(Registrieren)

Badische Neueste Nachrichten: Das Duell

Geschrieben am 30-08-2013

Karlsruhe (ots) - Helmut Kohl lehnte es noch ab, sich als
amtierender Bundeskanzler seinem Herausforderer zu stellen und ihn
auf diese Weise als gleichwertig und gleichrangig anzuerkennen. Doch
sein Nachfolger Gerhard Schröder, ein begnadeter Wahlkämpfer und
Kommunikator, erkannte die Chance, mit einem einzigen Auftritt ein
Millionenpublikum direkt zu erreichen. Seit 2002 gehört das TV-Duell,
das in den USA bereits 1960 eingeführt wurde, auch zum deutschen
Wahlkampf wie das Wahlplakat und die Großkundgebung auf dem
Marktplatz. Fünf TV-Sender übertragen das Duell am morgigen Sonntag
zeitgleich, in der ARD entfällt sogar die Kultsendung "Tatort", um
die 20 Millionen Menschen werden das einzige direkte
Aufeinandertreffen von Angela Merkel und Peer Steinbrück verfolgen.
Die Rollen sind klar verteilt. Hier die Amtsinhaberin, die auch nach
acht Jahren im Amt die populärste Politikerin des Landes ist und die
mit ihrem unaufgeregten, präsidialen Regierungsstil punktet, dort der
Herausforderer, der einen fast schon uneinholbaren Rückstand drehen
und seiner Basis das Gefühl geben muss, dass in den drei Wochen bis
zur Wahl doch noch was geht. Steinbrück muss angreifen, eine Rolle,
die seinem Naturell entspricht, Merkel hingegen wird, wie es ihre Art
ist, seine Attacken freundlich lächelnd ins Leere laufen lassen. Ob
sich daraus allerdings eine wirklich spannende Debatte entwickelt,
ist fraglich, denn das strenge Korsett, das seit dem Jahr 2002 den
Ablauf des Duells regelt, lässt kaum ein spontanes Wortgefecht zu. So
wird es wohl überwiegend beim Austausch der längst bekannten
Positionen bleiben. Viel spricht daher dafür, die Regeln zu lockern,
den beiden Kandidaten mehr Freiheiten zu geben und eine wirkliche
Debatte zuzulassen. 20 Millionen Zuschauer widerlegen die Mär von der
Politikverdrossenheit der Deutschen. Sie sind es wert, in diesen 90
Minuten ein ehrliches Bild über die beiden Menschen zu erhalten, die
an die Macht wollen.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

482811

weitere Artikel:
  • Badische Neueste Nachrichten: Russische Bedenken Karlsruhe (ots) - Während die USA einen Militärschlag gegen Syrien vorbereiten, will Russland einen "politisch-diplomatischen" Ausweg aus der Krise suchen. Der Kreml ist der engste Verbündete des syrischen Herrschers Assad. Das Argument, Assad setze Giftgas gegen die Aufständischen ein und müsse daher mit einer Intervention gestoppt werden, lassen die Russen nicht gelten. Kremlchef Wladimir Putin sagte zwar, der Einsatz von Chemiewaffen, von welcher Seite auch immer, sei "inakzeptabel." In Moskau sieht man es aber nicht als erwiesen mehr...

  • Rheinische Post: Kraft hofft auf Schub für SPD durch TV-Duell Düsseldorf (ots) - Die stellvertretende SPD-Vorsitzende und nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hofft auf einen Schub für die SPD durch das TV-Duell. "Im Duell kann Frau Merkel nicht mehr lavieren wie bisher, sie muss endlich Farbe bekennen. Das kann dann noch mal einen richtigen Schub für den Rest des Wahlkampfs geben", sagte Kraft der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). Noch sei nichts entschieden. Gerade die vielen unentschlossenen Wähler könnten dann klar unterscheiden, mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Präsident des Zentralrats der Juden für Militärschlag in Syrien Köln (ots) - Köln. Der Präsident des Zentralrats der Juden, Dieter Graumann, befürwortet eine militärische Vergeltung für den Giftgas-Einsatz in Syrien. "Der Einsatz international geächteter Massenvernichtungswaffen darf nicht ohne Konsequenzen bleiben", sagte Graumann dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe). Die Welt müsse angesichts der Gräuel von Chemiewaffen ein Zeichen setzen: bis hierher und nicht weiter. "Dieses Zeichen muss vom Regime in Damaskus ebenso verstanden werden wie von allen anderen diktatorischen Regimes, die mehr...

  • Ukraine wird die EU-Anforderungen zur Unterzeichnung der Assoziationsvereinbarung einhalten - Präsident Janukowitsch Kiew, Ukraine (ots/PRNewswire) - Die Ukraine werde die notwendigen Bedingungen für die Unterzeichnung der Assoziationsvereinbarung mit der EU erfüllen, erklärte der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch am 29. August während eines Interviews mit Journalisten, welche die vier führenden TV-Sender in der Ukraine (Inter, 1+1, ICTV, Channel 5) vertraten. Während des Interviews hob der ukrainische Präsident auch hervor, dass die nationalen Interessen immer im Zentrum der ukrainischen Beziehungen bei der Integration in eine Assoziation mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Brüderle pocht auf Abschaffung des Soli - Nein zur Vorratsdatenspeicherung gilt auch bei Neuauflage der Koalition - Eigene Ambitionen offen Berlin / Saarbrücken. (ots) - Im Fall einer Neuauflage der schwarz-gelben Koalition beharrt FDP-Spitzenkandidat Rainer Brüderle auf einer Abschaffung des Solidaritätszuschlages. "Wir wollen nur einhalten, was Helmut Kohl, Theo Waigel und Hans-Dietrich Genscher vor 20 Jahren versprochen haben", sagte Brüderle der "Saarbrücker Zeitung" (Sonnabendausgabe) auf eine entsprechende Frage. Der Soli sei als eine zeitlich befristete Ergänzungsabgabe eingeführt worden und nicht als eine dauerhafte Steuererhöhung. "2019, mit dem Auslaufen des mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht