Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur Energie-Pflanze Silphie: Die Wunderblume von Reinhold Willfurth
Geschrieben am 30-07-2013 |
Regensburg (ots) - Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein: Eine
hübsche Pflanze, die der Bauer nach relativ kurzer Zeit getrost sich
selbst überlassen kann, liefert über Jahre hinweg zuverlässig
reichlich Futter für Biogasanlagen. Sie ist kein Güllefresser, lässt
also kein Nitrat ins Trinkwasser einsickern, sie bewahrt den Boden
vor Erosion, unsere Landschaft vor der "Vermaisung" und den Bauern
vor Wildschäden: Wildschweine lieben Mais, lassen die Silphie aber
links liegen. Die Wunderblume aus Nordamerika hat fast so viel
Energie wie der Konkurrent zu bieten, der zudem auch noch unter dem
Verdacht steht, zugunsten seiner neuen Rolle als Energielieferant
Menschen hungern zu lassen. Zwei Vorteile aber hat der Mais gegenüber
der Öko-Konkurrentin: Er ist leicht auszusäen - und er muss
alljährlich ausgesät werden, was ihn für Saatproduzenten ungleich
interessanter macht als die genügsame Silphie. Daher dürfte es
dauern, bis sich diese Alternative durchsetzt - es sei denn, die
Politik sorgt dafür, dass die Silphie-Saat etwas schneller aufgeht.
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Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
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