Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Zum Schuljahrsbeginn
Das Beste fürs Kind
BERNHARD HÄNEL
Geschrieben am 03-09-2013 |
Bielefeld (ots) - Die einen können es kaum erwarten, die anderen
reagieren eher genervt: Für rund 2,6 Millionen Schüler und fast
185.000 Lehrkräfte in Nordrhein-Westfalen beginnt das neue Schuljahr.
Reinen Herzens freuen sich die rund 150.000 i-Männchen. Sie sehnen
den Tag herbei, da sie gefühlt endlich zu den Großen zählen. Schade,
dass die Freude auf die und an der Schule meist so schnell verpufft.
Da läuft so einiges falsch - nicht nur in den Klassenzimmern. Auch
die Eltern haben ihren Anteil daran, wenn aus Freude Frust wird. Das
muss nicht so sein, wenn Eltern und Lehrer eine
Erziehungspartnerschaft eingehen. Denn Lehrer sind keinesfalls aus
sich heraus der natürliche Feind der Eltern. Nicht anders als Eltern
wollen sie das Beste für die Schüler. Deren Erfolg ist schließlich
auch ein Erfolg der Lehrer. Leider aber treibt die Schule allzu oft
den Schülern die Lust am Lernen geradezu systematisch aus. Oft
erfahren Kinder schon in den ersten Wochen in der Schule, dass es
nicht auf die spannenden Inhalte und aufregenden Entdeckungen
ankommt, sondern auf Wohlverhalten sowie den Vergleich mit den
anderen und deren Können. Die meisten lernen dabei: Ich bin nicht so
gut wie jener. Ich reiche nicht aus. Was ich kann, ist hier nicht
gefragt. Das setzt sich fort, im schlimmsten Fall bis zur zehnten
oder zwölften Klasse. Auch dies ist nicht allein Schuld der Lehrer.
Eltern mit falschem Ehrgeiz üben nicht nur Druck auf ihre Kinder aus,
sondern ebenso auf die Pädagogen. Nicht immer ist es einfach, Eltern
zu überzeugen, wenn sie vollkommen andere Erziehungsvorstellungen
vertreten als die Schule. Noch schlimmer aber ist es, wenn sie gar
keine haben. Nur miteinander, nicht gegeneinander kann man den einen
oder anderen Stern vom Himmel holen. Das bedingt Vertrauen zueinander
und die Bereitschaft zum Miteinander. Von Anfang an.
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Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
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