Eierwirtschaft erhöht Druck auf die Politik: "Regierung muss
Kennzeichnung eihaltiger Lebensmittel endlich umsetzen"
Geschrieben am 20-06-2013 |
Berlin (ots) - Mit großer Sorge beobachten die deutschen
Eiererzeuger die aktuellen Berichte über Importe von Eiern und
Eiprodukten aus der Ukraine in die Europäische Gemeinschaft, die aus
der in Deutschland schon seit Ende 2009 verbotenen konventionellen
Käfighaltung stammen und hier zu Lebensmitteln wie Nudeln oder Keksen
weiterverarbeitet werden. Als Vertretung der deutschen Eierwirtschaft
nimmt der Bundesverband Deutsches Ei (BDE) diese Berichte zum Anlass,
seiner bereits mehrfach vorgetragenen Forderung nach einer
konsequenten und umfassenden Kennzeichnung von Eiern, Eiprodukten und
insbesondere eihaltigen Lebensmitteln erneut Nachdruck zu verleihen.
"Über den Umweg der Weiterverarbeitung landen diese in der EU
verbotenen Käfig-Eier am Ende doch auf den Tischen deutscher
Verbraucher - das ist Verbrauchertäuschung und Wettbewerbsverzerrung
erster Klasse!", empört sich Dr. Bernd Diekmann, Vorsitzender des BDE
und Vizepräsident des Zentralverbandes der Deutschen
Geflügelwirtschaft (ZDG). "Die Bundesregierung muss jetzt endlich auf
EU-Ebene eine verpflichtende Kennzeichnung von Haltungsform und
Herkunft auf allen Eiern, Eiprodukten und eihaltigen Lebensmitteln
umsetzen."
Das Recht des mündigen und aufgeklärten Verbrauchers auf
umfassende Information werde durch die fehlende Kennzeichnung
eihaltiger Lebensmittel mit Füßen getreten, kritisiert Diekmann, "und
die Interessen der deutschen Legehennenhalter, die in die frühzeitige
Umrüstung auf alternative Haltungsformen einen dreistelligen
Millionenbetrag investiert haben, genauso." Aktuell sind lediglich
Schaleneier verpflichtend mit Herkunftsland und Haltungsform zu
kennzeichnen. Bei eihaltigen Lebensmitteln hingegen hat der
Verbraucher keine Möglichkeit, bewusst zu Keksen, Nudeln oder
Mayonnaise mit Eiern aus deutscher Erzeugung und aus modernen und
tiergerechten Haltungsformen zu greifen. Dabei werden rund 50 Prozent
aller Eier über weiterverarbeitete Lebensmittel verbraucht. Deswegen
sieht Diekmann hier die Politik in der dringenden Pflicht, die
europäischen und die darüber hinausgehenden deutschen
Tierschutzstandards in der Legehennenhaltung auch durch die
Kennzeichnung der Produkte transparent zu machen.
In diesem Kontext übt Diekmann auch Kritik an der deutschen
Agrarpolitik der vergangenen Jahre, welche die Tierschutzstandards
immer weiter hochgeschraubt habe und Verbrauchern wie Erzeugern dabei
vorgegaukelt habe, der Rest der Welt werde dem deutschen Beispiel
schon folgen. "Dabei hat die Politik elementare marktwirtschaftliche
Mechanismen leichtfertig außer Acht gelassen", beklagt Diekmann eine
Wettbewerbsverzerrung durch deutsche Alleingänge und politisch
tolerierte Marktverwerfungen durch international erheblich
unterschiedliche Standards. Es sei "absolut vorhersehbar" gewesen,
dass die billigeren ukrainischen Eier aus konventioneller
Käfighaltung jetzt in der Eiproduktenindustrie Absatzmärkte besetzen,
die den deutschen Eiern aus alternativen Haltungsformen damit nicht
mehr offen stehen, kritisiert Diekmann: "Die Politik hat nur den
Schaleneiermarkt gesehen und völlig verkannt, dass mindestens 50
Prozent aller verbrauchten Eier über die Eiproduktenindustrie gehen."
Pressekontakt:
ZDG Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V.
Christiane von Alemann
Claire-Waldoff-Str. 7
10117 Berlin
Tel. 030 288831-40
Fax 030 288831-50
E-Mail: c.von-alemann@zdg-online.de
Internet: www.zdg-online.de
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