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Kosten der Gebäudesanierung: dena weist Studie der TU Darmstadt zurück/ Energetische Sanierung sorgt für bezahlbares Wohnen

Geschrieben am 26-08-2013

Berlin (ots) - Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)
widerspricht vehement den Ergebnissen einer aktuellen Studie der TU
Darmstadt, der zu Folge die Gebäudesanierung "sozialer Sprengstoff"
und für weite Teile der Bevölkerung unbezahlbar sei. Energetische
Gebäudesanierungen sind nach Aussage der dena das einzige Mittel
gegen hohe Kostenbelastungen durch steigende Energiepreise.
dena-Studien an realen Gebäuden würden zudem zeigen, dass die
Sanierung vielfach warmmietenneutral durchgeführt werden könne,
betont Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung.

"Die TU Darmstadt stellt die Kosten der energetischen Sanierung
unrealistisch hoch dar," wirft Kohler den Autoren vor. "Sie spricht
nur über die unter ungünstigsten Bedingungen berechneten
Maximalkosten. Dabei verschweigt sie erstens, welche Kosten in den
nächsten 40 Jahren für Instandhaltung und Modernisierung ohnehin
anfallen werden sowie zweitens, welche gravierenden
Kostensteigerungen gerade auf Mieter selbst bei moderaten
Energiepreissteigerungen zukommen werden, wenn nicht oder nur wenig
saniert wird." Die dena kritisiert im Wesentlichen die folgenden
Punkte:

Unrealistische Kosten und Mietsteigerungen

Die Kosten der Sanierung sind in der Studie durchweg sehr hoch
angesetzt. So kommen Berechnungen der dena für eine energetische
Top-Sanierung eines Einfamilienhauses auf rund 73.000 Euro - in der
Studie werden 140.000 Euro angesetzt. Zudem zitiert die TU Darmstadt
Daten aus einer dena-Sanierungsstudie unzulässig. Es werden extrem
hohe Investitionszahlen aus der dena-Studie verwendet, ohne zu
berücksichtigen, dass diese auch Kostenanteile für Anbauten oder
Dachgeschossausbauten enthalten. Die Studie verschweigt ferner, dass
ohne energetische Sanierung die Warmmieten aufgrund der
Energiekostensteigerung mindestens in gleichem Maße steigen würden,
möglicherweise sogar noch stärker. Weiterhin basieren die
Berechnungen darauf, dass das gesetzlich zulässige Maximum von elf
Prozent der Sanierungskosten pro Jahr flächendeckend auf die Miete
umgelegt wird. Sogar in der Studie selbst steht jedoch, dass eine so
hohe Umlage in weiten Teilen Deutschlands unrealistisch ist. Die
staatliche Förderung für energetisches Sanieren, die die Umlage auf
die Mieter reduziert, bleibt zudem vollkommen unberücksichtigt.

Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung nicht aussagekräftig

Die Studie beziffert die Obergrenze der zu erwartenden Kosten für
die Gebäudesanierung mit 2,1 Billionen Euro über die nächsten 40
Jahre. Darin enthalten sind allerdings auch alle Kosten für
Instandhaltung und Modernisierung, also auch neue Bäder, Balkone und
Treppenhäuser. Diese Investitionen haben mit der energetischen
Sanierung nichts zu tun. Zudem fehlt der nackten Zahl - 2,1 Billionen
Euro - ohne Vergleichsmöglichkeit mit anderen Szenarien jegliche
Aussagekraft. Dabei enthält die Langfassung der Studie ein
Basisszenario, das von einem Beibehalten des jetzigen, sehr mäßigen
Sanierungstempos ausgeht und die Kosten selbst dafür bereits auf 1,1
Billionen Euro schätzt. Ferner bleibt unberücksichtigt, dass dieses
Basisszenario zu höheren Energiekosten führt als eine engagierte
Sanierungsstrategie.

Vor diesem Hintergrund verwundere es nicht, dass die Autoren der
Studie die Finanzierbarkeit der energiepolitischen Ziele der
Bundesregierung für den Gebäudebereich in Zweifel ziehen. Für solche
Aussagen sei die Methodik der Studie auch gar nicht geeignet.
Dena-Chef Kohler: "Die in der Studie dargestellten Kosten halten wir
sämtlich für stark überzogen. Wir glauben, dass die Ziele der
Bundesregierung für den Gebäudebereich richtig gesetzt sind. Bis zum
Jahr 2050 soll und kann durch sinnvolle energetische Sanierungen, die
zum richtigen Zeitpunkt und mit Augenmaß ausgeführt werden, ein
nahezu klimaneutraler Gebäudebestand erreicht werden. Zudem gilt:
Wenn gar nicht saniert wird, ist das für den Mieter die teuerste
Variante, da seine Warmmiete durch die steigenden Energiepreise
erheblich stärker steigen wird, als wenn sein Haus saniert wird."



Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Stella Matsoukas,
Chausseestraße 128a, 10115 Berlin
Tel: +49 (0)30 72 61 65-657, Fax: +49 (0)30 72 61 65-699, E-Mail:
matsoukas@dena.de, Internet: www.dena.de


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