Badische Neueste Nachrichten: Nur eine Minimallösung
Geschrieben am 28-08-2013 |
Karlsruhe (ots) - Es sollte der große Wurf werden: Eine
Rentenreform, die ganz Europa, allen voran Brüssel, beeindrucken
sollte. Immerhin hatte die EU-Kommission Frankreich zwei Jahre mehr
Zeit eingeräumt, um sein Defizit in den Griff zu bekommen und im
Gegenzug eine tief greifende Reform des Rentensystems angemahnt.
Lautstark hatte Frankreichs Präsident François Hollande zugesagt, er
werde Ernst machen - und dies nicht nur, weil Brüssel dies verlange.
Sondern weil das "unerträgliche" Defizit der französischen
Rentenkassen regelrecht zum Handeln zwinge. Nun hat die Regierung
zwar gehandelt und nach wochenlangen Konsultationen die Eckpunkte der
geplanten Rentenreform vorgelegt. Vom großen Wurf ist indes nicht
mehr viel zu spüren. In Sorge, es allen Recht machen zu wollen und
Massenproteste der Gewerkschaften abzuwenden, vermeidet Paris den
erforderlichen großen Umbau. So wagt die Regierung weder die Renten
einzufrieren, noch das gesetzliche Renteneintrittsalter zu erhöhen.
Mit 62 Jahren liegt Frankreich weit unter EU-Durchschnitt. Auch der
von Experten gemachte Vorschlag, die Beamten-Pensionen künftig den
Renten der Privatwirtschaft anzugleichen, ist bedauerlicherweise vom
Tisch. Damit behalten die Staatsangestellten ihre vorteilhafte
Berechnung, die sich auf das letzte Einkommen bezieht und nicht auf
das Durchschnittseinkommen der letzten 25 Jahre wie im Privatsektor.
Zwar hat sich die Regierung in Paris durchgerungen, mehr
Beitragsjahre für die Maximalrente einzufordern. Dies greift aber
erst ab dem Jahr 2020. Stattdessen zieht die Politik abermals die
Abgabenschraube an. Bis 2017 sollen die Rentenbeiträge für
Arbeitnehmer und Arbeitgeber um 0,3 Prozentpunkte angehoben werden.
Das belastet nicht nur die ohnehin schon angeschlagene Kaufkraft der
Franzosen, sondern auch die Unternehmer. Das drohende Finanzloch des
Rentensystems in Höhe von bald 20 Milliarden Euro stopft die Pariser
Minimalst-Reform freilich längst nicht.
Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
482323
weitere Artikel:
- Badische Neueste Nachrichten: Die Gefahr bleibt Karlsruhe (ots) - Zwei Juristen - drei Meinungen: Dies gilt nach
landläufiger Meinung für die Rechtsprechung, aber es ist offenkundig
auch richtig für den jetzt vorgelegten Kommissionsbericht zu den
Antiterror-Gesetzen. Auf 300 Seiten werden die Stellungnahmen der
Kommissionsmitglieder aufgelistet, es gibt eine Vielzahl
unterschiedlicher Meinungen und unterschiedlicher Rechtsansichten.
Auf der Strecke bleibt dabei der rote Faden. Bundesinnenminister
Friedrich und Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger bekriegen
sich weiter, mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Ein Wendepunkt Karlsruhe (ots) - Niemand sollte sich der Illusion hingeben, dass
die Supermacht USA mit ihren angekündigten Raketenangriffen der
syrischen Regierung ein paar gezielte Nackenschläge verpasst, worauf
der Syrien-Konflikt anschließend so weitergeht wie bisher. Der
erwartete Militärschlag der USA wird ein Wendepunkt sein. Manches
spricht dafür, dass die Lage anschließend eher schlimmer als besser
wird. Nachbarstaaten wie die Türkei hoffen, dass das Eingreifen der
USA den Anfang vom Ende des Assad-Regimes markieren wird. Eine durch
US-Raketen mehr...
- Das Erste, Donnerstag, 29. August 2013, 5.30 - 9.00 Uhr
Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 7.35 Uhr, Detlef Wetzel, stellvertretender
Vorsitzender IG-Metall, Thema: Werkverträge
8.10 Uhr, Sigmar Gabriel, SPD-Parteivorsitzender, Thema: Syrien
Pressekontakt:
WDR Presse und Information, Annette Metzinger, Tel. 0221-220-7101
Agentur Ulrike Boldt, Tel. 02150 - 20 65 62 mehr...
- Rheinische Post: Behörden befürchten Anschläge nach Syrien-Intervention Düsseldorf (ots) - Militärschläge gegen das Assad-Regime in Syrien
drohen auch die Sicherheitslage in Deutschland und Europa zu
verschärfen. Wie die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post"
(Donnerstagausgabe) unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet,
befürchten die Behörden, dass von den rund tausend in Syrien
kämpfenden Islamisten aus europäischen Ländern je nach Verlauf der
Militärschläge viele in ihre Heimatländer zurückkehren könnten, um
dort Anschläge auf amerikanische, britische und französische
Einrichtungen zu mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Politik/Bildung
Gemeinschaftsschulen: Schulamtsdirektor sieht bessere Bildungschancen Halle (ots) - Die mit dem Schuljahresbeginn in Sachsen-Anhalt an
diesem Donnerstag startende Gemeinschaftsschule sei eine Bereicherung
des Bildungssystems, sagte der Direktor des Landesschulamtes, Torsten
Klieme. Die neue Schulform leiste "einen Beitrag zu mehr
Bildungsgerechtigkeit", sagte er im Interview mit der in Halle
erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Donnerstagausgabe). Er betonte
die Vorteile vor dem Hintergrund sinkender Schülerzahlen ab 2024 vor
allem im ländlichen Raum. "Die Gemeinschaftsschulen können ein
Angebot in mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|