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Pflanzenschutz: Regulierung bremst Innovationen aus / Studie: Landwirte in Europa drohen Anschluss zu verlieren / Attraktive Märkte liegen jetzt in Asien und Lateinamerika

Geschrieben am 02-10-2013

Frankfurt/Main (ots) - Die europäischen Märkte spielen bei der
Entwicklung neuer Wirkstoffe und Produkte eine immer geringere Rolle;
Asien hat Europa 2012 als wichtigster Markt für Agrarchemie abgelöst.
Dies zeigt eine heute in Brüssel vorgestellte Studie der
Beratungsgesellschaft Phillips McDougall im Auftrag der European Crop
Protection Association (ECPA).

Als einen wesentlichen Grund für die nachlassende Attraktivität
Europas sehen die Autoren die im internationalen Vergleich besonders
strenge Regulierung. Erst 2009 wurden die Anforderungen für die
Zulassung neuer Pflanzenschutz-Wirkstoffe in Europa durch die
EU-Verordnung 1107/2009 weiter verschärft. Nach Angaben von Phillips
McDougall sind damit die regulatorischen Hürden für neue
Pflanzenschutzmittel weltweit nirgendwo höher als in der EU.

Während in den 1980er Jahren noch ein Drittel aller neuen
Pflanzenschutz-Wirkstoffe für den europäischen Markt entwickelt
wurden, ist der Anteil laut Phillips McDougall nach der
Jahrhundertwende auf 16,4 Prozent geschrumpft. Die Investitionen in
Forschung und Entwicklung, die die führenden Unternehmen der Branche
für den europäischen Markt aufgewendet haben, sind im gleichen
Zeitraum von 33,3 Prozent (1980-1989) sogar auf 7,7 Prozent
(2005-2014) zurückgegangen.

"Diese Zahlen belegen anschaulich, dass die Zulassungsregeln für
Pflanzenschutzmittel in Europa zu einer Innovationsbremse geworden
sind. Mittelfristig wird daraus ein massiver Wettbewerbsnachteil für
unsere Landwirte erwachsen. Es ist zu hoffen, dass sich die künftige
Bundesregierung zu einer produktiven und nachhaltigen
landwirtschaftlichen Produktion in Europa bekennt und dies auch in
Brüssel durchsetzt", sagt Volker Koch-Achelpöhler,
Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands Agar e. V. (IVA). Der
Wirtschaftsverband ist Mitglied des europäischen
Pflanzenschutzverbands ECPA.

Koch-Achelpöhler weiter: "Deutschland und die benachbarte Schweiz
sind ein globales Kompetenzzentrum in der Pflanzenschutz-Forschung.
Die hier beheimateten Unternehmen bekennen sich zum Standort Europa
und appellieren an Politik und Behörden, gemeinsam die
regulatorischen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Innovationen den
europäischen Landwirten auch tatsächlich zugutekommen. Dazu braucht
es vor allem Konstanz und Verlässlichkeit in der Zulassungspraxis."

Die Kosten, einen neuen Pflanzenschutz-Wirkstoff zu entwickeln,
sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten erheblich gestiegen.
Phillips McDougall hat für den Zeitraum von 1995 bis 2005 einen
Anstieg der Gesamtkosten für Forschung, Entwicklung und Registrierung
eines neuen Wirkstoffs um rund 68 Prozent ermittelt. Im Durschnitt
kostete die Markteinführung eines neuen Wirkstoffs nach den Zahlen
der Jahre 2005 bis 2008 rund 256 Millionen US-Dollar (rund 190
Millionen Euro).

Die englischsprachige Studie kann kostenfrei heruntergeladen
werden. >> http://ots.de/BsSwL (PDF, 4,8 MB)

Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) vertritt die Interessen der
agrochemischen Industrie in Deutschland. Zu den Geschäftsfeldern der
53 Mitgliedsunternehmen gehören Pflanzenschutz, Pflanzenernährung,
Schädlingsbekämpfung und Biotechnologie. Die vom IVA vertretene
Branche steht für innovative Produkte für eine moderne und
nachhaltige Landwirtschaft.



Pressekontakt:
Industrieverband Agrar e. V., Pressestelle
Martin May
Tel. +49 151 54417692
Fax +49 69 2556-1298
E-Mail: may.iva@vci.de
http://www.iva.de

ECPA - the European Crop Protection Association
1160 Brüssel
Craig Winneker, Communications Director
Tel.: +32 2 6631552 oder +32 473900364
E-Mail: craig.winneker@ecpa.eu
http://www.ecpa.eu


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