CARE: Wirbelsturmsaison verschärft Hunger in Haiti
1,5 Millionen Menschen benötigen Nahrungshilfe, jeder Zehnte leidet Hunger
Geschrieben am 27-06-2013 |
Bonn/Port-au-Prince (ots) - 1,5 Millionen Menschen in Haiti
benötigen dringend Nahrungsmittelhilfe, nachdem im vergangenen Jahr
zwei verheerende Wirbelstürme über das Land fegten, rund 40 Prozent
der Ernte vernichtet wurde und die Lebensmittelpreise drastisch
anstiegen. "Nun beginnt die neue Wirbelsturmsaison, die bis Oktober
andauert, und die Prognosen gehen von heftigen Niederschlägen und
Stürmen aus", mahnt CARE-Generalsekretär Karl-Otto Zentel. Das sei
fatal für Haiti, denn viele Menschen hätten ihre letzten Reserven
aufgebraucht und würden nach einem erneuten Sturm Hunger leiden
müssen. Jedem zehnten Haitianer fehlt es bereits heute an
Grundnahrungsmitteln und den notwendigen Nährstoffen für eine gesunde
Ernährung.
Tropensturm Isaac und Wirbelsturm Sandy haben im letzten Jahr die
Ernte zerstört und die Infrastruktur stark beschädigt. Viele Dörfer
waren kaum erreichbar, weil die Flüsse übergelaufen, Brücken
eingestürzt und Straßen überschwemmt waren. Bis heute zeigen sich die
Folgen der Zerstörung. Besonders die Ärmsten der Armen greifen
bereits auf Notstrategien zurück, die ihre Gesundheit, ihre
Sicherheit und ihre Existenzgrundlagen gefährden, so Zentel: "Unsere
Mitarbeiter vor Ort berichten, dass viele Menschen nur noch eine
Mahlzeit am Tag zu sich nehmen, weil sie sich mehr nicht leisten
können. Mit den Nahrungsmittelpreisen steigen auch die Schulden
vieler Familien, sie müssen ihr weniges Eigentum verkaufen oder
suchen Arbeit in den Städten oder in der benachbarten Dominikanischen
Republik."
CARE unterstützt aktuell mehr als 25.000 Familien mit
elektronischen Essensgutscheinen. Jede Familie erhält so umgerechnet
etwa 38 Euro pro Monat, um Reis, Mais, Öl und Bohnen in lokalen
Geschäften einzukaufen. Gerade fernab der Hauptstadt Port-au-Prince
sind diese bargeldlosen Hilfen besonders wichtig. "Wir müssen diese
Nahrungshilfe schnell ausweiten, um mehr bedürftige Menschen zu
erreichen", so CARE-Generalsekretär Zentel. Nothilfe werde immer
wieder gebraucht werden, denn Haiti ist regelmäßig von Katastrophen
betroffen. Gerade Wirbelstürme und Dürren könnten durch die heute
schon spürbaren Klimaveränderungen in Zukunft häufiger werden. "Aber
neben der akuten Nothilfe muss unbedingt mehr in die
Katastrophenvorsorge und die Widerstandskraft der Bevölkerung
investiert werden", fordert Zentel. "Leider fehlt es uns an
finanziellen Mittel für langfristige Entwicklungsprogramme."
Kleinspargruppen, verbesserte Anbaumethoden und Notfallpläne für
Küstenregionen seien wichtige Maßnahmen, die CARE gemeinsam mit der
Bevölkerung umsetzt und deren Erfolge zeigen, dass sich die
Investition lohnt.
Für die Nothilfe in Haiti und langfristige Entwicklungsprogramme
ist CARE auf Spenden angewiesen: Spendenkonto 4 40 40 Sparkasse
KölnBonn, BLZ 370 50 198 Onlinespenden unter www.care.de/spenden.html
Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Sabine Wilke
Telefon: 0228 / 97563 46
Mobil: 0151 / 147 805 98
E-Mail: wilke@care.de
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