Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu NSU/Untersuchungsausschuss
Geschrieben am 22-08-2013 |
Stuttgart (ots) - Die Aufklärer haben nicht den einen Fehler
entdeckt, der erklären würde, warum die Ermittlungen jahrelang in die
Irre führten und die Fahndung auf verheerende Weise erfolglos blieb.
Den Sicherheitsbehörden ist nicht ein fataler Kardinalfehler
anzulasten, sondern eine blamable Vielzahl von Fehlern, Pannen und
Schwächen. Es handelt sich dabei um Fehler individueller und
Schwächen struktureller Art, gewissermaßen um ein systemisches
Versagen - und dies auf allen Ebenen. Nur ein Trost bleibt: Es ließ
sich auch kein einziger Hinweis auf eine Kumpanei zwischen Behörden
und der rechtsextremistischen Szene finden, der einschlägige
Verschwörungstheorien bestätigt hätte.
Es bleibt viel zu tun. Die Vorschläge des Untersuchungsausschusses
machen deutlich, wo Polizei und Verfassungsschutz ihre Schwachstellen
haben. Mit der Neonazidatei und dem Abwehrzentrum gegen rechte Gewalt
wurden Institutionen geschaffen, die terroristische Machenschaften
nach dem Muster des NSU erschweren dürften. Die Reform des
Verfassungsschutzes steckt aber noch in den Anfängen. Föderale
Zuständigkeiten und die Eigenmächtigkeit der Länder erweisen sich
hier als Hemmnisse. Es wird auch nicht genügen, Gesetze zu ändern. In
den Behörden bedarf es eines Mentalitätswandels.
Pressekontakt:
Stuttgarter Zeitung
Redaktionelle Koordination
Telefon: 0711 / 7205-1225
E-Mail: newsroom.stuttgarterzeitung(at)stz.zgs.de
http://www.stuttgarter-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
481342
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Späh-Affäre Bielefeld (ots) - In den USA hat noch niemand die Späh-Affäre für
beendet erklärt. Ganz im Gegenteil. Barack Obama macht offenbar ernst
mit seinem Versprechen nach mehr Transparenz. Der Geheimdienst NSA
hat jahrelang etwa 200 000 Mails und andere Internetdaten von
unbescholtenen Amerikanern statt von verdächtigen Ausländern
gesammelt. Das war eindeutig illegal - das steht sogar in
Gerichtsakten, die jetzt veröffentlicht wurden. Wenn auch die
Begründung - ein technisches Versehen - äußerst fragwürdig ist, so
zeigt dieser Vorgang, mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu China / Prozesse / Korruption Osnabrück (ots) - Schauprozess
Wenn sich Chinas Kommunisten auf eines verstehen, dann auf
Geheimniskrämerei und die Unterdrückung von Nachrichten. Umso
erstaunlicher ist auf den ersten Blick, dass der Prozess gegen den
ehemaligen Politstar Bo Xilai relativ offen geführt wird - mit
regelmäßigen Kurzinformationen auf einer Internetseite. Dennoch
sollte sich niemand täuschen lassen und glauben, China bewege sich
endlich auf rechtsstaatlichen Pfaden.
Tatsächlich wird die Welt erneut Zeuge eines Schauprozesses, in
dem das Urteil mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit / Krankenkassen / Sucht Osnabrück (ots) - Das rechte Maß
Diese Woche erschütterte ein Todesfall in London auch die Menschen
hierzulande: Ein 21-jähriger Deutscher, der als Praktikant in einer
Bank gearbeitet hatte, lag tot in seiner Dusche. Die Details sind
unklar, aber eines scheint sicher: Stress und Überarbeitung spielten
eine Rolle. Angeblich soll der junge Mann drei Tage am Stück
gearbeitet haben. Im Internet wurde der Fall heiß diskutiert, viele
vermuteten, leistungssteigernde Medikamente seien im Spiel gewesen.
Abwegig ist das nicht, wie der mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Terrorismus / NSU / Bundestag Osnabrück (ots) - Ein Trauma ohne Ende
Wenn sich ein ehemaliger Polizist wie der CDU-Politiker Clemens
Binninger und eine Linken-Abgeordnete, die wie Petra Pau lange vom
Verfassungsschutz beobachtet wurde, in einer Sache einig sind, darf
man davon ausgehen, dass es ihnen tatsächlich eben darum geht: um die
Sache. Die beiden Mitglieder des NSU-Untersuchungsausschusses liegen
normalerweise politisch weit auseinander, stehen nun aber symbolisch
für diese Einmütigkeit, die im Abschlussbericht des Gremiums
erkennbar wird.
Parteiübergreifend mehr...
- Thüringische Landeszeitung: Lieberknecht heizt Konflikt mit SPD um Gebietsreform an - Für diese Legislaturperiode definitiv ausgeschlossen. Weimar (ots) - Thüringens Ministerpräsidentin Christine
Lieberknecht heizt den Konflikt mit dem Koalitionspartner SPD um eine
Gebietsreform an. Die Regierungschefin erteilte in einem Interview
mit der Thüringischen Landeszeitung (Weimar) all jenen eine klare
Absage, die doch noch auf erste Schritte für eine Gebietsreform in
Thüringen bis zur Landtagswahl gehofft hatten: "Für diese
Legislaturperiode kann ich eine Kreisreform definitiv ausschließen",
sagte Lieberknecht in dem TLZ-Interview. Lieberknecht appellierte
in dem Gespräch mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|