Westfalenpost: Westfalenpost zur Familienpolitik
Geschrieben am 20-06-2013 |
Hagen (ots) - Wenn wer nicht mehr weiter weiß, gründet er 'nen
Arbeitskreis. Der Arbeitskreis der Experten, die in jahrelanger
Kleinarbeit die familienpolitischen Leistungen des Staates unter die
Lupe nahmen, kam aber ebenfalls zu keinen klaren Schlüssen. Denn wo
immer man in diesem Dickicht aus steuerlichen Vergünstigungen,
direkten Transferleistungen und versteckten Subventionen -
beispielsweise in der Krankenversicherung - etwas ändert, kommt es zu
unerwünschten Ergebnissen und Fehlsteuerungen. Ein einheitliches
Kindergeld? Klingt supergerecht. Der Familienvater und mittlere
Angestellte, der in dieser Republik bereits zu den Besserverdienenden
zählt, sieht sich dann aber im Nachteil gegenüber seinem kinderlosen
Single-Kollegen, der es sich gut gehen lässt. Die allein erziehende
Frau fragt sich dagegen, warum das Doppelverdiener-Paar in der
Reihenhaushälfte nebenan überhaupt steuerlich begünstigt wird. Dieses
Paar wiederum hat durch die Ehe gegenseitige Verpflichtungen
übernommen, die dem Staat, etwa im Falle der Pflege, womöglich noch
viel Geld einsparen wird. Außerdem hätte es gern Kinder gehabt und
sähe sich diskriminiert, wenn nur Ehen mit Kindern steuerlich
begünstigt werden. Und so geht es in einem fort. Manchmal
ist es besser, man belässt es beim Status quo, auf den viele Menschen
ihren Lebensentwurf begründet haben. Die große Lösung, die am
Stammtisch gut klingt und mit "Familiensplitting" einen gefährlich
unscharfen Oberbegriff bekommen hat, schafft am Ende mehr
Ungerechtigkeiten als sie beseitigt. Als Trost für den
Finanzminister, der nun einem höheren Steuerfreibetrag und höherem
Kindergeld seinen Segen gegeben hat: Wer Kinder hat, gibt in der
Regel jeden zusätzlichen Euro aus. Zum Wohle des Nachwuchses - und
des Finanzministers.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
470899
weitere Artikel:
- RNZ: Im Dschungel - Kommentar zur Familienpolitik Heidelberg (ots) - Das Ergebnis der "Gesamtevaluation", die nun
vorgelegt wurde, ist deutlich zahmer als das, was vorab
durchgesickert war: dass nämlich viele Leistungen keines der
erklärten Ziele erreichen und viele einander widersprechen. Die
Konsequenz hieße - andere Länder machen es vor - weniger in Transfers
und mehr in Infrastruktur zu stecken: Mit ihr entsteht auch
Wahlfreiheit. Statt dessen verspricht die Union nun das
"Familiensplitting" - ein hochtrabender Begriff, geht es doch nur um
einen einheitlichen Freibetrag für mehr...
- RNZ: Falscher Stolz - Kommentar zur Kultusministerkonferenz Heidelberg (ots) - Die Abiturnote ist wichtig: um einen Platz an
der Wunsch-Uni zu ergattern, um eine Zusage für die Traum-Ausbildung
zu bekommen, um sich für ein Stipendium zu bewerben. Umso ärgerlicher
ist es deshalb, dass hinter der gleichen Note nicht immer die gleiche
Leistung steht. Sie variiert, je nachdem, wo jemand zur Schule
gegangen ist. Dass die Kultusminister dieses Problem angehen, ist
überfällig - aber nur ein Schritt, wenn auch ein großer, in die
richtige Richtung. Beschlossen wurde ein gemeinsamer Aufgabenpool,
aus mehr...
- Schwäbische Zeitung: Kommentar zu Familienpolitik - Kinder, Kinder Ravensburg (ots) - Deutschland gibt so viel Geld wie kaum ein Land
für Familienpolitik aus, hat aber weniger Nachwuchs. Läuft da was
schief? Was bringen die Leistungen? Gibt es Überflüssiges, gibt es
Bereiche, in die mehr Geld hineingesteckt werden muss? Das zu
erforschen, wäre den Schweiß der edlen Regierung wert gewesen.
Doch stattdessen haben Unis und Forschungsinstitute elf "Module"
überprüft und am Ende einer jahrelangen Evaluation der
familienpolitischen Leistungen steht die Einsicht, dass alle 156
Leistungen bleiben sollen, mehr...
- Schwäbische Zeitung: Kommentar - Flucht vor dem Euro Hawk Ravensburg (ots) - Immer wenn die Probleme daheim gar zu groß
werden, ist es für einen Minister ratsam, eine Reise zu machen. Mit
möglichst eindrucksvollen Bildern. Darin unterscheidet sich der
Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière überhaupt nicht von
seinem unrühmlichen Vorgänger. Der floh vor einer gefälschten
Doktorarbeit, der amtierende Minister vor dem Verdacht, nicht ganz
die Wahrheit gesagt zu haben. Nun kann man de Maizière sicher manches
vorwerfen, doch bestimmt nicht, dass er Afghanistan nur dann
besuche, wenn mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Die Türkei und die EU Karlsruhe (ots) - Die türkische Regierung und die türkischen
Sicherheitskräfte sind in den vergangenen Wochen zu Recht vom Westen
für ihr gewaltsames Vorgehen gegen die Protestbewegung im Land
gescholten worden. Methoden eines Polizeistaates wurden mitunter
sichtbar. Im Schlachtenlärm sind aber einige wichtige Dinge
untergegangen. Die Unruhen lassen sich auch als Hinweis darauf
interpretieren, dass sich die Türkei schneller demokratisiert als ihr
Ministerpräsident. Erdogan, der in seinen ersten Regierungsjahren die
Demokratisierung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|