Mittelbayerische Zeitung: Antworten müssen her
Kommentar zur Doping-Studie
Geschrieben am 05-08-2013 |
Regensburg (ots) - Ein Paukenschlag ist das nicht, eher der
Nachhall des Getöses rund um die Enthüllungen am Wochenende. Dass
auch im Westdeutschland der Nachkriegsjahrzehnte der Sportbetrug als
legitimes Mittel im Kampf der Systeme galt, war anhand vieler
Indizien evident. Das Verdienst der aktuellen Studie ist es, diesen
Verdacht auf das Niveau einer Erkenntnis zu heben. Doch lässt der nun
endlich veröffentlichte Abschlussbericht der Berliner
Humboldt-Universität Fragen offen. Warum nennen die Autoren nicht
Ross und Reiter? Dürfen sie es nicht? Oder können sie es nicht, weil
ihre Forschungsergebnisse dafür doch zu dünn sind? Beides würde die
heiß diskutierte Studie in ein schiefes Licht rücken. Also: Antworten
müssen her. Bis dato sind es pikante Details, die aufhorchen lassen.
So gibt es kaum noch ernsthafte Zweifel daran, dass manchem Helden
von Bern 1954 mit Aufputschmitteln ebenso medikamentös auf die
Sprünge geholfen wurde wie einigen deutschen Vizeweltmeistern von
1966. Das kratzt gewaltig am sorgsam gepflegten Image des ach so
sauberen Fußballsports. Sehr erhellend, gewiss. Aber die Frage
lautet: Kommt noch mehr?
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Mittelbayerische Zeitung
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