Westdeutsche Zeitung: Der Verkehrsverbund erhöht wieder einmal seine Preise =
von Michael Hammes
Geschrieben am 12-07-2013 |
Düsseldorf (ots) - So wie es jedes Jahr Weihnachten wird, beschert
der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) alljährlich seinen Kunden eine
Preiserhöhung. Begründungen gibt es genügend, und sie sind
austauschbar: das teure Personal, leere Kommunalkassen, weniger Geld
von Bund und Land, gestiegene Energiepreise. Folglich wurden die
Nutzer von Bus und Bahn in den vergangenen zehn Jahren kräftig
gemolken. Beispiele: Wer von Kempen zum Theater nach Krefeld fahren
will, zahlt für die Einzelfahrkarte Preisstufe B demnächst 5,30 Euro,
2004 waren es noch 3,50 Euro - eine Preissteigerung von 51 Prozent.
Ein Berufspendler aus Haan muss für die Monatskarte nach Düsseldorf
bald 106,90 Euro bezahlen, vor zehn Jahren gab es das Ticket 2000 in
der Preisstufe B noch für 74,25 Euro (plus 44 Prozent). Der Verbund
nennt solche "Tarifmaßnahmen" gerne "moderat" und "marktgerecht". Und
mit "Tarifstrukturreformen" soll 2015 weiter an der Preisschraube
gedreht werden. Leistung und Gegenleistung müssten stimmen, heißt es.
Stimmen aber nicht. Beispiel: Ein Neusser Nachtschwärmer, der mit der
S-Bahn zum Düsseldorfer Medienhafen pendelt, zahlt für Hin- und
Rückfahrt nächstes Jahr 10,60 Euro - für fünf Kilometer Luftlinie.
Ziel von Reformen sei es, so rutschte es einem VRR-Sprecher einmal
heraus, möglichst hohe Einnahmen zu erzielen. Das soll nicht nur
durch "Preismaßnahmen" geschehen, sondern auch durch
Marketing-Tricks: Die günstige Fahrkarte wird unattraktiver gemacht
in der Hoffnung, dass der Kunde auf das teure Ticket umsteigt. Wenn
man sich da in der Gelsenkirchener Verbund-Zentrale nicht mal
verkalkuliert. Die Zahl der verkauften Monatskarten geht jedenfalls
schon seit Jahren zurück. Natürlich kann es keine Freifahrtscheine
für alle geben, wie es die Piraten fordern. Aber auch eine
vollständige Kostendeckung kann nicht im Sinn des öffentlichen
Personennahverkehrs sein. Er würde damit für weite Teile der
Bevölkerung nicht mehr bezahlbar. Ein effektives Nahverkehrssystem
kostet, aber es muss der Allgemeinheit auch etwas wert sein und
subventioniert werden. Schließlich profitieren wir alle davon:
weniger Klimagift und weniger Staus. Das dürfte doch auch die
Autofahrer freuen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
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