Stuttgarter Zeitung: Kommentar zum Datenschutz in der Wirtschaft
Geschrieben am 02-07-2013 |
Stuttgart (ots) - Es ist leicht, angesichts der jüngsten,
spektakulären Datenskandale in ein Gefühl der Ohnmacht zu verfallen.
Was soll der Einzelne schon gegen die geballte Macht der Schnüffler
und Spione ausrichten? Doch das ist eine einseitige und schiefe
Wahrnehmung. So frustrierend die Spionage des vermeintlichen großen
Bruders USA auch ist - die tägliche Bedrohung für die Internetnutzer
kommt nicht aus Washington. Große und kleine Kriminelle sind schon
längst damit beschäftigt, aus unserem alltäglichen Leichtsinn im Netz
Kapital zu schlagen. Und das gilt immer noch auch für Teile der
deutschen Wirtschaft. Anstatt nun die große technologische und
politische Mobilisierung gegen die USA auszurufen, wäre es in der
einen oder anderen Firma hilfreich, die alltägliche Praxis im Umgang
mit Daten zu hinterfragen.
Nicht jammern, nicht das böse amerikanische Gespenst an die Wand
malen oder vom großen technologischen Gegenschlag Europas träumen,
sondern handeln - das sollte die Devise sein. Sicherheitssoftware und
entsprechende Dienstleister gibt es genug. Doch IT-Sicherheit
kostet Geld. Ein effizienter Schutz bedeutet eine intensive Schulung
der Mitarbeiter und ein fest in der Unternehmenskultur verankertes
Problembewusstsein. Und das wird auch dann noch ein Thema sein, wenn
sich die aktuelle Aufregung über den jüngsten Skandal längst wieder
gelegt hat.
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Stuttgarter Zeitung
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