Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu NSA/Spähaffäre/USA
Geschrieben am 16-08-2013 |
Stuttgart (ots) - Irgendwie weiß man nicht so recht, ob das alles
zum Lachen oder doch eher zum Weinen ist. Da sitzen also ganz im
Geheimen ein paar hochqualifizierte Spezialisten, deren Aufgabe ist,
die gute Welt zu retten, indem sie die Datenströme der bösen Welt
abhören, abfangen, analysieren. Und dann wird durch einen simplen
Tippfehler nicht der Islamist in Kairo belauscht, sondern der
Reihenhausbesitzer in einem Vorort Washingtons. Das ganze nicht ein
oder zweimal, sondern tausendfach. Und weil ja alles geheim ist,
behält man diesen Gesetzesverstoß lieber erst einmal für sich. Wer,
bitteschön, mag dieser Organisation denn noch etwas glauben?
Und wer mag dem US-Präsidenten noch glauben, der erst vor wenigen
Tagen die staatlichen Schnüffler als Patrioten gelobt hat? Entweder
hat Barack Obama bewusst die Unwahrheit gesagt, oder er ist - was
wahrscheinlicher ist - von seinen Datensammlern selbst nicht
umfassend informiert worden. Das allerdings ist alles andere als
schmeichelhaft für Amerikas Nummer eins.
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