Allgemeine Zeitung Mainz: "Vorübergehend" / Kommentar zum Urteil über Leiharbeit von Peter Königsberger
Geschrieben am 12-07-2013 |
Mainz (ots) - Die Freude der Gewerkschaften über das jüngste
Urteil des Bundesarbeitsgerichts zum Thema Leiharbeit ist verfrüht.
Denn die Richter haben sich mit der Kernfrage gar nicht beschäftigt.
Nämlich: Was bedeutet bei der Dauer der Beschäftigung von
Leiharbeitern der im Gesetz benutzte Begriff "vorübergehend"? Solange
diese Frage nicht zweifelsfrei - nämlich höchstrichterlich -
entschieden ist, wird sich an der Situation der rund 800 000
Leiharbeiter hierzulande nichts ändern. Das war schon einmal ganz
anders. Denn bis 2002 war die Überlassungsdauer von Arbeitnehmern
gesetzlich auf exakt zwei Jahre begrenzt. Dies wurde unter Gerhard
Schröder im Zuge der Hartz I Gesetzgebung ersatzlos gestrichen. Seit
Ende 2011 steht im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz die wenig
hilfreiche Umschreibung "vorübergehend". Das hat zwar einen allzu
rigorosen Austausch von nach Branchentarif bezahlten
Stammmitarbeitern gegen preiswertere Leiharbeiter behindert, aber
nicht verhindert. Daran wird sich auch nach dem jetzt gefällten
Urteil nichts ändern. Denn die Richter haben nur das bestehende
Vetorecht des Betriebsrats bestätigt und bekräftigt, sonst gar
nichts. Doch auch wenn eine glasklare Klärung - hoffentlich bald -
erfolgt, wird es für finster entschlossene Unternehmer andere
Möglichkeiten - Stichwort Werksverträge - geben, sich dem Vetorecht
der Arbeitnehmervertreter zu entziehen. Ob dies angesichts des
dauerhaft drohenden Mitarbeitermangels nicht nur bei Fachkräften klug
ist, darf indes bezweifelt werden. Um die Zukunft zu meistern,
braucht es ein vertrauensvolles, weil faires Miteinander und keine
Tricks.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Wolfgang Bürkle
Newsmanager
Telefon: 06131/485828
online@vrm.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
474755
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Urteil des Bundesarbeitsgerichts zur Leiharbeit Bielefeld (ots) - Endlich, werden viele sagen. Endlich werden dem
falschen Spiel mit der Leiharbeit Grenzen gesetzt. Der Spruch des
Bundesarbeitsgerichts ist ein wichtiger, aber nur erster Schritt auf
dem Weg zurück in eine verantwortlichere Arbeitswelt, die immer
stärker zu verwahrlosen droht. Die Auswüchse der Leiharbeit haben in
den vergangenen Jahren gravierende Ausmaße angenommen. Leiharbeit, da
schwingt heute bei vielen der Gedanke an schlechte
Arbeitsbedingungen, niedrige Löhne und Ersatz für Stammbelegschaften
wie selbstverständlich mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Auto / Volkswagen Osnabrück (ots) - Wolfsburg ist gewarnt
Er läuft und läuft und läuft - so lautete vor knapp 50 Jahren ein
Werbespruch für den VW Käfer. Damals sorgte dieses Modell für einen
ungeahnten Wirtschaftsaufschwung in der Bundesrepublik, war
Exportschlager in alle Welt, vor allem in die USA.
Und heute? Jedes Land ab einer gewissen Größe legt Wert auf eine
eigene Automobilproduktion. Die Kunden in den Entwicklungsländern auf
diesem Gebiet wie China und Indien gieren geradezu nach einem eigenen
Wagen, wenn sie ihn sich irgendwie leisten mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: zur Zulassung von Genmais in der EU Regensburg (ots) - Das Verhalten könnte widersprüchlicher nicht
sein: Zuhause vertreten EU-Mitgliedsstaaten wie Deutschland oder
Österreich öffentlichkeitswirksam eine strikte Anti-Gentech-Linie.
Und in Brüssel stimmen sie hinter verschlossenen Türen dafür oder
enthalten sich, was sich am Ende doch wie eine Zustimmung auswirkt.
Die Ausrede - "Das haben die bei der EU so beschlossen", dürfte im
Wahlkampf schon bald zu hören sein. Gewinner dieses Schauspiels ist
die Gentechnikindustrie. Verbraucher fühlen sich zurecht veräppelt.
Die mehr...
- Der serbische Ministerpräsident Ivica Daci? signalisiert seine Unterstützung für die South Stream-Pipeline und hebt deren strategische Bedeutung für die Stellung Serbiens in der Welt hervor Belgrad, Serbien (ots/PRNewswire) -
Der Ministerpräsident von Serbien, Ivica Daci?, signalisierte
heute seine Unterstützung für die schnelle Entwicklung der South
Stream-Pipeline, mit deren Bau im Dezember 2013 in Serbien begonnen
werden soll. Bezug nehmend auf die gestrige, von Natural Gas Europe
durchgeführte Konferenz mit dem Titel "South Stream: die Entwicklung
einer Pipeline", erklärte er, dass die Pipeline ein strategisch
wichtiges Ziel für Serbien sei und dazu beitragen werde, Serbiens
Ambitionen - zu einem Energiezentrum mehr...
- Weser-Kurier: Über die steigenden Lebensmittelpreise schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 13. Juli 2013: Bremen (ots) - Nasskalter Winter, feuchtes Frühjahr,
Jahrhundertflut - die Gründe für den Preisanstieg bei Kartoffeln,
Obst und Gemüse sind nachvollziehbar. Doch die Lebensmittelpreise
steigen seit Jahren. Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) hat im
Januar, weit vor den Wetterkapriolen, für dieses Jahr einen Anstieg
von drei Prozent prognostiziert. Es ist also nicht nur das Wetter,
der Preisanstieg hat viele Ursachen - hausgemachte und globale.
Beispiel Norddeutschland: Da wird kostbares Ackerland großflächig mit
Mais für Biogasanlagen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|