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Neue OZ: Kommentar zu Wahlen / Landtag / Bayern

Geschrieben am 15-09-2013

Osnabrück (ots) - Seehofers Sternstunde

Bayern hat gewählt - und das Ergebnis erinnert an frühere Zeiten.
Als Ministerpräsident und Vorsitzender der CSU wird Horst Seehofer
nicht geliebt, kann es aber als persönlichen Triumph verbuchen, den
Abwärtstrend spektakulär gedreht zu haben.

Bitter ist dies für Rot-Grün. Mit ihrem Herausforderer Christian
Ude hatte die Opposition einen Regierungswechsel als Ziel ausgerufen
und bis zuletzt daran festgehalten. Das SPD-Ergebnis liegt nun kaum
über dem historischen Tiefstand von 2008, die Grünen verlieren -
stärker hätte der Wähler die ehrgeizigen Ambitionen kaum stutzen
können.

Die Aussagekraft für die Bundestagswahl bleibt aber begrenzt. Zwar
gehen die Sozialdemokraten in einer Woche nicht mit Rückenwind aus
dem Süden ins Rennen. Auch ist der Trend bestätigt, dass sich die
Grünen nach ihren Umfragehochs mit erheblichen Abschlägen abfinden
müssen. Doch könnte das Scheitern in Bayern die Reihen schließen und
zu einer stärkeren Mobilisierung rot-grün orientierter Wähler
beitragen, die ein ähnlich schwaches Abschneiden im Bund verhindern
möchten.

Die FDP kann nach ihrem drastischen Dämpfer auf einen ähnlichen
Effekt hoffen. Zum einen mobilisiert ihr Absturz die Stammwähler. Zum
anderen könnten ihr am 22. September Leihstimmen aus dem Unionslager
wie schon in Niedersachsen ein stärkeres Ergebnis bescheren, als
Wahlforscher gegenwärtig glauben. Gelingt das nicht, kämpfen die
Liberalen ums Überleben.

Burkhard Ewert



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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