Westdeutsche Zeitung: Der Endspurt zur Bundestagswahl wird noch spannend - Schlechte Karten für Liberale und Grüne
Ein Kommentar von Anja Clemens-Smicek
Geschrieben am 16-09-2013 |
Düsseldorf (ots) - Der Wahlkampf war bisher von ausnehmender
Tristesse und Langeweile geprägt. Selbst die Stinkefinger-Aktion des
SPD-Kanzlerkandidaten konnte das Wahlvolk nicht aus dem Dämmerzustand
holen, in den die Parteien es geschaukelt hatten. Da musste erst ein
Horst Seehofer kommen, um dem Endspurt zur Bundestagswahl doch noch
so etwas wie Spannung zu verleihen. Nach dem Kantersieg der CSU in
Bayern sind die Karten neu gemischt. Man muss kein Prophet sein, um
zu wissen, dass das Blatt von FDP und Grünen mehr als mies ist.
Da wären die Liberalen, die immer noch glauben, mit ihrer
verzweifelten Zweitstimmen-Kampagne ein Ass im Ärmel zu haben. Das
könnte sich am Wahlabend aber als Trugschluss erweisen. Denn die FDP
bleibt die Antwort auf die Frage schuldig, warum der bürgerliche
Wähler ihr seine Stimme geben sollte. Einer Partei, die sich in den
vergangenen vier Jahren in die Bedeutungslosigkeit regiert hat. Die
alle in sie gesetzten Erwartungen in der Steuerpolitik nicht erfüllen
konnte und höchstens mit einer zweifelhaften Hotel-Steuer Lobbyisten
bediente. Vom freien Geist, für den die FDP einst stand, ist nichts
mehr zu spüren. Sie hat kein Thema, das sie wählbar macht. Auf
Schützenhilfe der Union können die Liberalen ebenfalls nicht setzen,
denn der ist das Leihstimmen-Desaster von Niedersachsen noch in
schmerzlicher Erinnerung.
Die Grünen hingegen haben sich mit ihrem Steuererhöhungsprojekt
und dem unsäglichen Veggie-Day verzockt. Doch so kurz vor der Wahl
ist es zu spät, um zu den originär grünen Wurzeln zurückzukehren. Die
Pädophilie-Debatte um ihren Vorsitzenden Jürgen Trittin dürfte
ebenfalls nicht dazu beitragen, unentschlossene Wähler für die Grünen
zu begeistern.
Franz Münteferings Spruch "Opposition ist Mist" im Hinterkopf,
erweist sich zumindest SPD-Frontmann Peer Steinbrück als guter
Pokerspieler. Er kann selbst den mageren 20,6 Prozent aus Bayern
etwas abgewinnen. Fakt ist aber, dass es für die Sozialdemokraten nur
noch um die Juniorrolle in einer großen Koalition gehen kann.
Und Angela Merkel? Die Kanzlerin lässt sich mal wieder nicht in
die Karten schauen. Derzeit vielleicht die beste Strategie.
Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@wz.de
www.wz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
485866
weitere Artikel:
- Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) zur Marke "Knut" Frankfurt/Oder (ots) - Selbst der damalige US-Präsident George W.
Bush hatte sich über Knut erkundigt - Berlins 2007 geborener kleiner
Eisbär, der von seinem Tierpfleger großgezogen wurde, weil die Mutter
ihn verstoßen hatte, war da schon längst zum Welt-Gesprächsstoff
geworden. Wäre der Bär nicht jäh 2011 verendet, er wäre heute gewiss
UN-Botschafter. Ein Vorgang, der einmal mehr zeigt, was in Zeiten von
Massenmedien und Massenunterhaltung alles möglich ist. Dabei war Art
und Weise von Knuts Aufzucht unter Tierschützern höchst umstritten. mehr...
- Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) zu Trittin/Pädophile Frankfurt/Oder (ots) - Man kann sich heute nur darüber wundern,
mit welcher Unbefangenheit und Naivität derlei Forderungen Eingang in
den Diskurs der Grünen fanden, ja, als selbstverständlich und
unterstützenswert betrachtet wurden. Der Einwand, dass es sich bei
sexuellen Handlungen zwischen Erwachsenen und Kindern schlicht - und
in jedem Fall - um Missbrauch handelt und nicht um ein unschuldiges
Tun aus dem Garten Eden, war schnell mit dem Vorwurf "reaktionär"
belegt. Die Grünen brauchten lange, um sich dieses Sumpfes zu
entledigen. mehr...
- Thüringische Landeszeitung: Fall Machnig: Doppelversorgung aus öffentlichen Kassen bei Politikern abschaffen Weimar (ots) - Mit Blick auf die doppelten Bezüge von Thüringens
Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) sieht der renommierte
Staatsrechtler Joachim Wieland juristischen Handlungsbedarf. "Wenn es
rechtlich tragbar war, dann müssen die entsprechenden Gesetze
geändert werden", sagte der Professor an der Universität für
Verwaltungswissenschaften in Speyer der "Thüringischen Landeszeitung"
(Weimar, Dienstag-Ausgabe).
"Es kann doch nicht sein, dass jemand, der in einem hohen
politischen Amt bleibt, eine zusätzliche Versorgung mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Kurz vor der Bundestagswahl
Höhenflüge gestoppt
ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN Bielefeld (ots) - Keiner weiß, welches Bündnis künftig Deutschland
regieren wird, ob Schwarz-Gelb oder Schwarz-Rot, um die
wahrscheinlichsten Varianten zu nennen. Doch manche Dinge haben sich
schon vor dem Wahltermin geklärt. Höhenflüge sind von der Realität
gestoppt worden. Nach der Atomkatastrophe in Fukushima waren die
Grünen bereits zur Volkspartei ausgerufen worden, und Jürgen Trittin
galt vielen als kommender Kanzlerkandidat. Doch der Wahlkampf 2013
hat bestätigt, dass in diesem Land weiterhin allein zwei
Volksparteien existieren, mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Lockerungen für den Kindermörder Martin P.
Gestoppt
HUBERTUS GÄRTNER Bielefeld (ots) - Das Freiheitsrecht ist ein sehr hohes Gut.
Deshalb hat das Bundesverfassungsgericht mehrfach betont, dass selbst
Gewaltverbrecher, die schlimmste Taten begangen haben, nicht von
vornherein jeder Chance beraubt werden dürfen, eines Tages das Licht
der Freiheit wiederzusehen. Abzuwägen ist aber die Gefährdung der
Allgemeinheit. In welchem Umfang ist sie noch zu tolerieren? Das
kommt auf den Einzelfall an. Bei dem Sexualverbrecher Martin P. (63)
sind Lockerungen kaum angezeigt. Er ist ein Mensch, der bereits zwei
Kinder mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|