Stuttgarter Zeitung: Das Ende des Solarbooms. Die Deutschen bauen weniger Solaranlagen auf ihre Hausdächer.
Geschrieben am 08-07-2013 |
Stuttgart (ots) - Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ihren
Arzt oder Apotheker", ist ein beliebter Spruch aus der
Arzneimittelwerbung. Den gleichen Rat würde man gerne den Politikern
mit auf den Weg geben, wenn sie an der Förderung des Ökostroms und am
Strompreis herumdoktern. Denn die selbst geschaffenen Mechanismen auf
diesem Themenfeld sind so komplex, dass die erstrebten Wirkungen
häufig durch unerwünschte Nebenwirkungen überlagert werden. Deshalb
möchte man fast schon Hurra schreien, weil die jüngste Reform der
Solarförderung tatsächlich, wie erhofft, das Wachstum der Branche
dämpfte und den Strompreis nicht noch weiter in die Höhe trieb. Das
war - siehe oben - keineswegs selbstverständlich. Es ist immerhin ein
Trippelschritt auf dem langen Weg, die Bezahlbarkeit von Strom auch
angesichts der Energiewende zu gewährleisten. Dass der
Verbraucherpreis für Elektrizität trotz der solaren
Kostendämpfung und trotz fallender Börsenstrompreise nicht sinkt,
illustriert die Tücke der Materie. Es wird schwer sein, das Ruder
herumzureißen, den Anteil der Ökoenergien weiter auszubauen und die
Versorgungssicherheit bei moderat steigenden Preisen zu
gewährleisten. Egal, wer die Bundestagswahl im Herbst gewinnt: Für
die große Reform des Gesetzes über die Erneuerbaren Energien kann
er sich schon mal warm anziehen.
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Stuttgarter Zeitung
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