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WAZ: Die Ärzte und ihre Lobbyisten - Kommentar von Stefan Schulte

Geschrieben am 16-08-2013

Essen (ots) - Auf die niedergelassenen Ärzte dürfen
Normalverdiener ruhig neidisch sein. Ihre Honorare sind mehr als
auskömmlich. Im Durchschnitt, wohl gemerkt. Doch es wäre falsch,
daraus auf den Arzt nebenan zu schließen. Im Zweifel sitzt er in
einem Stadtteil mit wenig Privatkundschaft und ist womöglich
Kinderarzt. Dann verdient er wahrscheinlich nicht mehr als ein
Handwerksmeister. Also immer noch genug, aber nicht unverschämt viel.
Das Problem ist die ungerechte Verteilung. Jedes Jahr wird
gestritten, wie viel mehr es diesmal für alle sein darf. Dass Ärzte
im Revier weniger erhalten als in Bayern, Radiologen ungleich mehr
als Psychotherapeuten, wird weder von Politik noch Ärztelobby
ernsthaft angegangen. Die aktuelle Bundesregierung hat den
Länderproporz nach zarten Angleichungen sogar wieder gestärkt. Das
wird weder den Ärzten gerecht noch den Beitragszahlern. Es befriedet
nur die Lobbyisten. Absurd.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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