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"It's All About Content": Internationaler Medienkongress 2013 gestartet

Geschrieben am 09-09-2013

Berlin/Potsdam (ots) -

- Eröffnungs-Keynote von ZDF-Intendant Thomas Bellut: "Ich kämpfe
für ZDF Info und ZDF Neo!"

- Im Anschluss diskutierten u.a. Thomas Bellut, Mattias Hjelmstedt
(Magine), Matthew Glotzbach (YouTube), Oliver Kaltner
(Microsoft), David Liddiment (BBC Trust), Dagmar Reim (rbb), Dr.
Christian Wegner (ProSiebenSat.1) und Lutz Schüler (Unitymedia
KabelBW)

Nach der Begrüßung durch Medienboard-Geschäftsführer Elmar
Giglinger und der Berliner Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer standen
der medienökonomische und industriepolitische Wandel in einem
zunehmend online-plattformgetriebenen Bewegtbildgeschäft im
Mittelpunkt der Eröffnungsdebatte des Internationalen
Medienkongresses. Der Kongress im Rahmen der MEDIENWOCHE@IFA startete
am heutigen Montagvormittag im bis auf den letzte Platz besetzten
Saal 3 im ICC in Berlin.

ZDF-Intendant Thomas Bellut hielt in diesem Jahr die
Eröffnungskeynote. Unter der Überschrift "Auf dem Weg in die digitale
Medien-Gesellschaft" beschrieb er eindrücklich die Herausforderungen
seines Senders beim notwendigen und unabwendbaren Wandel vom dualen
zum multimedialen Rundfunkanbieter.

Das anschließende hochkarätig besetzte Podium diskutierte unter
dem Titel "All You Can Watch!" den Wettbewerb der Systeme um Inhalte,
Akzeptanz und Relevanz aus der Perspektive der verschiedenen
Marktakteure: Thomas Bellut vertrat wie David Liddiment, Mitglied des
BBC Trust, die klassischen TV-Betreiber, die sich in der erweiterten
Fernsehlandschaft neu aufstellen müssen; Matthew Glotzbach,
YouTube-Chef EMEA (Europe, Middle East, Africa) steht gemeinsam mit
Lutz Schüler, CEO, Unitymedia KabelBW für Bewegtbildplattformen, ihre
stärksten Herausforderer. Und auch
Microsoft-Deutschland-Geschäftsführer Oliver Kaltner will künftig im
Unterhaltungsgeschäft mitmischen. Das Unternehmen plant, in die
Contentproduktion einzusteigen. Die Xbox One, früher Spielekonsole,
inzwischen Entertainment-Plattform, wird neben Games und Musik auch
das Fernsehprogramm und vieles mehr abspielen können. Mattias
Hjelmstedt ist Gründer und CEO des schwedischen TV-Streaming-Dienstes
Magine, der mit seinem Deutschlandstart weitere Bewegung in den
TV-Markt bringen will. Dagmar Reim, Intendantin des Rundfunks
Berlin-Brandenburg (rbb) stellt sich mit den Angeboten des Senders
ebenfalls auf die sich verändernden Nutzungsgewohnheiten der
Zuschauer ein. Dr. Christian Wegner ist Digital-Vorstand der
ProSiebenSat.1 AG und als solcher verantwortlich für den Bereich
Diversifikation der privaten Sendergruppe. Moderation: Frank Thomsen,
Ressortleiter Deutschland beim Stern.

Elmar Giglinger beschrieb in seinen einführenden Worten anhand des
Darwin-Zitats "Es ist nicht die stärkste Spezies die überlebt, auch
nicht die intelligenteste, es ist diejenige, die sich am ehesten dem
Wandel anpassen kann" womit sich der Kongress in seinen zwei Tagen
befasst: "Mit dem Wandel, den neuen Anforderungen, den modernen
Techniken, den aktuellen Trends". Das Leitthema "All You Can Watch!"
beziehe sich auf einen "Paradigmenwechsel mit neuen Herausforderungen
und neuen Chancen. Mit unterschiedlichen Strategien und
unterschiedlichen Perspektiven der verschiedenen, immer zahlreicher
werdenden Marktakteure."

Cornelia Yzer betonte in ihrem politischen Grußwort die Impulse,
die die Medienwoche@IFA als "wichtigster Branchenevent Europas", für
den Weltmarkt gebe und wie zentral die beim internationalen
Medienkongress geführte Diskussion neuer Geschäftsmodelle für das
Inhaltegeschäft und wie wichtig der Diskurs über die notwendigen
regulatorischen Rahmenbedingungen seien. Berlin sei dabei als
Kongressstandort ideal: sei "Berlin doch Ideenschmiede für das TV der
Zukunft", so die Senatorin.

Thomas Bellut beschrieb in seiner Keynote, die Moderator Frank
Thomsen mit dem Bonmot "Mainzelmännchen 2.0" ankündigte, wie er die
Zukunft des ZDF in einer digitalisierten Medienrealität sichern wird.
Zunächst beschrieb er die nach wie vor große Kraft des Fernsehens und
seine gesellschaftliche Relevanz anhand der Zuschauerzahlen für das
Kanzlerduell: "Immerhin 17 Millionen Zuschauer - ein Indiz, dass das
Medium Fernsehen lebt."

Sodann betonte er die Notwendigkeit seines Senders, der
zunehmenden Fragmentisierung durch eigene Angebote zu begegnen.
Kleine und kleinste Sender nagen "Piranhas im TV Becken gleich" an
den Marktanteilen der großen Anbieter. Nicht so beim ZDF: "ZDF Info
und ZDF Neo gleichen Verluste des ZDF Hauptprogramms mehr als aus".
"Sie werden verstehen, dass ich weiter für ZDF Info und ZDF Neo
kämpfen werde." Auch die Mediathek des ZDF erreiche die Senderstärke
eines kleinen Kanals. "Ihr volles Potential wird sie erst in den
kommenden Jahren zeigen", so der Intendant des ZDF. Unter diesem
Gesichtspunkt sei ein gemeinsamer Jugendsender von ZDF und ARD
durchaus sinnvoll. Gleichzeitig werde das ZDF schlanker und
effektiver. Bis Ende August seien 300 Stellen abgebaut worden.

Zum Ende seiner Keynote ging Thomas Bellut noch auf Germany´s Gold
ein, eine aus Deutschland heraus aufgebaute VoD Plattform, an der
auch die Produzentenschaft beteiligt ist. Die "nach wie vor
ungeklärten kartellrechtlichen Fragen", würden aber bedeuten, dass
man das Engagement möglicherweise "lassen müssen, was schade, sehr
schade" wäre. Denn "amerikanische Anbieter stehen bei ZDF Enterprises
Schlange, um das Geschäft zu übernehmen. Aber muss nicht ein neues
Geschäft wie eine VoD Plattform auch in Deutschland, hier in Berlin,
versucht werden?". "Entschieden werden muss es in den nächsten
Monaten" formulierte Bellut.

Das anschließende Podium ging, moderiert von Frank Thomsen,
zunächst auf die Keynote von Thomas Bellut ein. Microsoft Deutschland
Geschäftsführer Oliver Kaltner gab vor, was das Podium einte:
"Entscheidend sind attraktive Inhalte. Kein Gerätehersteller kann
ohne Inhalte funktionieren". Dennoch sparte er nicht an Kritik für
die etablierten Sender: "es geht um ganze neue Reichweiten", und
weiter: "Das Fernsehen muss jetzt versuchen, jeden Zuschauer
höchstpersönlich und individuell zu gewinnen. Das geht nur mit einer
intelligenten Multiscreen Strategie, die plattformunabhängigen Zugang
zu ihren Inhalten gewährt."

Magine Gründer und CEO Mattias Hjelmstedt ergänzte die
Einschätzung um den Ansatz seines Start Ups: Wie wäre es, wenn heute
Fernsehen erfunden würde: wahrscheinlich würde es nicht in vorgegeben
Zeiten gefangen sein, gleichzeitig wäre es aber auf allen möglichen
Endgeräten zu erhalten. Der Zuschauer könnte sich frei zwischen
seinen Abspielgeräten entscheiden und vor allem, läge es bei ihm,
wann er etwas schauen möchte. Magine, das sich in Deutschland noch in
der Beta-Phase befindet und in ein paar Monaten offiziell an den
Start gehen wird, funktioniere wie ein riesiger Festplattenrekorder
und erlaube Zugang zu Inhalten jederzeit und über jedes Gerät.

Auch YouTube EMEA Chef Matthew Glotzbach bestätigte die
Grundhaltung: Fernsehen der Zukunft sei das goldene Zeitalter für
Inhalte. Kreateuren eröffne das Internet die Möglichkeit, "ihr
Publikum auf der ganzen Welt zu finden". Das stünde aber nicht in
Konflikt mit dem etablierten TV, sondern ergänze es. Als Beispiel
nannte er das Phänomen des deutschen YouTube-Stars Gronkh, der für
hundertausende Zuschauer auf YouTube ein Games Let's Play betreibt
und damit "ganz neue Inhaltekonzepte schafft".

ProSiebenSat1 Digitalchef Christian Wegner griff das Beispiel auf
und erläuterte, wie ProSieben Sat.1 solche Phänomene ins Kerngeschäft
integriere. So habe Gronkh bereits eine eigene Sendung aufgezeichnet
und war bei Stefan Raab zu Gast. Er betonte die Notwendigkeit des
Ausbaus digitaler Angebote: "Das Wachstum des Fernsehens ist
begrenzt", auch wenn Fernsehen noch lange Leitmedium bleiben werde.
David Liddiment, Mitglied des BBC Trust, hielt dem die seiner Ansicht
nach zentrale Rolle, öffentlich rechtlicher Angebote entgegen: "Man
schaut bei der BBC nicht mit Angst auf die neuen Anbieter, sondern
sieht zu, dass auch die BBC ihre Zuschauer auf allen möglichen Wegen
und über alle vorhandenen Abspielgeräte erreicht. Jeder
Inhalteanbieter hat die Pflicht, auf die Veränderungen im
Nutzungsverhalten zu reagieren. Aber eines ändere sich auch dabei
nie: "Our Focus is all about content"

Passend hierzu postulierte auch Rbb Intendantin Dagmar Reim:
"Unser Ding sind Inhalte!" Und weiter: "Es braucht Inhalte, darum
geht es verstärkt."

Lutz Schüler, CEO, Unitymedia KabelBW, rief zunächst
Infrastrukturanbieter, Plattformen und Inhalteanbieter bei allen
offenen Fragen zu stärkerer Einigkeit auf, damit der Markt nicht von
internationalen Playern aufgeteilt werde. Außerdem erklärte er die
neue TV- und Medienplattform des Unternehmens. Horizon erlaube den
Nutzern selbstbestimmtes Fernsehen, das an den Vorlieben der Nutzer
orientiert Inhalte anbietet. "Wir stehen damit in harter Konkurrenz
zu Angeboten wie das von Microsoft, aber auch anderer Anbieter wie
Apple TV oder Google TV."

Das Panel endete mit einem Appell von Thomas Bellut: "Nur die
Qualität entscheidet am Ende über den Fortbestand des ZDF"

Damit war der internationale Medienkongress eröffnet, der heute
und morgen die ökonomischen, politischen, technologischen,
gesellschaftlichen und inhaltlichen Aspekte des Leitthemas "All You
Can Watch" vertiefen und beleuchten wird. Das Thema findet sich
entsprechend in allen Formaten wieder: in den Top-Keynotes
international renommierter Sprecher, bei den Screenings &
Präsentationen, bei den Panels von medienpolitik@IFA (in Kooperation
mit der gfu), beim Produzentengipfel (in Kooperation mit der
Produzentenallianz), beim 3D Summit (in Kooperation mit dem 3D
Innovation Center und dem Fraunhofer HHI), bei den Digital Think
Tanks (in Kooperation mit dem Start-up hy! Berlin und mit EMC Media)
und den zahlreichen weiteren Panels, Podien und Vorträgen geht es um
"All You Can Watch!"

Über den Internationalen Medienkongress und die MEDIENWOCHE@IFA:

Der Internationale Medienkongress (09.-10.09.13, ICC Berlin) wird
präsentiert von der MEDIENWOCHE@IFA. In Verbindung mit der IFA, der
weltweit wichtigsten Messe für Consumer Electronics (06.-11.09.13),
dem M100 Sanssouci Colloquium (05.09.13) und zahlreichen weiteren
hochkarätigen Events ist er eines der wichtigsten Branchentreffefan
Europas. Kongressveranstalter ist das Medienboard Berlin-Brandenburg
in Zusammenarbeit mit der gfu, im Auftrag der Länder Berlin und
Brandenburg und gefördert von der Medienanstalt Berlin-Brandenburg.
Die IFA wird veranstaltet von der Gesellschaft für Unterhaltungs- und
Kommunikationselektronik (gfu) und organisiert von der Messe Berlin.
M100 ist eine Initiative der Landeshauptstadt Potsdam und des Vereins
Potsdam Media International e.V.

Hier anmelden: www.medienwoche.de/sichern-sie-sich-ihr-ticket-jetzt
Programm des Internationalen Medienkongresses: www.medienwoche.de
Presseanmeldung: www.medienwoche.de/akkreditierung
Facebook: www.facebook.com/medienwoche
Twitter: www.twitter.com/medienwoche - #imk13

Wir danken unseren Partnern und Sponsoren: Branchenpartner:
Unitymedia KabelBW, HP, Mercedes-Benz, Glow Motion, Eutelsat, O2
World Berlin, Zwei B, 3D Innovation Center, CINE PROJECT, Exozet, O2,
XpanD 3D, Saturn, Verband Privater Rundfunk und Telemedien, Allianz
Deutscher Produzenten - Film & Fernsehen, U-Need, DMAX, GWFF, Viacom
International Media Network Northern Europe, Kabel Deutschland, UFA
Film & TV Produktion, joiz, ENTERTAINMENT MASTER CLASS, die
medienanstalten, Media Antenne Berlin Brandenburg, ZukunftsAgentur
Brandenburg, Cluster IKT, Medien und Kreativwirtschaft
Berlin-Brandenburg, Berlin Partner, NXP, exceet, AOK, Hy!, Druckerei
ARNOLD, Format Druck, BBC World News, Ernst & Young, EuroNews,
media.net berlinbrandenburg, Documentary Campus, Erich Pommer
Institut, TV5Monde, HDI Gerling, iSFF Sponsorpartner: Maurice
Lacroix, GREY GOOSE, Börlind, AOK Nordost - Die Gesundheitskasse,
JURA, Party Rent, Disaronno, Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft,
Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz, Jägermeister, Coca
Cola, lekka berlin, Levy Restaurants Medienpartner: BUNTE, Radio
Energy, Alex TV, Pitch Cube, rbb Fernsehen, Radio Eins, news aktuell,
brandeins, MEEDIA, Blickpunkt Film, NITRO, BEO, epd Medien, Golem,
Medien Bulletin, HDPK, MDH, medienpolitik.net, animago, Digital
Production, De:Bug, Berliner Fenster, gruenderszene.de



Pressekontakt:
Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH
Kommunikation und Presse
presse@medienboard.de
www.medienwoche.de

Pressekontakt MEDIENWOCHE@IFA
Dr. Kathrin Steinbrenner
SteinbrennerMüller Kommunikation
Tel.: +49 30 4737 21 91
E-Mail: ks@steinbrennermueller.de


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