Börsen-Zeitung: Teamplayer, Kommentar zur Deutschen Bank von Bernd Wittkowski
Geschrieben am 11-09-2013 |
Frankfurt (ots) - Wenn das der Weg ist, Führungsdebatten zu
beenden oder gar nicht erst aufkommen zu lassen, wird der
Aufsichtsrat der Deutschen Bank den Vertrag mit Co-Chef Jürgen
Fitschen noch oft verlängern müssen. Und hoffentlich ist das kein
schlechtes Omen: Beim Stichwort "verlängern" fällt einem nämlich
Josef Ackermann ein, der stets beteuert hatte, 2010 als CEO des
blauen Geldkonzerns auszuscheiden, sich dann doch bereiterklärte,
drei Jahre dranzuhängen, um schließlich nach der einen oder anderen
Volte um den Aufsichtsratsvorsitz 2012 für die Doppelspitze Fitschen
und Anshu Jain Platz zu machen. Sie wissen schon: ein klar
strukturierter Prozess. Will sagen: Papier ist geduldig, auch
Vertragspapier. Bis März 2017 - das ist jetzt, vorbehaltlich des
förmlichen Beschlusses, die an die Bestellungsdauer Jains angepasste
Laufzeit von Fitschens Vertrag - haben alle Beteiligten noch viele
Gelegenheiten, es sich anders zu überlegen. Dies als Vorbemerkung.
Dessen ungeachtet ist offensichtlich, dass die Bank und ihre
Stakeholder, das Kontrollorgan und nicht zuletzt die beiden
Teamplayer selbst Gefallen an dem Doppel gefunden haben, womit die
Deutsche Bank schon früher positive Erfahrungen gemacht hat: Zwischen
1967 und 1988 wurde sie dreimal von einem Zweiergespann gelenkt: Karl
Klasen und Franz Heinrich Ulrich, F. Wilhelm Christians und Wilfried
Guth sowie Christians und Alfred Herrhausen. Doch hatte man später
auch in der Bank selbst geglaubt, ein Führungsduo passe, zumal für
einen Global Player, nicht in die heutige Zeit und werde gerade von
internationalen Investoren weder akzeptiert noch überhaupt
verstanden. Nicht von ungefähr war Ackermann der erste CEO in der
143-jährigen Geschichte des Hauses.
Aber warum sich nicht eines Besseren belehren lassen? War doch
schon auf der jüngsten Hauptversammlung von Aktionärsseite der Ruf
laut geworden, man möge Fitschen bewegen, länger zu bleiben als bis
2015. Ob Jain das als Misstrauensvotum gegen sich interpretieren
muss, sei dahingestellt. Dass das Duo eine "ausgezeichnete
partnerschaftliche Zusammenarbeit" verbindet, wie
Aufsichtsratsvorsitzender Paul Achleitner hervorhebt, ist hier
jedenfalls keine Phrase, sondern, soweit von außen erkennbar,
Realität. Dann spricht, sofern der eben 65 Jahre alt gewordene
Fitschen dazu bereit ist, in der Tat nichts gegen die Verlängerung,
für die es einen ebenso einfachen wie evidenten sachlichen Grund
gibt: Ein Kulturwandel braucht länger als drei Jahre, bis er das
Publikum mit nachhaltigen Ergebnissen zu überzeugen vermag.
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