Badische Neueste Nachrichten: Zweierlei Maß
Geschrieben am 28-07-2013 |
Karlsruhe (ots) - Die USA vermeiden es, von einem Staatsstreich in
Ägypten zu sprechen. Die EU mahnt und warnt, tut sonst aber nichts.
Nach der Entmachtung des ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi gibt
es nur eine wichtige Regionalmacht, die laut und deutlich von einem
Putsch der ägyptischen Generäle spricht und die Militärs am Nil
scharf kritisiert. Dieses Land ist die Türkei. Ministerpräsident
Erdogan hatte sich zuletzt durch seinen Umgang mit der
Protestbewegung im eigenen Land selbst als autoritärer Politiker
gezeigt. Wenn Erdogans Regierung jetzt fordert, in Ägypten müssten
friedliche Demonstrationen von den Behörden toleriert werden, dann
bleibt ein schlechter Nachgeschmack. Auch stehen hinter Erdogans
Forderungen an die neuen Herrscher in Kairo eher die
regionalpolitischen Interessen der Türkei als ein selbstloses
Engagement für die Demokratie. Mursis Wahl war in Ankara auch als
Erfolg des "türkischen Modells" verstanden worden: als Beweis dafür,
dass islamisch-konser- vative Bewegungen durchaus mit der Demokratie
kompatibel sein können. Mursis Sturz hat dem "türkischen Modell" als
Vorbild für die Staaten des Arabischen Frühlings deshalb Schaden
zugefügt. Doch Erdogans Eigeninteressen bedeuten nicht, dass seine
Kritik am Umgang der internationalen Gemeinschaft mit den Ereignissen
in Ägypten völlig falsch wäre. Er hat den Eindruck, dass der Westen
nur dann die Grundsätze der Demokratie ignorieren, wenn es um Leute
wie Mursi oder ihn selbst geht: islamisch-konservative Politiker. Man
stelle sich die internationalen Reaktionen vor, wenn die Armee in
Ägypten einen Präsidenten wie den pro-westlichen Politiker Mohammed
El Baradei gestürzt hätte. Wo bitte seien denn plötzlich all die
aufrechten Unterstützer der Demokratie geblieben, die während der
türkischen Proteste im Juni gegen seine Regierung auf die Barrikaden
gegangen seien, fragte Erdogan am Wochenende. Schon jetzt ist
absehbar, dass sich viele Türken in ihrer Haltung bestärkt sehen
werden, wonach die Haltung des Westen zur islamischen Welt vor allem
von Scheinheiligkeit geprägt wird. Verdenken kann man es ihnen nicht.
Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de
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