Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur Pendler-Statistik: Unterwegs von Christine Strasser
Geschrieben am 28-06-2013 |
Regensburg (ots) - Pendeln macht krank. Mit 2,2 Fehltagen im Jahr
wegen psychischer Diagnosen liegen Pendler in diesem Bereich vor
anderen. Pendeln leert den Geldbeutel. Der Benzinpreis springt mal
auf 1,70 Euro. Aber die Pendlerpauschale, der steuerliche
Staatszuschuss, springt nicht mit. Pendeln belastet Städte mit Lärm
und das Klima mit Abgasen. Für diesen Lebensstil scheint nichts zu
sprechen. Der Pendler gilt als Typus für den modernen Menschen in
einer neuen Arbeitswelt. Er dient als Musterbeispiele für Mobilität
und Flexibilität: kein Weg zu weit, um die beruflichen Fähigkeiten
optimal einzusetzen. Doch das wahre Musterbeispiel für Mobilität und
Flexibilität ist eigentlich ein anderer: der Umzieher. Doch das
Ziehen von Ort zu Ort will der Pendler vermeiden. Er will den Partner
nicht zwingen, seinen Job oder sein soziales Umfeld aufzugeben, er
will die Kinder nicht entwurzeln, das traute Eigenheim und die
Fußballclub-Freunde nicht missen. Das sind gute Gründe, um unterwegs
zu sein.
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