BIOTECHNICA 2013: Europas Zentrum der Biotechnologie / Schwerpunkt Bioökonomie: Auf dem Weg zur biobasierten Wirtschaft
Geschrieben am 01-10-2013 |
Hannover (ots) - Von der Medizin über Lebensmittel bis zur
Industrie: Das gesamte Spektrum aktueller Biotech-Themen in Hannover
Lange Zeit waren Obstschalen, Panzer von Krustentieren oder Molke
Abfallprodukte in der Lebensmittelindustrie. Doch so genannte
Reststoffe enthalten oft interessante chemische Strukturen. Das macht
sich die Biotechnologie zunutze: Auf Basis solcher Reststoffe
entstehen etwa hochwertige Kosmetika. Dies ist nur ein Beispiel aus
dem weiten Spektrum der Biotechnologie. Welche neuen Themen und
Anwendungsbereiche diese innovative Branche aktuell bearbeitet, zeigt
die BIOTECHNICA 2013. Die europäische Leitmesse für Biotechnologie,
Life Sciences und Labortechnik macht Hannover vom 8. bis 10. Oktober
wieder für drei Tage zum Zentrum der Biotechnologie-Branche in
Europa. Erstmals gibt es außerdem mit der Schweiz ein Partnerland der
BIOTECHNICA. Die Schweiz nimmt weltweit eine führende Position in der
Biotechnologie ein.
"Die Biotechnologie ist eine faszinierende Branche mit einer
enormen Innovationskraft", sagt Dr. Jochen Köckler, Mitglied des
Vorstands der Deutschen Messe AG, Hannover. "Wo die Biotechnologie
aktuell steht und wie es weitergeht auf dem Weg zu einer nachhaltigen
biobasierten Wirtschaft, sehen wir auf der BIOTECHNICA." Im Zentrum
der BIOTECHNICA stehen Technologien und Innovationen aus Forschung
und Entwicklung ebenso wie Produkte und Anwendungen aus den Bereichen
Medizin, Lebensmittelproduktion sowie Industrie und Umwelt. Hinzu
kommen Dienstleistungen für die Biotech- und Pharmaindustrie. Die
BIOTECHNICA gilt zudem als entscheidende Plattform für die
Zusammenführung von Innovatoren und Kapitalgebern. Auf der
BIOTECHNICA 2013 präsentieren sich rund 600 Aussteller aus 28
Ländern. Zur Eröffnung am Vorabend der Messe sprechen Olaf Lies,
niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Dr.
Frank Mathias, Chairman bei vfa bio, sowie Harald Borrmann,
Geschäftsführer der Schweizer Roche Diagnostics AG.
Fokus auf Bioökonomie
Ein Schwerpunktthema der diesjährigen BIOTECHNICA ist die
Bioökonomie. "Die Bioökonomie ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor mit
einem starken Wachstumspotenzial", sagt Köckler. "Weltweite
Ernährungssicherheit bei gesunden Lebensmitteln, nachhaltige
Agrarproduktion, die industrielle Nutzung nachwachsender Rohstoffe
und die Nutzung regenerativer Energien sind auf internationaler Ebene
zentrale Herausforderungen, um nach und nach die erdölbasierte
Wirtschaft durch eine biobasierte Wirtschaft zu ersetzen." So hat
etwa die Bundesregierung mit der Nationalen Forschungsstrategie
BioÖkonomie 2030 das klare Ziel gesetzt, Deutschland zu einem
führenden Forschungs- und Innovationstandort in der Bioökonomie zu
entwickeln, das der weltweiten Strukturwandel maßgeblich mit
vorantreibt. Auf der BIOTECHNICA wird deutlich, in wie vielen
Bereichen bereits auf erneuerbare biologische Ressourcen gesetzt
wird, um nachhaltig und effizient zu produzieren.
Um einzelne Themen in den Mittelpunkt zu rücken, setzt die
BIOTECHNICA auf verschiedene Marktplätze, die jeweils ein
Schwerpunktthema der Branche abbilden. Dies sind die Bereiche
personalisierte Medizintechnologie, Biotechnologie in der
Lebensmittelbranche sowie industrielle Biotechnologie.
Mit personalisierter Medizintechnologie zu neuen Ufern Auf dem
Marktplatz Personalisierte Medizintechnologie geht es um nicht
weniger als die Zukunft der Medizin. Wenn nicht nur Krankheiten und
Therapien im Fokus stehen, sondern auch die spezifischen
Eigenschaften des jeweiligen Patienten einbezogen werden, ergeben
sich daraus ganz neue Möglichkeiten sowohl für Diagnose und Therapie
als auch in der Prävention von Autoimmunkrankheiten, Krebs oder
Infektionen. Auf der BIOTECHNICA 2013 zeigen und diskutieren Anbieter
und Nutzer den aktuellen Stand der personalisierten
Medizintechnologie. Dazu gehören Erkenntnisse über molekulare
Vorgänge, neue immunologische und biochemische Testsysteme oder
besonders auch innovative bildgebende Verfahren. Es präsentieren sich
Forschungsinstitute und Hochschulen, Vertreter aus Pharmaindustrie,
Biopharmazie und Diagnostikindustrie sowie aus Biobanken und Laboren,
um ihre Ideen, Produkte und Verfahren in Sachen Diagnostik und
Therapeutik darzustellen. Dabei spielt auch das Networking eine große
Rolle. So organisieren die vier deutschen Spitzencluster für
Personalisierte Medizin gemeinsam mit dem Verband der forschenden
Arzneimittel-Unternehmen, dem Biotechnologieverband BioDeutschland
und dem Verband der Diagnostica-industrie ein spannendes
Vortragsprogramm.
Große Herausforderungen in der Lebensmittelbranche
Mit der aktuellen Veranstaltung baut die BIOTECHNICA ihr Angebot
für den Bereich Lebensmittelbiotechnologie weiter aus. Auf dem
Marktplatz "Innovation in Food" findet sich alles rund um die Frage,
wie mit Hilfe von Biotechnologie sicherere, hochwertigere und
ökologisch angemessenere Lebensmittel hergestellt werden können. Denn
die Lebensmittelindustrie steht vor großen Herausforderungen: Bei
Lebensmittelskandalen etwa sehen sich Verbraucher oft hilflos
ausgeliefert und fordern mehr staatliche Kontrollen und stärkere
Transparenz seitens der Unternehmen. Gleichzeitig legen viele
Verbraucher aber auch Wert auf die ständige Verfügbarkeit etwa von
Südfrüchten und auf niedrige Preise. Doch Sicherheit und
Verfügbarkeit haben ihren Preis. Hinzu kommt außerdem eine steigende
Sensibilität bei den Verbrauchern im Zusammenhang sowohl mit
Allergien als auch mit dem Bestreben, im Haushalt ökologisch sinnvoll
zu handeln. Auf der BIOTECHNICA zeigt die Biotechnologie-Branche,
welche Alternativen sie bei der Produktion von Lebensmitteln zu
bieten hat. Darüber hinaus kommen Anbieter und Produzenten sowie
Nutzer und Wissenschaftler zu verschiedenen Konferenzen zusammen, um
die aktuellen Entwicklungen und ihre Folgen zu diskutieren.
Industrielle Biotechnologie auf dem Vormarsch
Der Lebensmittelbereich ist nur ein Sektor von vielen, der die
Biotechnologie industriell nutzt. Auf dem BIOTECHNICA-Marktplatz für
die industrielle Biotechnologie wird deutlich, welche Bedeutung die
Biotechnologie innerhalb der unterschiedlichen Industriebranchen
bereits hat. Ob in Kosmetika oder Reinigungsmitteln - biologische
Systeme werden für die nachhaltige Herstellung verschiedenster
Produkte genutzt. Außerdem erschließt die Biotechnologie neue
Rohstoffquellen. Die industrielle, auch "weiß" genannte
Biotechnologie ist auf dem Vormarsch. In Deutschland beschäftigen
sich mehr als 60 Unternehmen fast ausschließlich mit industrieller
Biotechnologie. Große Firmen wie BASF, Evonik, Bayer oder Henkel
setzen unter dem Stichwort "Biologisierung der Industrie" längst auf
die Kombination von biotechnologischen und chemischen Verfahren.
Attraktives Rahmenprogramm ergänzt die Ausstellung Zusätzlich zur
Ausstellung bietet die BIOTECHNICA ein attraktives Konferenz- und
Rahmenprogramm. Ein Höhepunkt ist die Verleihung des 10. EUROPEAN
BIOTECHNICA AWARD während der offiziellen Eröffnungsfeier der Messe.
Das Leitmotto für den Wettbewerb lautet in diesem Jahr "Integration
of Biotechnology into the industry". Ausgezeichnet wird ein
europäisches Unternehmen, das biotechnologische Prozesse nutzt und
Produkte erfolgreich in den Markt eingeführt hat.
Pressekontakt:
Katharina Siebert
Tel.: +49 (0)511 89-31028
E-Mail: katharina.siebert@messe.de
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