Allgemeine Zeitung Mainz: Gutes Zeugnis / Kommentar zur "Generation Mitte"
Geschrieben am 28-08-2013 |
Mainz (ots) - Und schon wieder eine Studie. Immerhin eine mit
einem lohnenden Studienobjekt, sind die 30- bis 59-Jährigen doch die,
die ihrem Alter entsprechend zurzeit den sprichwörtlichen Karren
ziehen. Sie sind in der Regel gut ausgebildet, entrichten Steuern und
zahlen in die Renten- und Sozialversicherung. Und viele von ihnen
bekommen trotz enervierenden Dauerbeschusses mit Studien und neuesten
Erkenntnissen zur Lage von Familien sogar immer noch Kinder. Das
alles spricht für ein gesundes Selbstvertrauen und eine gehörige
Portion Pragmatismus, die manche billige politische Parole und daraus
resultierende aufgeregte Schlagzeilen Lügen straft. Bei näherem
Hinsehen wundert das nicht: Diese Generation ist fast durchgängig mit
Krisen und Herausforderungen groß geworden, die goldenen
Nachkriegsjahre kennt sie nicht mehr oder kaum noch. Sorge um die
Umwelt, Massenarbeitslosigkeit, Globalisierung, demografischer Wandel
- die "Generation Mitte" blendet diese Probleme nicht aus und lässt
sich dennoch nicht beirren. Sie zieht vielmehr den einzig richtigen
Schluss: Anstatt großen Visionen anzuhängen, lebt sie im Hier und
Jetzt. Sie weiß, dass sie, wenn sie sich nicht auf sich selbst
verlässt, verlassen ist. Natürlich hat sie auch Ängste, aber es sind
mit Sorgen um Gesundheit, die Angehörigen oder die Situation im Alter
die Themen, die schon ihre Eltern und Großeltern bewegt haben. Wir
haben es also weder mit einer Generation außerordentlicher Hasenfüße
noch mit einer weltfremder Lebenskünstler zu tun. Die statistische
Mitte der Gesellschaft weiß, was wertvoll und wichtig ist. Und sie
tut mehr als genug dafür, um sich und anderen diese Situation zu
erhalten. Ein besseres Zeugnis kann man kaum bekommen.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de
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