Mitteldeutsche Zeitung: Deutschland-Fonds
Ostbeauftragter Bergner reagiert skeptisch auf Vorstoß
Geschrieben am 16-07-2013 |
Halle (ots) - Reserviert hat die Bundesregierung auf den Vorschlag
der Ministerpräsidenten von Thüringen und Sachsen-Anhalt, Christine
Lieberknecht und Reiner Haseloff (beide CDU), reagiert, den
Solidarpakt ab 2019 durch einen Deutschlandfonds zu ersetzen. "Da
wird das Pferd vom Schwanz aufgezäumt", sagte Christoph Bergner
(CDU), Ost-Beauftragte der Bundesregierung, der in Halle
erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Dienstag-Ausgabe). "Es kommt
darauf an, nach dem Auslaufen des Solidarpaktes die Belange
strukturschwacher Regionen, ohne Rücksicht darauf, in welcher
Himmelsrichtung sie liegen, in der dann fälligen Neuordnung des
Länderfinanzausgleich dauerhaft zu berücksichtigen." Die Debatte mit
der Idee eines neuen Sonderfonds zu beginnen, sei der falsche Weg.
Ähnlich äußerte sich Arnold Vaatz, CDU/CSU-Fraktionsvize im
Bundestag. Nötig sei eine dauerhafte Finanzierung für schwächere
Regionen, egal wo, damit der grundgesetzliche Auftrag gleichwertiger
Lebensverhältnisse erfüllt werde. Vaatz bezweifelt aber, dass eine
Lösung gefunden werde könne, bevor das Urteil des
Bundesverfassungsgerichts zum Länderfinanzausgleich vorliege, gegen
den Bayern und Hessen geklagt haben. Matthias Machnig (SPD),
Wirtschaftsminister in Thüringen, lobt den Vorschlag einerseits. "Die
SPD in Thüringen fordert das schon seit langem - Beschlusslage ist
diese Forderung seit dem Landesparteitag 2011." Es sei "völlig
richtig, dass über eine Anschlussfinanzierung ab 2020 nachgedacht
werden" müsse. Er fügte aber hinzu, wichtig sei auch, "auch, über die
Finanzierung eines solchen Fonds zu reden. Dazu macht Frau
Lieberknecht keinen einzigen Vorschlag". Niedersachsens
Ministerpräsident Stephan weil (SPD) begrüßte den neuen Ansatz. "Wer
gleiche Chancen für alle Menschen haben will, muss sich um die
strukturschwachen Gebiete im Norden ebenso kümmern wie um die im
Osten, Süden oder Westen."
Die Linkspartei findet, dass die Ministerpräsidenten bei ihr
abgeschrieben haben. Dass ohne einen Solidarpakt III "das Grundgesetz
für strukturschwache Regionen in Ost und West Makulatur" bleibe,
dämmere "nun auch ostdeutschen Regierungschefs, die mit ihrer
Forderung nach einem Deutschlandfonds ab 2019 eine Forderung der
Linken aufgriffen", heißt es in einer Erklärung von
Bundestagsfraktionsvize Dietmar Bartsch und dem Chef der
Fraktionschefkonferenz der Linken, Wulf Gallert. Es werde "Zeit, dass
der Osten aus dem Mustopf" komme, denn immer noch liege die Mehrzahl
der schwachen Regionen hier.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
475064
weitere Artikel:
- Saarbrücker Zeitung: Familienpflegezeit ist ein Flop - Bislang nur 71 Interessenten Saarbrücken (ots) - Die seit dem letzten Jahr geltende
Familienpflegezeit für Beschäftigte, die sich vorübergehend um ihre
hilfebedürftigen Angehörigen kümmern, ist offenbar ein Flop. Nach
einem Bericht der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstag-Ausgabe) haben im
laufenden Jahr bislang lediglich 71 Personen beim zuständigen
Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben in Köln
einen entsprechenden Versicherungsantrag gestellt, der für die
Nutzung dieser Pflege-Auszeit zwingend vorgeschrieben ist. 2012 kamen
dort 102 Versicherungsabschlüsse mehr...
- Neue OZ: Neue OZ - Gespräch mit dem FDP-Bundestagsabgeordneten Serkan Tören Osnabrück (ots) - Törens Strafanzeige gegen Bushido bei
Staatsanwalt eingegangen
FDP-Politiker: Lasse mir Mordaufruf nicht gefallen - Burda muss
Bambi entziehen - Rapper wird auch wirtschaftlich scheitern
Osnabrück.- Der FDP-Bundestagsabgeordnete Serkan Tören hat
Strafanzeige wegen "aller in Betracht kommenden Taten" gegen Bushidos
neues Lied "Stress ohne Grund" eingereicht. In einem Gespräch mit der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) sagte er: "Seit Montagmorgen
liegt meine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Berlin vor. mehr...
- Neue OZ: Neue OZ-Gespräch mit dem Vorsitzenden des Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger Osnabrück (ots) - Lehrer fordern IT-Profis an Schulen
Meidinger: Unterricht wird andernfalls immer wieder empfindlich
gestört
Osnabrück.- Die deutschen Lehrer fordern hauptamtliche IT-Profis
an Schulen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Dienstag) sagte der Vorsitzende des Philologenverbands, Heinz-Peter
Meidinger, "jede größere Firma, jede Kommune und Behörde hat
EDV-Experten". Die Schulen laber lasse man damit alleine. Derzeit
erledigten Lehrer in ihrer Freizeit den Computer-Service und
erhielten mehr...
- OV: Die letzte Chance
Thema: Runder Tisch zu Werkverträgen
Von Giorgio Tzimurtas Vechta (ots) - Die politischen Parteien haben sich jahrelang in
Grundsatzdiskussionen zum Mindestlohn abgekämpft - und das Problem
des Missbrauchs von Werkverträgen blieb ungelöst. Die Unternehmen
feierten fröhliche Urständ bei der Profitmaximierung durch die
Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft - ganz besonders in der
Fleischindustrie. Ganz besonders im Oldenburger Münsterland.
Als Politik und Branchenvertreter sich kürzlich im
Wirtschaftsministerium in Hannover trafen, scheiterte der Gipfel, der
zu einer Selbstverpflichtung mehr...
- OV: Gruß an die NSA
Thema: Die NSA-Äffäre und Deutschland
Von Angelika Hauke Vechta (ots) - Die Politik kann lange darüber streiten, wer was
wann gewusst hat. Und wie solche Praktiken in Zukunft besser zu
kontrollieren sind. Mögen sich - in Googles Namen -
Untersuchungsausschüsse damit beschäftigen.
Alles reine Augenwischerei. Wenn Geheimdienste und Politiker die
Chance haben, an Informationen zu kommen, werden sie dies nutzen. Sie
haben es doch schon immer gemacht.
Doch noch nie war es so leicht, auf Daten zuzugreifen, wie heute.
Die Verlockung ist deshalb stärker als die Angst vor Strafe. Denn die mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|