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Warum Dauernachtarbeit motiviert / ifaa und Continental AG stellen Ergebnisse einer Befragung von Dauernachtarbeitern vor

Geschrieben am 05-09-2013

Düsseldorf (ots) - Anlässlich eines Symposiums der
Arbeitszeitgesellschaft stellten die Continental AG und das Institut
für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. (ifaa) im August in München
die Ergebnisse einer Befragung von Dauernachtarbeitern vor. Danach
ist der Mehrverdienst nicht das Hauptmotiv für Dauernachtarbeit. Auf
die Frage, warum sie sich für diese Arbeitszeitform entschieden
haben, nannten mehr als 80 Prozent der Befragten eine "bessere
Planbarkeit von Freizeit und Beruf aufgrund der Stabilität des
Rhythmus". Für 60 Prozent war der Mehrverdienst ein
Entscheidungsgrund.

Dauernachtarbeit nicht nur wegen des Geldes

Die Gefahren finanzieller Abhängigkeit und körperlicher
Beeinträchtigung von Dauernachtarbeitern dürfen nicht unterschätzt
werden. Gut die Hälfte kann aufgrund finanzieller Verpflichtungen auf
den zusätzlichen Verdienst nicht verzichten. "Wir müssen allerdings
zur Kenntnis nehmen, dass mindestens ein Viertel der Befragten
Dauernachtarbeit unabhängig von finanziellen Erwägungen ausübt", so
Dr. Frank Lennings, Arbeitszeitexperte am Institut für angewandte
Arbeitswissenschaft (ifaa). "Dauernachtarbeit ist - neben bestehenden
arbeitswissenschaftlichen Empfehlungen, Teilzeitlösungen und anderen
Ansätzen - ein mögliches Instrument, das uns helfen kann, die
drängenden Probleme der alternden Belegschaften mit den rotierenden
Schichtsystemen im Rahmen der demografischen Herausforderung zu
lösen. Dazu müssen wir aber, um mehr über Risikofaktoren und
Vorsorgemöglichkeiten zu erfahren, künftig auch die Mitarbeiter
stärker in die Forschung einbeziehen, die aus persönlichen und
gesundheitlichen Gründen die Dauernachtarbeit verlassen haben",
betont Dr. Peter Dolfen, Leiter der Konzernabteilung für
Arbeitsmedizin, Arbeitssicherheit, Industriehygiene und
Unternehmensschutz der Continental AG.

Die Arbeitszeitgesellschaft

Auf dem ersten Symposium der Arbeitszeitgesellschaft am 23.08.2013
stellten Experten aus unterschiedlichen Disziplinen in den Foren
"Chancen und Risiken selbstgewählter (Schicht-)Arbeitszeiten" und
"Lebensphasen-orientierte Arbeitszeitgestaltung - neue Wege für die
(Schicht)Arbeitszeitoptimierung" aktuelle Forschungsergebnisse vor.
Die Beiträge umfassten die Themen Dauernachtarbeit,
Arbeitszeitflexibilität und Unfälle, Vertrauensarbeitszeit,
selbstbestimmte Arbeitszeiten, (In)Kongruenz gewünschter und
tatsächlicher Arbeitszeit, Arbeitszeitkonten für eine
lebensphasenorientierte Zeitgestaltung, interne und externe
Flexibilisierung, die Wirkung alternativer Schichtmodelle,
chronobiologisch-adaptierte Schichtsysteme sowie die
Arbeitsbedingungen von Auszubildenden in Branchen mit atypischer
Arbeitszeit.

Die 2012 gegründete Arbeitszeitgesellschaft hat u. a. zum Ziel,
die interdisziplinäre Forschung,
die Zusammenarbeit der Forschenden,
die Verbreitung von Wissen sowie
die Erstellung von Empfehlungen zur Arbeitszeitgestaltung unter
Berücksichtigung der Gefahren und der Möglichkeiten zur Verbesserung
zu fördern.

Eine stärkere gemeinsame Ausrichtung der Forschungsaktivitäten und
ein intensiver interdisziplinärer Austausch können helfen, offene
Forschungsfragen zu priorisieren sowie Antworten schnell und
zielgerichtet zu finden. So kann betriebliche Arbeitszeitgestaltung
wirtschaftliche und gesellschaftliche Wandlungen besser
berücksichtigen.

Weitere Informationen zur Arbeitszeitgesellschaft finden
Interessenten unter: http://arbeitszeitgesellschaft.wildapricot.org/



Pressekontakt:
Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. (ifaa)
Ansprechpartner:
Dr.-Ing. Frank Lennings, Uerdinger Straße 56, 40474 Düsseldorf,
Telefon: 0211 542263-19, f.lennings@ifaa-mail.de,
www.arbeitswissenschaft.net


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