Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Elbhochwasser-Folgen beeinträchtigen die Bahn weiterhin
Sicherheit und Service
MATTHIAS BUNGEROTH
Geschrieben am 09-07-2013 |
Bielefeld (ots) - Das Elbhochwasser hat den Fernverkehr der
Deutschen Bahn gehörig durcheinandergewirbelt. Auf vier DB-Fernlinien
gibt es seit Anfang Juni erhebliche Verspätungen und Zugausfälle.
Betroffen ist laut DB rund ein Viertel der täglich 360.000 Fahrgäste
im Fernverkehr. Besonders hart hat es auch die Strecke zwischen OWL
und Berlin getroffen. Wer dort unterwegs ist, plant zur Sicherheit
die eine oder andere Stunde extra ein, wenn er zu einem Termin oder
zum Flieger unterwegs ist. Jeder hat Verständnis dafür, wenn die Bahn
getreu dem Motto "Sicherheit geht vor" den überspülten
Streckenabschnitt bei Stendal erst mal abtrocknen lassen muss, bevor
Experten Maßnahmen ergreifen können. Wenn dort so lange keine Züge
fahren können, ist das eben so. Doch gleichzeitig muss die DB ihrem
Auftrag als Serviceunternehmen gerecht werden. Es kann nicht sein,
dass Bahnfahren, wie in den vergangenen Wochen allzu oft, zum
Lotteriespiel wird. So war zeitweise Reisenden, die nach Köln oder
Düsseldorf wollten, bei der Abfahrt in Bielefeld noch nicht klar, ob
sie in Hamm in einen - viel langsameren - Regionalzug umsteigen
mussten oder im ICE durchfahren konnten. Schwer getroffen hat es auch
andere Städte mit ICE-Halten, darunter Wolfsburg. Dass die Stadt sich
genötigt sieht, sich Gedanken über Notunterkünfte für gestrandete
Pendler zu machen, zeigt die katastrophale Situation für alle
Beteiligten. Bleibt zu hoffen, dass die DB ihre Ankündigung wahr
macht und Kunden für diese außergewöhnlichen Umstände, die sie
monatelang haben hinnehmen müssen, auch tatsächlich unbürokratisch
und großzügig entschädigt. Denn dass mancher Ersatzzug nicht auf die
Schiene gebracht werden konnte, da er schlicht nicht mehr im Depot
vorhanden war, fällt sicher nicht in die Kategorie "höhere Gewalt".
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
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