Rheinische Post: Der Preis für Syrien
= Von Helmut Michelis
Geschrieben am 06-09-2013 |
Düsseldorf (ots) - Ein Militärschlag gegen das Assad-Regime wird
immer wahrscheinlicher, wenn das US-Parlament in der kommenden Woche
nicht wider Erwarten doch noch ein Veto einlegt. Deutschland wird
sich nicht beteiligen, das hatte die Bundesregierung sofort betont.
Anders als bei der deutschen Verweigerung im Libyen-Konflikt 2011
blieben empörte Reaktionen diesmal überraschend aus. Entweder haben
sich die Verbündeten, an der Spitze die USA, damit abgefunden, dass
Deutschland in der Außen- und Sicherheitspolitik ein unzuverlässiger
Partner ist. Ober aber es gibt Überlegungen, welche Lasten
Deutschland trägt, wenn die USA und Frankreich in Syrien
intervenieren. Die Enthaltung im Irak-Krieg glich Deutschland mit
verstärktem Engagement in Afghanistan aus. Könnte ein solches Modell
wieder greifen? Dann würde sich das afrikanische Mali anbieten, wo
die Bundeswehr bereits im Einsatz ist und die gegen Syrien gebundene
französische Luftwaffe entlasten könnte. Das wäre eine sinnvolle
"Arbeitsteilung". Denn Deutschland kann nicht die Bestrafung Assads
begrüßen und zugleich jede Unterstützung der Partner verweigern.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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