DER STANDARD-Kommentar: "Straches Irrweg" von Elisabeth Steiner
Geschrieben am 09-08-2013 |
"Turbulenzen in der Kärntner FPÖ"; Ausgabe vom 10./11. 8. 2013
Wien (ots) - Heinz-Christian Strache dürfte den Tag schon
verflucht haben, an dem er die doppelt gewendeten Kärntner
Freiheitlichen von ihrem "Irrweg" zurück in den Schoß der
Mutterpartei geholt hat. Erst bescherten die Kärntner ihm und sich
selbst ein historisches Wahldebakel bei der Landtagswahl. Jetzt droht
in Kärnten eine weitere ungebremste Talfahrt bei der
Nationalratswahl. Zudem sind die Kärntner Blauen in unzählige
Korruptionsaffären verwickelt, die auch schon bedrohlich in Richtung
Bundeszentrale schwappen. So wie etwa bei der jüngsten Affäre um die
FPÖ-nahe Werbeagentur Ideen.Schmiede, wo ebenfalls ein dringender
Verdacht auf Untreue, mögliche Kickbackzahlungen und illegale
Parteienförderung besteht - und in die auch FPÖ-Generalsekretär
Herbert Kickl verwickelt sein könnte, was er dementiert. Es ist ja
nicht so, dass Strache nicht gewarnt worden wäre vor der Kärntner
Malaise und den Herrenbauern-Brüdern Uwe und Kurt Scheuch, die ihm
Jörg Haiders verrottete Erbmasse überreicht hatten im Glauben,
dadurch selbst zu überleben. Doch Strache hat alle Warnungen in den
Wind geschlagen und mit Christian Ragger ein Relikt aus der
abgewählten FPK-Mannschaft akzeptiert, anstatt einen klaren
personellen Schnitt zu verlangen. Die Kärntner Freiheitlichen werden
wohl weiter zerbröseln. Wie es scheint, dürfte auch Heinz-Christian
Strache in Kärnten in die Irre gelaufen sein.
Rückfragehinweis:
Der Standard, Tel.: (01) 531 70/445
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