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Matthias Wissmann: "Wir müssen alle Stellschrauben darauf ausrichten, die Automobilproduktion in Deutschland zu sichern!" (AUDIO)

Geschrieben am 12-09-2013

Frankfurt am Main (ots) -

IAA-Symposium der IG Metall und des Verbandes der
Automobilindustrie zur Zukunft der Automobilproduktion am Standort
Deutschland MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN

Anmoderation:

Mehr Premieren, mehr Neuheiten, mehr Innovation - heute eröffnet
Bundeskanzlerin Angela Merkel die 65. Internationale
Automobilausstellung in Frankfurt. Mit 159 Weltpremieren
unterstreicht die IAA ihre Stellung als weltweit wichtigste
Mobilitätsmesse. Allein die Autohersteller präsentieren 70
Weltpremieren, dazu kommen noch 65 Weltpremieren der
Zulieferindustrie. In der Branche herrscht Aufbruchsstimmung und die
Botschaft ist klar: Die Krisenjahre sind vorbei - der Blick geht in
die Zukunft. Aber immer mit Augenmaß und Vorsicht. Denn während der
weltweite Automobilmarkt wächst, bleibt die Pkw-Konjunktur in Europa
ein Sorgenkind. Dieser Tatsache verschließt sich in Frankfurt
niemand, deshalb haben die IG Metall und der Verband der
Automobilindustrie gestern (11.09.2013) ein hochrangig besetztes
Symposium zur Zukunft der Automobilproduktion am Standort Deutschland
veranstaltet. VDA-Präsident Matthias Wissmann hob dabei nochmals die
immense Bedeutung des Standorts Deutschland auch als
Innovationstreiber hervor:

O-Ton Matthias Wissmann

Drei von vier Fahrzeugen, die wir in Deutschland produzieren,
gehen in den Export. Das heißt, es wird darauf ankommen, dass wir
alle Stellschrauben darauf ausrichten, die Produktion am Standort
Europa und - das betone ich - am Standort Deutschland so stark wie
möglich zu erhalten. Was wir alle gemeinsam, sofern es irgendwie
geht, vermeiden müssen, ist, dass Verlagerungen erfolgen - sei es
wegen falscher Kostenentscheidungen oder wegen falscher politischer
Rahmenbedingungen. (0:34)

Von der EU erwartet Matthias Wissmann vor allem stabile und
verlässliche Rahmenbedingungen. Der VDA-Präsident forderte
insbesondere eine flexible CO2-Regulierung, die die
Premium-Hersteller fair berücksichtigt. Und Brüssel müsse ebenfalls
erkennen, dass es um eine sinnvolle Balance zwischen Ökonomie und
Ökologie geht. Das unterstrich auch Martin Winterkorn. Der
Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG hob vor diesem Hintergrund die
Innovationsleistungen in Sachen Umwelttechnologie der deutschen
Hersteller hervor:

O-Ton Prof. Dr. Martin Winterkorn

Und die Produktion, das betone ich hier ausdrücklich, ist ein
wesentlicher Teil dieser Innovationskraft, weil unsere Werke selbst
Innovation vorantreiben, selbst Dinge machen, die neu sind. Ob das
über die E-Mobilität geht, über unsere Baukastensysteme oder über
unsere Batteriesysteme: Bei uns übernehmen deutsche Standorte auch
immer eine Vorreiterrolle. Ich sage klar und deutlich: Wenn die
Produktion in einem Land erst mal verschwindet, dann wird die
Entwicklung folgen. (0:30)

Denn niemand kann heute mit Sicherheit prognostizieren, wie sich
der Automobilweltmarkt in den nächsten Jahren entwickelt. Die
deutsche Automobilindustrie steht deshalb vor der großen
Herausforderung, strategische Entscheidungen zu treffen, um
Produktion und Beschäftigung am Automobilstandort Deutschland
nachhaltig zu sichern, betonte der IG-Metall-Vorsitzende Berthold
Huber.

O-Ton Berthold Huber

Die deutsche Automobilindustrie steht vor einem erheblichen
Strukturwandel - und das nicht nur wegen der Verschiebung der
Absatzmärkte. Niemand hat derzeit gesicherte Szenarien darüber, was
es bedeutet, wenn - beispielsweise im Jahre 2030 - 20, 30 oder 40
Prozent der Autos rein elektrisch fahren. Wir wissen nur eins
ziemlich genau: Die Wertschöpfungskette wird sich nachhaltig
verändern und dies stellt vor allem die Zulieferindustrie vor große
Herausforderungen. (0:34)

Dem pflichtete Franz Fehrenbach, der Aufsichtsratsvorsitzende der
Robert Bosch GmbH, bei. Er sieht sein Unternehmen wie die gesamte
deutsche Zulieferindustrie für die Aufgaben in den kommenden Jahren
gut gerüstet. Doch darauf darf sich niemand ausruhen, so die
dringende Warnung von Franz Fehrenbach:

O-Ton Franz Fehrenbach

Ich bin überzeugt, dass das Auto eine glänzende Zukunft hat.
Weltweit wird die Automobilproduktion in den kommenden Jahren im
Schnitt um drei Prozent wachsen - und so schlecht ist das ja nicht.
Die großen Wachstumsregionen China und Nordamerika schätzen ein "Made
in Germany" immer noch sehr. Wir bauen in Deutschland sicherlich
nicht die kostengünstigsten Autos, aber wir bauen die besten. Das ist
unser Anspruch und muss unser Anspruch für den Automobilstandort
Deutschland sein. Was dabei aber kommen wird und was wir beherrschen
müssen, das ist die stärkere Vernetzung des Autos mit der Umwelt.
(0:36)

Abmoderation:

Wie können die europäischen Arbeitsplätze in der
Automobilproduktion gesichert werden? Beim hochrangig besetzten
IAA-Symposium der IG-Metall und des Verbands der Automobilindustrie
wurde gestern (11.09.) über die Rahmenbedingungen für eine weiterhin
erfolgreiche deutsche Automobilindustrie diskutiert.

ACHTUNG REDAKTIONEN:

Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
an ots.audio@newsaktuell.de.



Pressekontakt:
Ansprechpartner:
VDA, Eckehart Rotter, 030 897842 120
all4radio, Hannes Brühl, 0711 3277759 0


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