Steuerpläne der Linken: Geringverdiener zahlen mehr, Reiche weniger
Geschrieben am 30-07-2013 |
Köln (ots) -
Die Partei Die Linke will Geringverdiener steuerlich stärker
belasten. Das geht aus einer Berechnung des ARD-Wirtschaftsmagazin
plusminus in Zusammenarbeit mit dem Institut der deutschen Wirtschaft
(IW) hervor. Nach den Plänen der Linken müsste eine Familie mit zwei
Kindern, nur einem Verdiener und einem Jahreseinkommen von 24.000
Euro mehr als 1.300 Euro Steuern zahlen. Bisher blieb dieses
Einkommen steuerfrei. Grund für diese Mehrbelastung ist, dass die
Linken das Ehegattensplitting komplett abschaffen und selbst bei
Ehepaaren nur einen Grundfreibetrag zulassen wollen. Topverdiener
will die Linke hingegen entlasten: Eine Familie mit zwei Verdienern
und einem Jahreseinkommen von 120.000 Euro würde um mehr als 2.800
Euro entlastet - und das obwohl die Linke den Spitzensteuersatz
eigentlich auf 53 Prozent anheben will.
Auch die Grünen wollen das Ehegattensplitting abschaffen, allerdings
zunächst nur für Familien mit mehr als 60.000 Euro Jahreseinkommen.
Dadurch werden Familien mit einem geringeren Einkommen nicht
belastet. "Die Entlastungen im Bereich des unteren Tarifs der
Einkommensteuer sind sicherlich überlegenswert", sagte Prof. Michael
Hüther vom arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft Köln
gegenüber plusminus. "Aber sie gleichen das nicht aus, was an
negativen Effekten für die höheren Einkommensgruppen, also
Personengesellschaften und Leistungsträger, eintreten wird."
Die SPD plant keine Entlastungen, will lediglich - wie auch die
Grünen - den Spitzensteuersatz auf 49 Prozent erhöhen. Nach den
Plänen der CDU und der FDP sollen alle Einkommensgruppen steuerlich
entlastet werden. Je mehr man verdient desto höher die Entlastung.
Beide Parteien wollen die so genannte kalte Progression ausgleichen,
durch die bisher Lohnerhöhungen zum Großteil durch höhere Steuersätze
aufgefressen wurden. "In der Summe dessen, was da entlastet wird,
fehlen dem Staat am Ende über 3,7 Milliarden Euro", sagt Prof. Rudolf
Hickel vom arbeitnehmernahen Institut für Arbeit und Wirtschaft in
Bremen dem ARD-Magazin. "Da ist meine Sorge, dass der Staat sparen
muss und diejenigen am unteren Ende der Einkommensskala dann noch
durch Streichung von Sozialausgaben betroffen sind."
Das ARD-Wirtschaftsmagazin plusminus startet mit diesen Recherchen
seine neue wöchentliche Wahlserie "Die Parteien und mein Geld" (Das
Erste, ab 31.7.2013, 21.45 - 22.15 Uhr Uhr). In fünf Folgen werden
ausgewiesene Wirtschaftsexperten die Wahlprogramme durchrechnen und
erklären, wie realistisch die Pläne der Parteien sind.
Pressekontakt:
WDR Presse und Information, Kristina Bausch, Tel. 0221 220 7100,
kristina.bausch@wdr.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
477372
weitere Artikel:
- Silberhorn: Zeuge erklärt: Alternative zur Euro Hawk-Serie ist mit eingeplanten Mitteln finanzierbar Berlin (ots) - Der Untersuchungsausschuss zum militärischen
Entwicklungsprojekt der Aufklärungsdrohne Euro Hawk hat am gestrigen
Montag, dem vierten von sechs geplanten Vernehmungstagen, weitere
Zeugen angehört. Dazu erklärt der sicherheitspolitische Sprecher der
CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Thomas Silberhorn:
"Die gestrige Zeugenvernehmung hat erneut deutlich gemacht, dass
die Entscheidung richtig war, den Prototypen zu nutzen, um das
Aufklärungssystem ISIS fertigzustellen. Wäre das Programm früher
beendet worden, mehr...
- Forsa-Umfrage für "Gesundheit wählen": Gesundheitswesen ist schlecht auf demographischen Wandel vorbereitet (BILD) Berlin (ots) -
Zwei Drittel der Bundesbürger (63 Prozent) sind der Meinung, dass
das Gesundheitswesen in Deutschland schlecht auf den demographischen
Wandel vorbereitet ist. Für "eher schlecht" vorbereitet halten es 51
Prozent, für "sehr schlecht" sogar 12 Prozent. Auf die mit der älter
werdenden Gesellschaft verbundenen Anforderungen ist das hiesige
Gesundheitswesen gut vorbereitet - das sagen nur etwa ein Drittel der
Befragten: 33 Prozent sagen "eher gut" und 3 Prozent "sehr gut". Das
ergab eine repräsentative Meinungsumfrage mehr...
- Betreuungsanspruch tritt am Donnerstag in Kraft / Umfrage: Was Eltern vom Betreuungssystem erwarten und was sie kritisieren (BILD) Bad Rodach (ots) -
Zu teuer und zu schwer zu finden: Knapp 55 Prozent der Eltern in
Deutschland klagen über zu hohe Kosten für einen Kitaplatz. 49
Prozent bemängeln die schwierige, oft langwierige Suche nach einer
Betreuung, ergab eine aktuelle Online-Umfrage des
Meinungsforschungsinstituts mafo.de im Auftrag des Kinderausstatters
JAKO-O. Ebenfalls kritisiert werden zu große Gruppen (40 Prozent),
unzureichende Öffnungszeiten (37 Prozent) und zu wenige Männer in den
Kitas (20 Prozent). Für die Untersuchung wurden 1.037 Mütter mehr...
- Diana Golze: Kitas und Betreuungsgeld - Chaos kurz vorm Stichtag Berlin (ots) - "Bisweilen fragt man sich, ob Kristina Schröder
verstanden hat, dass es vor allem ihr Versagen ist, wenn Kinder
künftig trotz des Rechtsanspruchs keinen Kitaplatz haben. Reden und
Handeln der Bundesfamilienministerin deuten jedenfalls nicht darauf
hin, dass sie die Lage überblickt, geschweige denn sie im Griff hat",
erklärt Diana Golze, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der
Fraktion DIE LINKE und Mitglied im Spitzenteam der LINKEN für die
Bundestagswahl, mit Blick auf das Inkrafttreten des Rechtsanspruchs
auf mehr...
- SPD-Verteidigungsexperte Bartels: Unglaubwürdig, dass de Maizière nichts von Zulassungsproblemen für den Euro Hawk wusste Bonn (ots) - Bonn/Berlin, 30. Juli 2013 - SPD-Verteidigungsexperte
Hans-Peter Bartels bezweifelt, dass Bundesverteidigungsminister
Thomas de Maizière (CDU) nicht über Zulassungsprobleme beim «Euro
Hawk»-Projekt informiert war. "Der Staatssekretär Beemelmans hat als
treuer Knappe die Verantwortung dafür übernommen, dass die Version
des Ministers, er sei nicht informiert worden, stimmt", sagte er im
phoenix-Interview nach der Befragung des für Rüstung zuständigen
Staatssekretärs im Drohnen-Untersuchungsausschuss des Bundestags.
Doch mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|