Kfz-Gewerbe lehnt zusätzliche steuerliche Belastungen ab
Geschrieben am 14-10-2013 |
München (ots) - Eine zusätzliche steuerliche Belastung der kleinen
und mittelständischen Unternehmen lehnt der Zentralverband Deutsches
Kfz-Gewerbe (ZDK) ab. In Anbetracht der laufenden Koalitionsgespräche
sagte ZDK-Präsident Robert Rademacher auf der 41. Bundestagung des
Kfz-Gewerbes in München, dass sich eine Erhöhung des
Spitzensteuersatzes negativ auf die ohnehin schon angespannte
Ertragssituation im Kfz-Gewerbe auswirken würde. "In Verbindung mit
einer Vermögensbesteuerung hätte dies verheerende Folgen, weil es die
wirtschaftliche Substanz der Betriebe massiv belasten würde", so
Rademacher.
Auch zusätzlichen Kostenbelastungen der individuellen Mobilität,
etwa durch eine Pkw-Maut, erteilte der ZDK-Präsident eine Absage.
"Was wir stattdessen dringend benötigen, ist die Auflösung des
Investitionsstaus in der Verkehrsinfrastruktur", sagte Rademacher.
Und das ginge seiner Meinung nach sehr gut mit den vorhandenen
Einnahmen von jährlich rund 53 Milliarden Euro aus den Taschen der
Autofahrer, wenn sie denn in deutlich höherer Weise zweckmäßig
eingesetzt würden. "Wir haben in Deutschland kein Einnahmeproblem,
sondern ein Verteilungsproblem", bekräftigte der ZDK-Präsident
angesichts des prognostizierten, kräftig wachsenden Steueraufkommens
in den kommenden Jahren. Für eine moderne Industrie- und
Dienstleistungsgesellschaft wie Deutschland sei eine funktionierende
Verkehrsinfrastruktur unverzichtbar. "Das Thema sollte für die
kommende Bundesregierung ganz oben auf der Agenda stehen", so
Rademacher.
Bezogen auf die aktuelle wirtschaftliche Situation sei das
Kfz-Gewerbe eher auf Stagnation eingestellt. "Wir haben schon bessere
Autojahre gehabt als das laufende", so der ZDK-Präsident. Bei den
Neuzulassungen sei der Rückstand von aktuell minus 6 Prozent
gegenüber dem Vorjahr wohl nicht mehr komplett aufzuholen. Bis zum
Jahresende könnten noch gut 2,9 Millionen Einheiten erreicht werden.
Das Gebrauchtwagengeschäft habe hingegen nicht nur ein mengenmäßiges
Plus zu verzeichnen, sondern auch eine Erholung der Bruttogewinne.
Die Werkstattauslastung liege aktuell um einen Prozentpunkt unter
Vorjahr. Für das kommende Jahr erhoffe sich das Kfz-Gewerbe sowohl
wegen der laut Prognosen verbesserten wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen als auch der vielen neuen Automodelle ein positives
Konsumklima mit besseren Geschäften.
Bundesinnungsmeister und ZDK-Vizepräsident Wilhelm Hülsdonk ging
in seiner Rede auf die Risiken ein, die dem Geschäftsbereich Service
im Kfz-Gewerbe die Ertragskraft zu schmälern drohten. So dürfe der
Neuwagenabsatz nicht durch die Werkstattleistung subventioniert
werden. "Unserem Gewerbe nützt es gar nichts, wenn die monatliche
All-inclusive-Rate zwar den Neuwagenabsatz forciert, aber die
Werkstatt-Rendite killt", so Hülsdonk. Außerdem prangerte er die
teilweise viel zu knapp bemessenen Arbeitswert-Vorgaben der
Autohersteller für Wartung und Reparatur einschließlich Karosserie-
und Lackreparatur an. Diese Vorgaben ließen sich auch von erfahrenen
Profis in immer weniger Fällen erreichen. Das senke zwar die
After-Sales-Kosten, gehe aber zu Lasten der Betriebe. Ähnliches gelte
auch für die Garantiekosten. "Die Vergütung der vom Hersteller
beauftragten Garantiearbeiten muss so bemessen sein, das die Kosten
gedeckt sind und ein angemessener Gewinn im Betrieb hängen bleibt",
forderte der Bundesinnungsmeister.
Auf der 41. Bundestagung des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes am
14. Oktober in München informierten sich rund 450 Kfz-Unternehmer
sowie Branchen- und Verbandsvertreter über weitere aktuelle
Branchenthemen - vom "Zukunftsmodell Autohaus" über die
Herausforderungen durch zunehmenden Internet-Verkauf sowie
Telematik-Dienstleistungen bis hin zur Nachwuchsgewinnung.
Pressekontakt:
Ulrich Köster, Pressesprecher
Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK)
Tel.: 0228/ 91 27 270
E-Mail: koester@kfzgewerbe.de
Internet: www.kfzgewerbe.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
490950
weitere Artikel:
- Eva Bulling-Schröter: Autolobby im Kanzleramt Berlin (ots) - "Unverschämter Lobbyismus für Daimler, VW und BMW.
Das ist offensichtlich der Ausblick für die Klimapolitik der
kommenden Bundesregierung", so Eva Bulling-Schröter, umweltpolitische
Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, angesichts der Blockade
Deutschlands bei der Verabschiedung EU-weit strengerer CO2-Grenzwerte
für PKWs. Bulling-Schröter weiter:
"Es braucht gar keine FDP als Speerspitze der Wirtschaftslobby.
Den Job macht die Union im Kanzleramt auch allein ganz gut - die
deutschen Automobilkonzerne können sich auf mehr...
- Abenteuer Bundeswehr: Lohnt sich der Dienst fürs Vaterland? /
ZDFinfo "log in" diskutiert Mainz (ots) - Die Bundeswehr hat nach zehn Jahren im Feldlager
Kundus den Stützpunkt an die afghanische Armee und Polizei übergeben.
2014 endet der Einsatz in Afghanistan. Die interaktive Sendung "log
in" fragt am Mittwoch, 16. Oktober 2013, 22.25 Uhr, in ZDFinfo: Lohnt
sich überhaupt der Dienst fürs Vaterland? Als Gäste begrüßen die
Moderatoren Sandra Rieß und Wolf-Christian Ulrich unter anderen den
ehemaligen Bundeswehrsoldaten Johannes Clair, der in Afghanistan im
Einsatz war, den Kinderarzt und Friedensaktivisten Dr. Alex Rosen mehr...
- Der Tagesspiegel: CSU-Innenexperte Uhl warnt vor Änderungen beim Asylgesetz und in der Einwanderungspolitik Berlin (ots) - Berlin - CSU-Innenexperte Hans-Peter Uhl hat vor
den Sondierungsgesprächen der Union in dieser Woche mit SPD und
Grünen vor Änderungen am Asylgesetz und in der Einwanderungspolitik
gewarnt. "Wir werden uns mit jeder Partei schnell einig, wenn es um
konkrete Hilfe für Menschen in akuter Not geht. Aber es darf nicht zu
dem Effekt kommen, dass wir falsche Gesetze machen, weil es gerade
eine Notsituation gibt. Die Menschen in Seenot brauchen Hilfe, aber
neue Gesetze brauchen wir in Deutschland nicht", sagte er dem in
Berlin mehr...
- Sahra Wagenknecht: Renten-Gau verhindern Berlin (ots) - "Deutschland droht der Renten-Gau", kommentiert
Sahra Wagenknecht die Debatte über die Umfrage des Deutschen
Gewerkschaftsbundes (DGB) zur Altersarmut, wonach fast die Hälfte der
Bevölkerung davon ausgeht, dass die Rente nicht zum Leben reicht. Die
Erste stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE weiter:
"Die Bevölkerung hat im Unterschied zur großen Koalition das
drohende Rentenfiasko erkannt. Daher sprechen sich auch zwei Drittel
der Befragten gegen weitere Senkungen der Rentenbeiträge aus. Die
Riester-Rente mehr...
- Pflegekammer? Die Pflege sagt: Nein danke! / Umfrage in Schleswig-Holstein ausgewertet Kiel (ots) - Die Landesregierung Schleswig-Holstein plant die
Einführung einer Pflegekammer und führt deshalb seit einigen Wochen
eine Meinungsumfrage unter Pflegefachkräften durch, von deren
Ergebnis sie nach Bekunden der Ministerin die Entscheidung dafür oder
dagegen abhängig machen will. Voraussichtlich wird die Befragung
Mitte Oktober abgeschlossen und ausgewertet sein.
Ende August stellte sich heraus, dass bei der Erhebung Rechte aus
dem Betriebsverfassungsgesetz und Datenschutz zum Teil nicht
eingehalten wurden. Der Bundesverband mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|