Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Vermehrter Zustrom von Asylbewerbern nach Deutschland
Humanitäre Aufgabe
HUBERTUS GÄRTNER
Geschrieben am 18-09-2013 |
Bielefeld (ots) - Das Recht auf Asyl ist im Grundgesetz verankert,
es steht in Deutschland jedem politisch Verfolgten zu. Daran gilt es
noch einmal zu erinnern in einer Situation, wo wieder vermehrt
Menschen zu uns kommen und Schutz und Hilfe suchen. Dabei sind es
noch gar nicht so viele. Angesichts der zahlreichen Krisen-, Kriegs-
und Armutsgebiete auf dieser Welt muss man sich wundern, dass sich
nicht noch deutlich mehr Flüchtlinge auf den Weg nach Europa machen.
Auch gab es vor noch gar nicht langer Zeit deutlich höhere Zahlen. So
haben 1992 in Deutschland etwa 400.000 Menschen Asyl beantragt. In
diesem Jahr rechnen die Behörden mit bis zu 130.000 Anträgen. Hinter
jedem von ihnen steht übrigens ein menschliches Schicksal. Selbst
jene Personen, die ausschließlich aus wirtschaftlichen Gründen
kommen, sind nicht von vornherein zu verdammen. Wer will es ihnen
verdenken, wenn auch sie den Traum von einem besseren Leben
verfolgen?! Im weiteren Verfahren haben sie ohnehin kaum Chancen.
Ihre Anträge werden abgelehnt, anschließend kommt irgendwann die
Abschiebung. Außerdem wurde das Asylrecht in Deutschland mehrfach
verschärft. Ausländer, welche über einen Staat der Europäischen Union
oder einen sonstigen "sicheren Drittstaat" einreisen, können sich
nicht darauf berufen. Eingedenk all dessen relativieren sich also die
aktuellen Probleme, denen die Länder und Kommunen durch den
vermehrten Zustrom von Asylbewerbern ausgesetzt sind. Zwar gibt es
manchmal sehr schwierige Konstellationen, wie zum Beispiel in
Duisburg, wo nicht nur Asylbewerber aus fernen Ländern, sondern
plötzlich auch 8.500 Sinti und Roma aus Rumänien und Bulgarien leben.
Trotzdem: Die Aufnahme und Unterstützung von Asylbewerbern bleibt
eine humanitäre Aufgabe. Ihr sollten wir uns alle gemeinsam stellen.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
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