Hagen (ots) - Die unterschiedlichen Reaktionen namhafter
katholischer Theologen auf die Freiburger Seelsorge-Handreichung sind
mindestens so bemerkenswert wie das Papier selbst. Sie spannen sich
von brüsker Ablehnung bis hin zu freudiger Zustimmung und spiegeln
damit auch das innerkirchliche Ringen, das längst schon offenkundig
ranghöchste Kirchenkreise erreicht hat.
Während die
Reform-Bereiten Papst Franziskus lieber heute als morgen beim Wort
nehmen wollen, kämpfen die fundamentalen Reform-Gegner beharrlich um
die Beibehaltung der Ist-Zustände. Die demonstrative
Verweigerungshaltung des Kurienkardinals Velasio De Paolis klingt in
diesem Zusammenhang schon jetzt mehr verzweifelt als siegesgewiss.
Und in eben dieser Einschätzung scheinen sich nun auch mehr und mehr
Kirchenführer neu auszurichten und sich mit hörbar diplomatischen
Aussagen vorsichtig zu positionieren.
Noch ist im
katholischen Kirchengefüge nichts entschieden, doch der Wind der
Veränderung wird von Tag zu Tag stärker. Das Wort von der
Barmherzigkeit weicht den starren Dogmatismus zusehends auf. Und
plötzlich werden hinter den harten Panzern der gesetzten
Übereinkünfte die christlichen Urwerte von Hinwendung und
Nächstenliebe wieder klarer erkennbar. Und genau das ist es wohl, was
dieser Papst erreichen möchte.
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