Allg. Zeitung Mainz: Stärke oder Größe? / Kommentar zur IOC-Wahl
Geschrieben am 10-09-2013 |
Mainz (ots) - Nein, ein IOC-Präsident der Herzen ist Thomas Bach
nicht. Vielleicht will er das auch gar nicht sein. Der frühere
Fechter besteigt den Thron des Internationalen Olympischen Komitees
nach einem zu erwartenden Wahlsieg und umhüllt von einer Stimmung,
die von Euphorie weit entfernt ist. Bach wird im Kollegenkreis
respektiert, zum Teil gefürchtet, aber kaum geliebt. Seine enge
Beziehung zum kuwaitischen "Königsmacher" Scheich Ahmad al-Sabah hat
Fragen nach der Unabhängigkeit des ersten deutschen "Herrn der Ringe"
aufgeworfen. Hinzu kommen - unabhängig von der Person Bach - tiefe
olympische Sorgenfalten: Das Programm der Spiele muss dringend
entrümpelt werden, um jüngeres Publikum zu begeistern; das hatBachs
Vorgänger Jacques Rogge versäumt. Doping und Korruption bleiben
allgegenwärtige Gefahren für die Glaubwürdigkeit Olympias. Neue
Mitspieler im Weltsport aus Nahost und Afrika fordern ihren Anteil am
Kuchen. Alles in allem eine schwere See, in die sich Bach da stürzt.
Aber Herausforderungen und Skepsis bergen auch Chancen: Der Jurist
aus dem Taubertal bringt das Wissen, die Verbindungen und vor allem
den Machtinstinkt mit, um vieles durchzusetzen, wofür Rogge die Kraft
fehlte. Kann er dieses Talent, das an seinen Vor-Vorgänger Juan
Antonio Samaranch erinnert, mit Rogges moralischem Ethos verbinden,
könnte Thomas Bach nicht nur ein starker, sondern ein großer
IOC-Präsident werden. Zweifel daran sind angesichts seines
kerzengeraden, systemtreuen Marsches durch die
Funktionärsinstitutionen zwar erlaubt. Aber die Chance, etwas zum
Positiven zu bewegen, muss man auch einem Mann zugestehen, dem die
Herzen nicht sofort zufliegen.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Werner Wenzel
Newsmanager
Telefon: 06131/485839
desk-zentral@vrm.de
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