neues deutschland: Militärschlag gegen Assad
Geschrieben am 25-08-2013 |
Berlin (ots) - »Krieg böse« nannte Martin Kippenberger eine seiner
Bilderserien. Von wegen: Für US-Senator John McCain hängt die
Glaubwürdigkeit Amerikas an einem Militärschlag gegen Assad. Wenn
Obama jetzt nicht handele, würde das Wort des US-Präsidenten in der
gesamten Region nicht mehr ernst genommen werden, warnt der
Republikaner. Die USA könnten ja Raketen einsetzen - die Kosten
gering, die Soldaten nicht gefährdet. Krieg zum Schnäppchenpreis:
McWar. Not love. Wenn hier überhaupt von Liebe die Rede sein kann,
dann von der »erschreckenden Liebe zum Krieg«, die der
US-amerikanische Psychologe und Schriftsteller James Hillman
thematisierte. Und die nicht nur bei McCain und anderen Kriegswirren
derzeit wieder in opulenter Blüte steht. Für Frankreichs Staatschef
Hollande deutet alles (!) auf einen Chemiewaffenangriff durch
das Assad-Regime hin. Frankreich sei entschlossen, »diese Tat nicht
ungestraft zu lassen«. Der Sozialist, der sich als protestantischen
Atheisten sieht, sollte auf die Worte von Papst Franziskus hören, der
die »fürchterlichen Bilder« beklagt und dennoch strikt eine
dialogische Lösung im Konflikt fordert. Die »fürchterlichen Bilder«
harren ihrer Erklärung und Aufklärung. Doch die sind entbehrlich. Der
Krieg wohl nicht. »Der Krieg unentbehrlich« überschrieb Nietzsche vor
135 Jahren einen Aphorismus in seinem Buch »Menschliches,
Allzumenschliches«. Es muss ja nicht immer der »große Krieg« sein,
den der Philosoph meinte: Ein McWar-Syrienkrieg wäre nur unrecht und
billig. Und böse.
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neues deutschland
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