Deutsche Umwelthilfe geht gerichtlich gegen irreführende Werbung für Mercedes S-Klasse vor
Geschrieben am 16-08-2013 |
Berlin (ots) - Die Daimler AG gibt bei der Werbung für zwei neue
S-Klasse-Modelle niedrigere CO2-Emissionen und bessere
Energieeffizienzklassen an als diese real erreichen - Dagegen klagt
die Deutsche Umwelthilfe vor dem Landgericht Stuttgart
Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) zieht gegen den Versuch des
Autobauers Daimler vor Gericht, in seiner aktuellen Werbekampagne für
die neue S-Klasse die Spritverbräuche, CO2-Emissionen sowie die
Energieeffizienzklassen der beiden PS-stärksten neuen Modelle
aufzuhübschen.
Unter der Parole "Vision erfüllt" bewirbt Daimler derzeit in
überregionalen Zeitungen und Zeitschriften, auf Großdisplays und in
elektronischen Medien die neue S-Klasse. Für alle Modelle der
S-Klasse verspricht der Stuttgarter Autobauer CO2-Emissionen von
maximal 213 bzw. 225 g/km und günstige Energieeffizienzklassen von D
bis A. Tatsächlich erreicht das spritdurstigste der S-Klasse-Modelle
"S 63 AMG 4Matic lang" nur die Energieeffizienzklasse "F". Seine
offiziellen kombinierten CO2-Emissionen liegen mit 242 g CO2/km um
bis zu 11,3 % höher als die Werbung in den Werbemedien suggeriert.
Ähnliches gilt für das S-Klasse-Modell "S 63 AMG", das nur die
Energieeffizienzklasse "E" erreicht und dessen offizielle kombinierte
CO2-Emissionen mit 237 g CO2/km um bis zu 11,1 % höher ausfallen als
angegeben.
"Die Kreativität der deutschen Autobauer, den Verbraucher
bezüglich der tatsächlichen Energieeffizienzklassen und
Spritverbräuche zu täuschen, kennt offensichtlich keine Grenzen.
Nachdem VW vor einigen Jahren kurzerhand eine eigene zusätzliche
Energieeffizienzklasse erfand, um beim Spritverbrauch nicht ganz so
schlecht dazustehen, schönt Daimler jetzt die Angaben zur
Energieeffizienz um gleich zwei Effizienzklassen", sagt
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.
Die DUH hatte die Daimler AG zunächst aufgefordert, es zukünftig
zu unterlassen, "für Neufahrzeuge unter Angabe unzutreffender
Energieeffizienzklassen zu werben und bei Angabe der Bandbreite der
Energieeffizienzklassen die jeweils schlechteste
Energieeffizienzklasse falsch anzugeben." Darüber hinaus forderte die
DUH, der Konzern möge es künftig unterlassen, "bei der Bewerbung von
Neufahrzeugen falsche Kraftstoffverbräuche und CO2-Emissionen
anzugeben."
Während der ertappte Volkswagen-Konzern seinerzeit umgehend alle
falschen Angaben korrigierte, versucht Daimler im aktuellen Fall mit
einem durchsichtigen und nachweislich falschen Argument seine falsche
Werbung zu verteidigen: Zum Zeitpunkt des Druckunterlagenschlusses
für die Werbemittel, teilte das Unternehmen mit, hätten die
Emissions- und Spritverbrauchswerte für die beiden PS-stärksten
S-Klasse Modelle noch nicht vorgelegen. Seine Verbrauchertäuschung
setzt der Autokonzern auch in dieser Woche mit großflächigen Anzeigen
unverändert fort. Nachdem sich die Daimler AG weigerte, die
irreführende Werbung sofort zu stoppen und auch keine strafbewehrte
Unterlassungserklärung abgab, reicht die DUH als klageberechtigter
Umwelt- und Verbraucherschutzverband nun Klage beim zuständigen
Landgericht Stuttgart ein.
Indem Daimler die beiden entlarvend schlechten Effizienzklassen
"E" bzw. "F" verschweige und entsprechend geschönte Bandbreiten bei
Spritverbräuchen und CO2-Emissionen angebe, werde potenziellen
Autokäufern suggeriert, dass diese Modellreihe weniger Kraftstoff
verbrauche und weniger CO2 emittiere, als dies tatsächlich der Fall
sei, argumentiert die DUH. Dadurch erscheint die neue S-Klasse als
insgesamt umweltverträglicher als sie es tatsächlich ist.
Nach Auffassung der DUH wird durch die Ausklammerung
energieineffizienter Modelle bei Bewerbung der gesamten Produktreihe
der Verbraucher getäuscht. Deren unvollständige Angabe ist keine
erlaubte Nichtoffenlegung nachteiliger Eigenschaften, sondern eine
irreführende Falschangabe im Sinne des Gesetzes gegen unlauteren
Wettbewerb, das Verbraucher schützen soll.
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch@duh.de
Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik & Presse
Tel. 030 2400867-0, Mobil: 0171 5660577, E-Mail: rosenkranz@duh.de
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