Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Obama und Putin
Mangel an Beweisen
DIRK HAUTKAPP, WASHINGTON
Geschrieben am 05-09-2013 |
Bielefeld (ots) - Je vehementer die Obama-Regierung Gefolgschaft
für ihren geplanten Mini-Feldzug gegen das Assad-Regime in Syrien
einfordert, desto unangenehmer fallen politische Fehler ins Auge. Bis
heute weigert sich Washington, Beweise auf den Tisch zu legen, die
öffentlich nachvollziehbar machen, was hohe Kabinettsmitglieder Tag
für Tag behaupten: dass es "ohne jeden Zweifel" das Assad-Lager war,
das am 21. August Hunderte von Menschen nahe Damaskus vergast hat.
Die schlichte Aufforderung an die Welt: "Vertraut uns! Die Beweise
sind erdrückend!" erzeugt vielerorts gegenteilige Reaktionen.
Übrigens auch im Kongress, wo beileibe noch nicht abzusehen ist, ob
der Präsident für seinen strategisch bedenklichen Vergeltungsplan
eine Mehrheit erhalten wird. Die Befürchtung, wie weiland vor dem
Irak-Angriff hinter die Fichte geführt zu werden, ist allgegenwärtig.
Indem Außenminister John Kerry und Co. bereits sehr früh die Arbeit
der von den UN nach Syrien entsandten Inspektoren entwertet haben
("Sie können uns nichts sagen, was wir nicht selbst schon wüssten"),
beraubt sich die US-Regierung ihres wirksamsten Mittels: einer
unabhängigen Bestätigung durch Gutachter der internationalen
Gemeinschaft. Ein Testat der Vereinten Nationen würde das syrische
Unrechtsregime wie mit einem Neonstrahl treffen, Moskau und Peking
isolieren und Washington internationalen Flankenschutz verschaffen,
um der weltweiten Ächtung von Chemiewaffen neue Geltung zu
verschaffen und etwaige Nachahmer abzuschrecken. Die Art und Weise,
in der die Obama-Regierung stattdessen aufs Tempo drückt und die
Arbeit der Waffeninspekteure unterläuft, kann man darum nur als
kurzsichtig bewerten. Niemand hat das früher erkannt als der
russische Querkopf Wladimir Putin. Ihm sind die Zivilisten in Syrien
gleichgültig. Er will Obama in die Knie zwingen.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
483860
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: Licht und Schatten
Zum Ausbildungsreport des DGB Cottbus (ots) - Der Lehrstellenmarkt ist ein Spiegelbild des
Arbeitsmarktes. Besser noch:. Nach der aktuellen Statistik ist die
Zahl der noch nicht besetzten Ausbildungsplätze sogar fast identisch
mit der Zahl derjenigen, die noch keine Lehrstelle haben. Genauso wie
auf dem Arbeitsmarkt zeichnet sich allerdings auch eine weniger
erfreuliche Entwicklung ab. Ein Teil der Lehrstellensuchenden hat es
immer schwerer, unterzukommen. Auch in der Arbeitslosenstatistik ist
etwa jeder Dritte länger als ein Jahr ohne Job. Ursache ist in den mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zur Mollath Ulm (ots) - Gustl Mollath ist auf freiem Fuß, doch frei ist er
noch lange nicht, denn schließlich steht die Neuauflage seines
Prozesses aus. Doch mit der gestrigen Entscheidung des
Bundesverfassungsgerichts ist er seiner Rehabilitation einen Schritt
nähergekommen. Denn das, was die Richter in ihrem Beschluss
schreiben, hat es in sich: Die Begründungen jener beiden Urteile, die
dem mittlerweile wohl berühmtesten Psychiatrieinsassen fortdauernde
Gefährlichkeit bescheinigten, genügen - so lässt es sich durchaus
lesen - nicht einmal mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Bundesregierung / Energiewende / Förderung / Strom Osnabrück (ots) - Der Minister, das Eis und der Wind
So kann man sich täuschen. 2004 verkündete der damalige
Bundesumweltminister Jürgen Trittin, die Energiewende koste die
Bürger im Monat nicht mehr als eine Kugel Eis. Davon kann heute keine
Rede mehr sein. Denn die Umlagekosten sind rasant gestiegen: auf den
Wert von zwei bis drei Familienbechern Eis, um im Bild zu bleiben.
Kurzum: Die Kosten sind aus dem Ruder gelaufen. Und es ist
parteiübergreifend allen klar, dass eine Reform erforderlich ist, um
die Verbraucher nicht mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Ägypten / Regierung / Anschläge Osnabrück (ots) - Ein Mann mit vielen Feinden
Durch das Attentat auf Innenminister Mohammed Ibrahim ist der
Terror in der ägyptischen Hauptstadt angekommen. Auf der
Sinai-Halbinsel hatte es in den vergangenen Wochen bereits zahlreiche
Angriffe bewaffneter Extremisten auf Sicherheitskräfte gegeben.
Möglich, dass Al-Kaida ihre Finger nun bis ins Zentrum der
ägyptischen Macht ausstreckt.
Ibrahim hat sich viele Feinde gemacht, daher ist es umso
schwieriger, die Hintergründe dieser feigen Tat auszuloten. Das
Innenministerium mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Gesellschaft / Umfragen / Krisen Osnabrück (ots) - Gelassene Bürger
Atomkrieg, Waldsterben oder Hyperinflation - es ist noch nicht so
lange her, da jagte ein Untergangsszenario das andere. Was
Psychologen mit den Traumata des 20. Jahrhunderts erklärten, fand
sogar Eingang ins Englische. Doch mit der "German Angst" ist es
offenbar vorbei.
Die Autoren der jüngsten "Angst-Studie" sind auf eine relativ
gelassene Bevölkerung gestoßen. Der "Angst-Index" ist nach
Zwischenhochs von 50 Prozent und mehr auf 41 Prozent gesunken. Die
Deutschen haben begriffen: Angst mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|