Stuttgarter Zeitung: Unsere Toten / Leitartikel zu Flüchtlinge/Lampedusa/Europa
Geschrieben am 04-10-2013 |
Stuttgart (ots) - Jene, die wir als moralische Autoritäten
akzeptieren, geißeln die Asyl- und Zuwanderungspolitik seit Jahren -
entsprechend abgedroschen klingen die Worte der "Festung Europa". Aus
der Routine des Entsetzens auszubrechen ist im Sommer kurz einmal dem
neuen Papst Franziskus gelungen, als er auf Lampedusa mit
Überlebenden der Überfahrten betete. Auf Dauer aufzurütteln hat auch
er nicht vermocht. Für gewöhnlich übersteht das Thema nicht einmal
zwei Talkshow-Wochen nacheinander. Hat es im Wahlkampf auch nur die
geringste Rolle gespielt, welch zweifelhafte Positionen die
Bundesregierung auf EU-Ebene in der Asylpolitik verfolgt hat?
Zur Wahrheit gehört, dass sich zu viele mit der Situation
abgefunden haben oder zumindest nicht bereit sind, nötige
Veränderungen mitzutragen. Es gibt keine lautstarke Mehrheit dafür,
mehr Flüchtlinge aufzunehmen, mehr Geld in den menschenwürdigen
Ausbau der Unterkünfte in Griechenland und Italien zu stecken, die
Entwicklungshilfe für die Herkunftsländer aufzustocken, statt zu
kürzen, neue Wege der legalen Einreise zu öffnen oder Asylbewerber
solidarisch über die Gemeinschaft zu verteilen. Das EU-Asylsystem,
erst in diesem Frühjahr politisch runderneuert und mit einigen
punktuellen Verbesserungen ausgestattet, verändert die großen Linien
überhaupt nicht. In den Leichensäcken von Lampedusa liegen unsere
Toten.
Pressekontakt:
Stuttgarter Zeitung
Redaktionelle Koordination
Telefon: 0711 / 7205-1225
E-Mail: newsroom.stuttgarterzeitung(at)stz.zgs.de
http://www.stuttgarter-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
489394
weitere Artikel:
- DER STANDARD - Kommentar "Schluss mit dem Hickhack" von Alexandra Föderl-Schmid SPÖ und ÖVP sollten Reformpartnerschaften mit Experten und
Opposition suchen - Ausgabe vom 5./6.10.2013
Wien (ots) - Es ist die Zeit des Wünschens: Wer mit wem zu welchem
Zwecke was wie bewirken könnte. Die Koalitionsüberlegungen - manchmal
waren es auch nur Kooperationsvorschläge - von Politikern diverser
Parteien waren nicht immer von der Realität gedeckt, offenbarten aber
eines: das Grauen vor einem "Weiter so". Dass SPÖ und ÖVP einen
Dritten in ihrem Bund aufnehmen, ist nicht realistisch. Das wäre so,
wie wenn offiziell eine Geliebte mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Lampedusa Halle (ots) - Über 90 Prozent der Flüchtlinge betreten in
Griechenland oder Italien europäischen Boden. Es ist auch eine
Schande, dass die beiden Länder mit EU-Außengrenzen und Nähe zu
Konfliktherden, mit ihren Problemen alleingelassen werden. Die
Flüchtlinge müssen auf die EU-Staaten gerecht verteilt werden.
Kriterien könnten Einwohnerzahl und wirtschaftliche Stärke sein.
Deutschland verkraftet mehr als andere Länder. Die deutsche
Regierung, wie sie sich künftig auch zusammensetzen mag, muss ihre
Blockadehaltung gegen eine neue mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Linke und Kampa Halle (ots) - Nun gibt es bei vermeintlicher oder tatsächlicher
Stasi-Mitarbeit zweifellos Beispiele im Graubereich. Dann ist
entweder die Beweislage prekär wie im Fall des Fraktionsvorsitzenden
Gregor Gysi. Oder das Vergehen ist so gering, dass eine
Registrierung als IM nichts aussagt. Bei der 61-jährigen
Fraktionsgeschäftsführerin Kampa kann von Graubereich keine Rede
sein. Sie war offenbar 20 Jahre lang eine lupenreine Inoffizielle
Mitarbeiterin, die sich zweimal anwerben ließ, sich noch im
Oktober 1989 mit ihrem Führungsoffizier mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Sondierungen Halle (ots) - Sicher ist die Große Koalition aber noch nicht. Die
Union entdeckt gerade auf erstaunlich breiter Front ihre Zuneigung
zu den Grünen. Viel mag Taktik sein, um die SPD zu Zugeständnissen zu
treiben. Aber es gibt einiges, was aus Unions-Sicht für Schwarz-Grün
spricht: Nach dem Ausfall der FDP müssen sich die Konservativen neue
Partner suchen. Und wenn der SPD-dominierte Bundesrat dann nicht
mitspielt, ist nicht die Union schuld.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200 mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu den Sondierungsgesprächen Stuttgart (ots) - Union und SPD nehmen Witterung auf, umschiffen
vorerst die großen, noch unüberwindlich genannten Problemfelder und
hören in ihre Truppe hinein, ob ihr der erste kleine Schritt auch
klein genug war, um am Ende erfolgreich sein zu können. So sind sie,
die politischen Rituale, von denen jede Partei glaubt, auf sie nicht
verzichten zu können. Schwarz-Rot ist seit gestern also auf dem Weg.
Dass dabei am Ende eine Große Koalition herauskommt, ist zumindest
nicht unwahrscheinlicher geworden. Das dürfte Angela Merkel und mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|