Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Der Steuerfall Hoeneß
Präsidenten-Last
THOMAS SEIM
Geschrieben am 23-06-2013 |
Bielefeld (ots) - Heute ist ein guter Tag für den FC Bayern
München. Soll ein guter Tag werden: Der beste Trainer der Welt kommt
zum besten Verein der Welt. Gemeint ist Pep Guardiola, der neue
Trainer des Meister-Pokalsieger-Champions-League-Gewinners FC Bayern
München. Allein: Wenn dieser Pep Guardiola heute seine
Auftaktpressekonferenz in München gibt, dann ist die
Wahrscheinlichkeit nicht gering, dass nicht er im Mittelpunkt steht,
sondern der Steuerhinterzieher Ulrich Hoeneß, Präsident des FC
Bayern. Er will neben Guardiola und Vereinschef Karl-Heinz Rummenigge
auf dem Podium sitzen, das eigentlich dem Neuen allein gehören
sollte. Dieses Dilemma war absehbar. Weder der FC Bayern noch der
Präsident Ulrich Hoeneß noch der Aufsichtsrat der FC Bayern AG
durften etwas anderes erwarten, als sie sich am Ende der vergangenen
Saison entschieden, Hoeneß das Vertrauen auszusprechen und ihn in
allen Ämtern zu belassen. Sollte Hoeneß nicht die Kraft haben, seine
Lage selbst zu erkennen und für seine Schuld einzustehen, wird der
Aufsichtsrat der Bayern AG das lösen müssen. Das hätte er als
ehrbarer Aufsichtsrat schon längst tun müssen. Das alles ist sicher
bitter für den FC Bayern und vor allem für Ulrich Hoeneß. Tragisch
ist es nicht. Denn Hoeneß ist nicht schuldlos schuldig. Er ist eine
Belastung für den FC Bayern München, weil er Steuern hinterzogen hat
und dies öffentlich geworden ist. Jeder Tag, den er im Amt bleibt,
erschwert dem Verein den Neuanfang mit Pep Guardiola. Die
Pressekonferenz heute wird wieder im Schatten der Hoeneß-Steueraffäre
stehen. Statt um die Zuversicht des Neuen wird es um die Zukunft des
Alten gehen. Ulrich Hoeneß ist für den FC Bayern zur Last geworden.
Er könnte sie ihm nur durch Rücktritt nehmen. Diesen letzten Dienst
muss man ihm schnell abverlangen.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
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