Pflegetagebuch sichert gute Versorgung bei Demenz / bpa beteiligte sich am 6. Fachtag Demenz in Bremen
Geschrieben am 01-07-2013 |
Bremen (ots) - Den Menschen genau kennen - das ist für Ricarda
Hasch eine Hauptaufgabe bei der Pflege dementer Menschen. Die
Diplom-Pflegewirtin und Betreiberin eines Pflegeheims für
Demenzkranke sieht ihre Bewohner nicht als "Verwirrte" an, sondern
als Personen, die sich langsam verlieren. Deshalb ist für sie vor
allem die Einbindung der Angehörigen, aber auch die sogenannte
Biografiearbeit wichtig, erzählt sie beim 6. Fachtag Demenz, der
jetzt auf dem Bremer Marktplatz stattgefunden hat.
"Wir müssen uns auf die Bedürfnisse der Bewohner einstellen", sagt
Ricarda Hasch. Dazu setzt sie nicht nur auf eine fachgerechte
Betreuung durch ihr Personal, sondern auf die Familie. "Das ist für
die demenzkranken Menschen besonders wichtig, da es häufig sehr enge
Bezugspersonen sind", so ihre Erfahrung. Zudem entlaste das die
Angehörigen körperlich und psychisch: "Sie haben nicht mehr die Sorge
um den lieben Menschen daheim. Sie erleben nur noch die schönen
Momente, den Rest nehmen wir ihnen ab."
Die Persönlichkeit von Demenzkranken mit ihrer Geschichte und
ihren Bedürfnissen und Vorlieben müsse im Fokus bleiben, betont auch
Hannelore Bitter-Wirtz, Landesbeauftragte des Bundesverbandes
privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), in dem sowohl ambulante als
auch stationäre Pflegeeinrichtungen organisiert sind - etliche von
ihnen bieten eine besondere Betreuung von dementen Menschen an und
informierten auf dem Fachtag in Bremens "guter Stube".
"Es ist wichtig, dass man sich nach einer Diagnose Demenz hinsetzt
und aufschreibt, was man mag und was einem wichtig ist", stellt die
Pflegeexpertin Hasch klar. Dazu gehöre zum Beispiel, was man gerne
isst, welche Musik man mag und auch, wie man auf emotionale
Ereignisse reagiert. "Denn nur so kann eine Pflegeeinrichtung später
die Betreuung optimal planen, und zudem unterstützt es die
Angehörigen."
Und damit man sich sicher sein kann, später gut versorgt zu
werden, empfiehlt sie jedem, ein Pflegetagebuch zu führen. "Dann
können wir besonders gut auf die individuellen Bedürfnisse des neuen
Bewohners eingehen", betont Hasch. Deshalb ist es für Ricarda Hasch
wichtig, so viel wie möglich über die Bewohner zu erfahren. "Wenn ich
weiß, dass jemand keinen Tee mag, dann muss ich ihn damit auch nicht
belästigen", sagt sie.
Zwei Häuser mit je knapp 80 Bewohnern und jeweils rund 30
Vollzeit-Pflegekräften betreibt sie, dazu kommen rund 15
Auszubildende. "Wir setzen darauf, dass die Bewohner das erleben, was
sie mögen, ohne sie zu überfordern", erzählt Hasch. Punktuelle,
intensive Themenarbeit oder regelmäßige Gymnastik gehören zur
Versorgung dazu. "Das Ziel ist, dass sich die Menschen wohlfühlen.
Dazu kommt, dass sich Demenz häufig extrem unterschiedlich darstellt
und jeder seine individuelle Betreuung bekommt", sagt Hasch. Außerdem
seien Bewegungsangebote, Rundläufe und bauliche Fragen sehr wichtig.
"Wir erleben die positive Resonanz bei Bewohnern wie bei den
Angehörigen", stellt sie fest. Ihren Ansatz will sie weiter
verfolgen.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 8.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen, davon über
100 in Bremen und Bremerhaven, die größte Interessenvertretung
privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland.
Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der
Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater
Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen
die Verantwortung für rund 245.000 Arbeitsplätze und ca. 18.900
Ausbildungsplätze.
Pressekontakt:
Hannelore Bitter-Wirtz, Landesbeauftragte, Tel.: 0421 /68 54 41 75
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