Westfalenpost: Der Meister der Kehrtwende / Kommentar von Rudi Pistilli zum Vertrauensvotum in Italien
Geschrieben am 02-10-2013 |
Hagen (ots) - Silvio Berlusconis 180-Grad-Wende hat Neuwahlen in
Italien abgewendet. Die Vertrauenskrise bleibt. Wer die Kehrtwende
des Steuerbetrügers als Einsicht interpretiert, täuscht sich. Einzig
und allein aus zwei Gründen hat sich Blender Berlusconi für den
Fortbestand der Regierung Letta ausgesprochen: zum einen wegen der
fallenden Kurse an der Mailänder Börse, die auch seine Unternehmen
treffen. Zum anderen, um Zeit zu schinden. Er hofft auf eine zweite
Poker-Runde. Berlusconi will nach seiner sich abzeichnenden
Verbannung aus dem Senat weiterhin als Strippenzieher hinter der
Bühne agieren und früher oder später die erste Große Koalition in
Italien seit 1947 zu Fall bringen. Er bleibt somit ein
unkalkulierbares Risiko für die Reformbestrebungen. Eben ein eitler
Egomane, der sich noch nicht einmal schämt, dass er für private
Zwecke eine Nation in Geiselhaft genommen hat. Sein Wesen hat der
Medienmogul kürzlich wieder offenbart: Im Falle des Machtverlustes
nach Neuwahlen hatte er damit gedroht, beliebte Seifenopern aus
seinen TV-Sendern zu verbannen. Wer das als banalen Ansatz abtut,
kennt die Seele älterer Italiener aus dem Süden des Landes nicht, die
angesichts eines perspektivlosen Lebens Meister im Ausblenden sind.
Da hat sich seit den Herrschern im antiken Rom nichts geändert. Was
Hoffnung macht, ist die Tatsache, dass Berlusconis treueste Gefährten
den Mut aufgebracht haben, sich im Interesse des Landes gegen ihren
Chef offen auszusprechen. Es könnte der Beginn der Erneuerung einer
für Italien so wichtigen konservativen Partei sein. Dazu muss sie nur
noch den alten Mann zum Teufel jagen.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
489140
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Früherer Chefökonom der Europäischen Zentralbank warnt vor neuer Immobilienblase / Schuldenschnitt für Griechenland unumgänglich Düsseldorf (ots) - Otmar Issing, der frühere Chefökonom der
Europäischen Zentralbank (EZB), warnt vor einer neuen
Immobilienblase. Die Notenbankbilanzen seien durch die Euro-Krise
aufgebläht. "Bei den Vermögenspreisen, bei Immobilien oder Aktien
wird eine neue Blase entstehen", sagte das ehemalige
EZB-Direktoriumsmitglied der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen
Post" (Donnerstagausgabe). Direkte Inflationsgefahren sieht der
Ökonom indes noch nicht. "Es wird im kommenden Jahr keine
nennenswerten Preissteigerungen geben", sagte mehr...
- Rheinische Post: SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles hält Entscheidung über Aufnahme von Koalitionsverhandlungen für offen Düsseldorf (ots) - Vor dem ersten Sondierungsgespräch mit der
Union sieht SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles keinen Automatismus
für eine große Koalition. "Wir stehen für erste Sondierungsgespräche
bereit, die wir auch sehr ernst nehmen. Ob es zu Koalitionsgesprächen
kommt, ist für uns offen", sagte Nahles der in Düsseldorf
erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). Über die
Aufnahme von Koalitionsverhandlungen entscheide der Parteikonvent.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621 mehr...
- Rheinische Post: Union setzt bei Sondierungstreffen mit der SPD auf "faires und konstruktives Gespräch" Düsseldorf (ots) - Unmittelbar vor dem Beginn von
Sondierungsgesprächen über eine große Koalition haben führende
Unionspolitiker den Sozialdemokraten "Ernsthaftigkeit" bescheinigt.
"Wir wollen ein faires und konstruktives Gespräch mit der SPD
führen", sagte CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe der in Düsseldorf
erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). Auch die SPD
habe "eine staatspolitische Verantwortung zu tragen und Parteitaktik
außen vor zu lassen", sagte CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt
der Zeitung. "Diese mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Regierungsbildung
Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Webel will Steuermittel für den Straßenbau nutzen Halle (ots) - Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) hat dafür
plädiert, die Option einer Koalition mit den Grünen offen zu halten.
"Am Ende können wir nur die Koalition machen, die im Hinblick auf die
Inhalte am meisten Sinn macht", sagte er der in Halle erscheinenden
"Mitteldeutschen Zeitung" (Online-Ausgabe) mit Blick auf die
anstehenden Sondierungsgespräche mit SPD und Grünen. "Da sollten wir
Schwarz-Grün nicht voreilig ausschließen." Altmaier zählte in den
90er Jahren zu den Mitgliedern der sogenannten Pizza-Connection von mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Deutsche Einheit
Linken-Chef Riexinger fordert überparteiliche Kommission für Angleichung der Ost- an die Westrenten Halle (ots) - Der Vorsitzende der Linkspartei, Bernd Riexinger,
hat dafür plädiert, im Bundestag eine überparteiliche Kommission zu
gründen, um die Rentenangleichung in Ost- und Westdeutschland auf den
Weg zu bringen. "Die Ostrentenangleichung ist das meistgebrochene
Wahlversprechen seit der Wiedervereinigung", sagte er der in Halle
erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Online-Ausgabe). "Der
Parteienstreit auf dem Rücken der Ostrentner ist ein Trauerspiel. Die
Rentenmauer ist das größte Hindernis auf dem Weg zur inneren
Einheit." mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|