Hagen (ots) - Die Buchwelt versteht sich gerne als ein
Frühwarnsystem für gesellschaftliche Veränderungen. Ob es um die
Unterdrückung der Meinungsfreiheit geht oder
Alphabetisierungs-Kampagnen - jenseits des Geschäfts steht immer die
historisch legitimierte besondere Verantwortung der Branche für die
Demokratie im Vordergrund. Bei dieser Buchmesse aber geht es in
erster Linie um das Geschäft. Denn das funktioniert nicht mehr wie
gehabt.
Das Internet zertrümmert die bisherigen
Verkaufswege. Die Erträge sinken. Es trifft die Verlage besonders
hart, dass es nicht ein Insider war, der das Modell des
US-Internetwarenhauses Amazon erfunden hat und damit kleine
Buchhandlungen ebenso in die roten Zahlen treibt wie große
Filialisten. Amazon geht es allein ums Geld, ob mit Büchern verdient
oder mit Kundendaten.
Die bisherige
Verwertungspolitik der Branche steht auf dem Prüfstand. Dazu gehört
der Grundsatz, dass ein Teil des Geldes, das mit Bestsellern verdient
wird, die Veröffentlichung von Werken unbekannter Autoren stützt.
Vielfalt macht eine lebendige Literaturlandschaft erst
möglich.
Aber wie lange können die Inhalte in der
bisherigen Vielfalt überleben, wenn der Druck auf die Zahlen derart
steigt? Sitzen die Autoren weiter am hungrigen Ende der
Nahrungskette, oder bietet das Internet eine Chance, sich von den
Verlagen zu emanzipieren? Und was ist mit dem Leser? Ist der auf dem
Weg in eine schöne neue Welt, in der ein Internetkaufhaus ihm
vorschreibt, was er lesen darf und was nicht? Wie man das Geschäft
mit dem Buch dreht und wendet, am Ende geht es immer um
Meinungsfreiheit.
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Westfalenpost
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- Neue OZ: Kommentar zu Syrien Osnabrück (ots) - Vorschusslorbeeren
Mit Blick auf die Vernichtung von Chemiewaffen in Syrien
überschlägt sich US-Außenminister John Kerry fast mit Lob für die
schnelle Arbeit des Regimes: Die Rede ist vom "guten Auftakt", einem
"exzellenten Start" und einem Beginn "in Rekordzeit". Damit verfolgt
er zwei Absichten: In Richtung Damaskus hofft Kerry auf eine
selbsterfüllende Prophezeiung. In Richtung Moskau wirbt er für eine
Einigung zur Beilegung des Bürgerkriegs.
Der US-Administration dürfte bewusst sein, dass die Zerstörung mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Pflege Osnabrück (ots) - Reden ist Silber, Handeln ist Gold
Wissen Sie, wann unsere deutschen Kicker zuletzt
Fußball-Weltmeister waren? Lang, lang ist's her. Was das jetzt mit
dem Thema Pflegenotstand zu tun hat? Seit 1990 warten wir auf einen
erneuten Titelgewinn, und seit etwa 1990 diskutieren wir auch
regelmäßig über die vielschichtigen Probleme in der Pflege.
Jahr für Jahr nehmen wir zur Kenntnis, dass die Zahl der
pflegebedürftigen Menschen dramatisch steigen wird. Jahr für Jahr
wird in Erinnerung gerufen, dass der Beruf des mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu europäische Flüchtlingspolitik Osnabrück (ots) - Von Scham und Kaltschnäuzigkeit
Deutschland will nicht mehr Flüchtlinge aufnehmen, heißt es aus
Berlin. Dank unbeweglicher Einstellungen wie dieser wird die
europäische Flüchtlingspolitik ein jämmerliches Trauerspiel bleiben.
Denn niemand möchte sie haben, die Flüchtlinge, die mit
lebensgefährlichen Aktionen die Überfahrt über das Mittelmeer wagen
und in Europa stranden. Den EU-Staaten sind sie lästiger Ballast, der
nach Kräften ignoriert oder wie eine unliebsame Ware hin- und
hergeschoben wird. Es bedurfte mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Bundesnachrichtendienst Osnabrück (ots) - Heimlich & Co.
Dass sich der Bundesnachrichtendienst nicht in die Karten schauen
lassen will, was seine Methodik betrifft, überrascht nicht - der
Geheimdienst würde, wenn er allzu tief in seine Arbeitsabläufe
blicken ließe, schließlich nicht mehr sonderlich geheim agieren.
Gleichwohl nimmt im Zuge der Überwachungsdebatte die Zahl der
unbeantworteten Fragen eher zu als ab. Es sei sichergestellt, dass im
Rahmen der strategischen Aufklärung innerdeutsche Kommunikation nicht
erfasst werde, heißt es - aber mehr...
- Schwäbische Zeitung: Unser aller Lampedusa - Leitartikel Ravensburg (ots) - Manche der Kinder, die vor wenigen Tagen vor
Lampedusa ertranken, trugen neue Turnschuhe. Sie waren fein gemacht
für die Ankunft im verheißungsvollen Europa. Dort, wo es, egal wie
arm man sein würde, besser sein sollte als in Eritrea, dem Land das
von einem Diktator regiert wird, den Kenner als Psychopathen
bezeichnen. Oder auch besser als in Somalia, einem Staat, den es seit
20 Jahren nicht mehr gibt.
Jedes Jahr ertrinken Hunderte im Mittelmeer, Flüchtlinge aus
Syrien, aus Iran und Afghanistan, aus dem mehr...
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