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WAZ: Millionen-Risiken der Stadtwerke - Kommentar von Thomas Wels

Geschrieben am 09-08-2013

Essen (ots) - Im Revier ist das Beharrungsvermögen zuweilen groß.
Haben Politiker in Kommunen und Land sich erst mal angefreundet mit
dem Zukauf privater Unternehmen, lassen sie sich schwer davon
abbringen. Die Re-Kommunalisierung der Energieversorgung droht den
Kommunen aber jetzt krachend auf die Füße zu fallen. Und dort zuerst
den Bürgern. Vor vier Jahren schien die Welt noch in Ordnung. Die
Stadtwerke machten hübsche Gewinne mit der Energieerzeugung, die
Kreditzinsen waren niedrig. Was lag also näher, als den fünftgrößten
Erzeuger Steag zu kaufen oder sich zu beteiligen an Milliarden
schweren Kraftwerksbauten? Zumal die Gewinne der hübschen
Stadttöchter gut für die gebeutelten kommunalen Haushalte zu
gebrauchen waren. Kritik am risikoreichen Unternehmertum - man wollte
sie nicht hören. Zur Wahrheit gehört zwar auch: Die desaströse
Entwicklung in Folge der Energiewende war nicht vorherzusehen. Doch
jetzt ist die Not in einigen Stadtwerken, die in Kohlekraftwerken
engagiert sind, groß. Es tun sich Millionen-Gräber auf. Man darf
gespannt sein, wie diesmal die Debatte über den 600 Millionen Euro
teuren Restanteil an der Steag in den Kommunen läuft.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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