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Erstes Halbjahr 2013: Geschäftliche Entwicklung im Rahmen der Erwartungen - strategische Neuausrichtung eingeleitet

Geschrieben am 26-07-2013

Karlsruhe (ots) - Angesichts unverändert schwieriger Strom- und
Gasmärkte sowie durch Sonderbelastungen lag die Ergebnisentwicklung
des EnBW-Konzerns im ersten Halbjahr 2013 erwartungsgemäß unter dem
Vorjahr. Finanzvorstand Thomas Kusterer: "Aufgrund neuer gesetzlicher
Anforderungen speziell im Bereich Kernenergie mussten wir hohe
Belastungen verkraften, die sich deutlich negativ auf den
Konzernüberschuss ausgewirkt haben. Das operative Geschäft der EnBW
läuft jedoch bisher, trotz rauem Fahrwasser in fast allen unseren
Märkten, im Rahmen unserer Erwartungen. Wir sind daher
zuversichtlich, dass wir Ende des Jahres im vorhergesagten Korridor
landen und ein um Sondereffekte bereinigtes Adjusted EBITDA erzielen
werden, das 5 Prozent bis 10 Prozent unter dem Vorjahr liegt." Die
EnBW erzielte in den ersten sechs Monaten 2013 mit 19.774
Mitarbeitern einen Umsatz von 10,6 Milliarden Euro und damit ein Plus
von 9,3 Prozent. Zum Umsatzanstieg haben alle Geschäftsfelder in
unterschiedlichem Umfang beigetragen.

Das um Sondereffekte bereinigte Adjusted EBITDA (Ergebnis vor
Zinsen, Steuern und Abschreibungen) ging allerdings um 2,3 Prozent
auf rund 1,4 Milliarden Euro zurück. Darin enthalten sind positive
Bewertungseffekte aus Derivaten, die sich zum Zeitpunkt der
Realisation des Grundgeschäfts wieder aufheben werden. Bereinigt auch
um diese Effekte betrug das Adjusted EBITDA rund 1,3 Milliarden Euro
(-7,3 Prozent).

Hauptursachen des Ergebnisrückgangs waren gesunkene Preise und
Spreads in der Stromproduktion sowie die Belastung aus der
Vollauktionierung der CO2-Zertifikate seit Jahresbeginn 2013. Dies
führte zu deutlich niedrigeren Ergebnissen in den Geschäftsfeldern
Erzeugung und Handel sowie Erneuerbare Energien. Ursächlich für den
Ergebnisrückgang im Geschäftsfeld Stromvertrieb waren unter anderem
geringere Margen, deren negative Ergebnisauswirkungen durch höhere
Absatzmengen im Gasvertrieb nicht ausgeglichen werden konnten. Das
Geschäftsfeld Netze konnte dagegen durch höhere Netznutzungsentgelte
und geringere Gemeinkosten sein Ergebnis verbessern.

Das neutrale EBITDA verschlechterte sich deutlich um über 250
Millionen Euro von -55,0 Millionen Euro auf -309,6 Millionen Euro.
Dies wurde maßgeblich durch höhere Aufwendungen im Bereich der
Kernenergie infolge des neuen Standortauswahlgesetzes sowie durch die
Zuführung zur Drohverlustrückstellung für Strombezugsverträge
verursacht.

Der neutrale Konzernfehlbetrag belief sich daher auf -285,1
Millionen Euro gegenüber -30,6 Millionen Euro im Vorjahr. Der
Adjusted Konzernüberschuss lag mit 475,6 Millionen Euro unter dem
Vorjahreswert von 575,6 Millionen Euro.

Der Operating Cashflow erhöhte sich von 612,5 Millionen Euro im
Vorjahreszeitraum um 21,4 Prozent auf 743,5 Millionen Euro im ersten
Halbjahr 2013. Der Free Cash Flow verbesserte sich, trotz der
erhöhten Investition in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen,
um 98,5 Millionen Euro beziehungsweise 22,6 Prozent auf 535,2
Millionen Euro.

Für das Gesamtjahr geht die EnBW vor allem aufgrund der
Strompreisentwicklung von einem deutlich geringeren Ergebnis in den
Geschäftsfeldern Erzeugung und Handel sowie Erneuerbare Energien aus.
Eine deutliche Ergebnissteigerung wird dagegen im Geschäftsfeld Netze
erwartet. Im Geschäftsfeld Vertrieb rechnet EnBW, trotz des
Ergebnisrückgangs im ersten Halbjahr 2013, mit einem höheren Ergebnis
für das Gesamtjahr. Das Unternehmen bestätigt daher die bisherige
Prognose, für das Gesamtjahr 2013 ein Adjusted EBITDA -5 Prozent bis
-10 Prozent unter Vorjahr zu erreichen.

Strategische und strukturelle Neuausrichtung

Im Juni 2013 hat die EnBW ihre tiefgreifende strategische
Neuausrichtung vorgestellt und gestartet. EnBW-Chef Frank Mastiaux:
"Die Entwicklung der letzten Jahre und aktuell im ersten Halbjahr
2013 zeigt, dass wir schnell und konsequent handeln müssen. Mit
unserer neuen Strategie EnBW 2020 und unserer neuen Struktur sind wir
dazu in der Lage. Wir werden unsere Aktivitäten und Investitionen
dahin lenken, wo die Nachfrage unserer Kunden ist und wo künftig
zufriedenstellende Erträge verlässlich generiert werden können. Von
wenig aussichtsreichen Aktivitäten werden wir uns trennen." Für die
Umsetzung ihrer Strategie wird die EnBW bis 2020 neben den
Bestandsinvestitionen zusätzlich zu den im Rahmen der bisherigen
Planung bereits konkret beschlossenen Investitionen insgesamt rund 7
Milliarden Euro investieren. Schwerpunkte sind der Ausbau der Wind-
und Wasserkraft, die Erweiterung und Modernisierung des Netzgeschäfts
sowie die Entwicklung dezentraler, kundenaher Lösungen und
Geschäftsmodelle.

Die neue EnBW-Struktur wurde Ende Juni in kurzer Zeit von
Management und Arbeitnehmervertretern beschlossen. Mastiaux: "Dieser
Konsens ist ermutigend und zeigt eine große Stärke des Unternehmens.
Mit der neuen Struktur werden wir die Komplexität des EnBW-Konzerns
erheblich reduzieren. Wir werden zukünftig schneller und flexibler
entscheiden und handeln können. Dies wird die erfolgreiche Umsetzung
unserer Strategie entscheidend fördern." Die Umsetzung der neuen
Struktur wird noch im ersten Halbjahr 2014 mit der Zusammenführung
von sechs Kerngesellschaften und deren Verschmelzung auf die EnBW AG
abgeschlossen sein.

EnBW-Chef Mastiaux: "Unser Ziel ist, die Energiewende aktiv und
maßgeblich mitzugestalten. Wir setzen dabei auf Kundenorientierung
und Partnerschaft mit unseren Kunden. Wir sind überzeugt, dass uns
dadurch in den kommenden Jahren die Ergebniswende gelingen wird. Im
Interesse unserer Mitarbeiter und Anteilseigner wollen wir nachhaltig
positive Wertbeiträge erzielen."

EnBW-Konzern auf einen Blick

Mio. EUR1 01.01.- 01.01.- Veränderung
30.06.2013 30.06.2012 in %

Umsatz
Erzeugung und Handel 2.522,9 2.143,9 17,7
Erneuerbare Energien 185,4 170,8 8,5
Netze 2.829,5 2.491,9 13,5
Vertriebe 5.015,4 4.851,3 3,4
Sonstiges/Konsolidierung 6,5 4,5 44,4
Außenumsatz gesamt 10.559,7 9.662,4 9,3

Adjusted EBITDA 1.406,3 1.439,0 -2,3
EBITDA 1.096,7 1.384,0 -20,8
Adjusted EBIT 969,3 1.000,5 -3,1
EBIT 659,0 945,4 -30,3
Adjusted Konzernüberschuss2 475,6 575,6 -17,4
Konzernüberschuss2 190,5 545,0 -65,0
Ergebnis je Aktie aus Adjusted
Konzernüberschuss in EUR2 1,76 2,36 -25,4
Ergebnis je Aktie aus
Konzernüberschuss in EUR2 0,70 2,23 -68,6
Operating Cashflow 743,5 612,5 21,4
Free Cashflow 535,2 436,7 22,6
Investitionen 375,9 347,1 8,3


Energieabsatz des EnBW-Konzerns1

Strom Mrd. kWh 64,4 67,5 -4,6
Gas Mrd. kWh 54,1 38,4 40,9



Mitarbeiter des EnBW-Konzerns1,3 30.06.2013 30.06.2012 Veränderung
in %
Mitarbeiter Anzahl 19.774 20.108 -1,7

1 Die Zahlen der Vergleichsperiode wurden angepasst.
2 Bezogen auf das auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Ergebnis.
3 Anzahl der Mitarbeiter ohne Auszubildende und ohne ruhende
Arbeitsverhältnisse. Der Begriff Mitarbeiter bezeichnet weibliche und
männliche Beschäftigte.



Pressekontakt:
EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Unternehmenskommunikation
Durlacher Allee 93
76131 Karlsruhe
Tel: + 49 7 21/63-1 43 20
Fax: + 49 7 21/63-1 26 72
unternehmenskommunikation@enbw.com
www.enbw.com


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