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BEE-Zwischenbilanz 2013: Bremsmanöver der Regierung hemmen Dynamik der Erneuerbaren Energien

Geschrieben am 17-09-2013

Berlin (ots) - Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)
stellt spürbare eine Bremswirkung beim Ausbau der Erneuerbaren
Energien fest, verursacht durch falsche Entscheidungen und
verunsichernde Diskussionen in der zu Ende gehenden
Legislaturperiode. "Anders als lautstarke Kritiker der Energiewende
glauben machen wollen, hat der Ausbau der meisten Erneuerbaren
Energien deutlich an Dynamik verloren. Verantwortlich dafür sind
falsche Weichenstellungen bei der letzten EEG-Novelle ebenso wie
massive Verunsicherungen durch fehlgeleitete Reformvorschläge aus dem
Regierungslager", kritisiert Dietmar Schütz, Präsident des BEE.
Entsprechend verhalten sei die Zwischenbilanz des Dachverbandes der
Erneuerbaren-Branche für das Jahr 2013.

Die EEG Novelle des Jahres 2011 hat den notwendigen Ausbau von
Biogas massiv gedrosselt. Während 2011 noch 806 Megawatt (MW)
Leistung aus Biogasanlagen installiert wurden, waren es 2012 nur noch
255 MW. 2013 rechnet der Fachverband Biogas mit einem weiteren
Rückgang der Neubau-Zahlen auf unter 200 MW. Die Gesetzesnovellen für
den Fotovoltaik-Bereich haben den Ausbau in diesen Sektor ebenfalls
massiv zurückgehen lassen. Während 2011 und 2012 jeweils noch rund
7500 MW installiert wurden, sank die installierte Leistung im ersten
Halbjahr 2013 nach Angaben der Bundesnetzagentur auf knapp 1800 MW
und damit weit unter die Hälfte des Vorjahreswertes. Bis zum
Jahresende rechnet der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. mit einem
Einbrechen der Neubauzahlen auf rund 3500 MW.

Auch der Ausbau der Offshore-Windenergie ist stark ins Stocken
geraten. Das Ausbauziel der Bundesregierung in diesem Bereich bis
2020 ist folglich nicht mehr erreichbar. Aber auch moderatere und
damit kostengünstigere Ausbaupfade stehen in Frage. Bei der
Wasserkraft und der Geothermie findet zurzeit kein relevanter Neubau
statt. Geplante Projekte im dreistelligen Millionenbereich wurden
hier auf Eis gelegt.

Lediglich die Windenergie an Land liegt im geplanten
Ausbaukorridor. Nach 1977 MW installierter Leistung im Jahr 2011 und
2335 MW im Jahr 2012 könnte die Onshore-Windenergie mit 2700 bis 2900
MW Neuinstallation dieses Jahr weiter gestärkt werden und fast an den
Wert von 2002 heranreichen (3100 MW). Da in Zukunft allerdings
zunehmend alte Windenergieanlagen vom Netz gehen werden, wird ein
stetiger Zubau erforderlich sein, um den Netto-Ausbau auf dem
erforderlichen Niveau zu halten.

Noch problematischer sieht die Situation der Erneuerbaren Energien
im Verkehrssektor aus, wo Benzin und Diesel die Biokraftstoffe
bereits wieder zurückdrängen. Im Wärmesektor gibt es seit Jahren
einen stagnierenden Erneuerbaren-Anteil. So steht aktuell sogar in
Frage, ob Deutschland sein verbindliches EU-Ausbauziel für
Erneuerbare für das Jahr 2020 erreichen wird.

"Wer den Umstieg auf saubere, sichere und langfristig bezahlbare
Energien wirklich will, muss den Unternehmergeist in unserer Branche
stärken, statt den Ausbau der Erneuerbaren Energien mit immer neuen
Bremsmanövern zu hemmen", sagt Dietmar Schütz. Für den zügigen Ausbau
der Erneuerbaren Energien seien verlässliche Investitionsbedingungen
unverzichtbar. Für einen gesteuerten Ausbau im Strombereich biete das
EEG mit seinen Eckpfeilern von Einspeisevorrang, kalkulierbaren
Vergütungssätzen und Steuerung durch Degression der Vergütung immer
noch den idealen Motor für die Energiewende.

Die Zahlen im Überblick (installierte Leistung in Megawatt)

Technologie Neubau 2011 Neubau 2012 Neubau 2013*
Wasserkraft 60 76 25
Klär- und Deponiegas - - -
Feste und flüssige Biomasse 54 40 45
Gasförmige Biomasse 806 255 177
Geothermie - 5 16
Wind Onshore 1.977 2.335 2.800
Wind Offshore 120 80 220
Fotovoltaik 7.485 7.604 3.500
Gesamt 10.361 10.423 7.396

*Prognose

Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Deutschland
bündelt der BEE die Interessen von 26 Verbänden und Organisationen
mit 30.000 Einzelmitgliedern, darunter mehr als 5.000 Unternehmen.
Wir vertreten auf diese Weise ca. 380.000 Arbeitsplätze und mehr als
3 Millionen Kraftwerksbetreiber. Sein Ziel: 100 Prozent Erneuerbare
Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr.



Pressekontakt:
Daniel Kluge
Leiter Kommunikation
Fon: 030/2758170-15, Fax: -20
E-Mail: presse@bee-ev.de
Internet: www.bee-ev.de


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