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Neue OZ: Kommentar zu Preise / Verbraucher / Finanzen

Geschrieben am 13-08-2013

Osnabrück (ots) - Der Preis des Schuldenmachens

Alles ist relativ. Auch 1,9 Prozent Inflation. Wer derzeit
versucht, sein Geld sicher und wertsteigernd anzulegen, ist zum
Scheitern verurteilt. Das wissen Profis längst. Versicherer zum
Beispiel, die im Neugeschäft keine Zinsgarantie mehr geben.

Die Hüter unseres Geldes tun derweil so, als sei weiter alles in
Ordnung. Seit Einführung des Euro sehen sie bei jährlichen
Preissteigerungen unter zwei Prozent keinen Handlungsbedarf. Nur: Die
Löhne haben hierzulande mit der Entwicklung der Preise seit Anfang
2002 kaum Schritt gehalten.

Hinzu kommt die zum Teil lebensfremde Zusammensetzung des
Warenkorbs, der zur Ermittlung der Inflation dient: Gewiss werden
Smartphones und Flachbildschirm-Fernseher immer billiger. Doch viele
Verbraucher werden sich solche Geräte nie anschaffen. Anders als
Lebensmittel, die im Warenkorb schwerer gewichtet sind: Sie kosten
5,7 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Mit dem Euro und seinem Wert ist also beileibe nicht alles in
Ordnung. Das Schuldenmachen von Banken und Staaten in Europa fordert
seinen Preis. Vor allem Steuerzahler in wirtschaftlich starken
Ländern müssten ihn zahlen, hieß es lange Zeit. Jetzt zeigt sich
immer deutlicher, dass es auch die Sparer sind.

Der Staat will steuerehrliche Bürger, die eigenverantwortlich fürs
Alter vorsorgen. Die Finanzpolitik folgt diesem Ziel in Deutschland,
aber in Europa nur zu Teilen. Die Geldpolitik läuft ihm zuwider.
Lange kann das nicht mehr gutgehen.

Norbert Meyer



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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