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EEG-Umlage kein Preisschild für die Energiewende

Geschrieben am 15-10-2013

Berlin (ots) - Der heute veröffentlichte Anstieg der EEG-Umlage
auf 6,24 Cent/kWh für 2014 geht nur zu einem geringen Teil auf den
Zubau von Anlagen zur Erzeugung von Erneuerbarer Energie (EE) zurück.
Der Ausbau hat nur einen Anteil von 15 % oder 0,15 Cent/kWh an dem
Anstieg der EEG-Umlage von insgesamt knapp 1 Cent/kWh, erklärt Dr.
Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energie
(BEE). Die reinen Finanzierungskosten für EE-Anlagen machen auch an
der gestiegenen EEG-Umlage 2014 nur 2,54 Cent/kWh von 6,24 Cent/kWh
aus. "Die EEG-Umlage ist also schon lange kein Preisschild mehr für
den Ausbau der Erneuerbaren Energien", sagt Falk.

Wichtig ist auch die langfristige Perspektive: Die gesamte
EE-Vergütung wird ab dem Jahr 2020 nur noch leicht zulegen und ab
2027 deutlich fallen. Dann werden die durchschnittlichen Kosten für
EE-Anlagen niedriger sein als die für neue fossile Kraftwerke.
Insgesamt rechnet sich die Energiewende für die deutsche
Volkswirtschaft. "Bis 2050 können die Einsparungen insgesamt etwa 500
Milliarden Euro betragen", kalkuliert Prof. Dr. Eicke Weber, Leiter
des Fraunhofer-Instituts ISE in Freiburg. Die Energieeinsparmaßnahmen
und die Ersetzung von atomaren und fossilen Kraftwerken kosten bis
dahin ca. 300 Milliarden Euro.

In der aktuellen Diskussion um die EEG-Umlage ist zu beachten: Den
größten Anteil an der Steigerung der Umlage haben der Rückgang des
Strompreises an der Börse und die zusätzlichen Ausnahmeregelungen für
Unternehmen mit 36 % bzw. 33 %. Von den fallenden Preisen an der
Strombörse profitieren - anders als häufig dargestellt - viele
Unternehmen ganz direkt durch den günstigen Einkauf ihres Stroms. Für
die Erneuerbaren ist die Berechnungsweise der EEG-Umlage dagegen ein
Problem: Dadurch dass sie an der Börse die Preise senken, wächst die
Differenz zwischen der gezahlten EEG-Vergütung für grünen Strom und
den mit diesem Strom an der Börse erzielten Einnahmen. Damit steigt
automatisch die Umlage, die diese Lücke schließen muss. "Das heißt:
Die Erneuerbaren senken die Strompreise und werden gleichzeitig durch
die mangelhafte Berechnungsmethode der Umlage Opfer ihres eigenen
Erfolgs", so Falk. Dieser Faktor macht 2014 insgesamt 1,47 Cent/kWh
innerhalb der EEG-Umlage aus - ein Anstieg von 0,37 Cent/kWh
gegenüber 2013.

Die Entlastung von Industrieunternehmen wird im kommenden Jahr für
die übrigen Verbraucher mit 1,26 Cent/kWh zu Buche schlagen. Das sind
0,34 Cent/kWh mehr als in diesem Jahr. Eigentlich war die Besondere
Ausgleichsregelung im EEG zum Schutz stromintensiver Unternehmen im
internationalen Wettbewerb eingeführt worden. Die Zahl der
begünstigten Betriebe ist aber von 603 im Jahr 2011 auf 1691 in
diesem Jahr gestiegen und wird bis zu 2300 Betriebe im kommenden Jahr
umfassen. "Demgegenüber zahlen die meisten Unternehmen unserer
Branche natürlich die volle EEG-Umlage", sagt Falk.

Nach Auffassung des BEE kann der Anstieg der EEG-Umlage in den
kommenden Jahren durch folgende Maßnahmen direkt begrenzt werden:

1. Internalisierung des Merit-Order-Effektes: Der
strompreissenkende Effekt der Erneuerbaren an der Börse muss den
Erneuerbaren gut geschrieben werden.

2. Einsatz für angemessenere CO2-Zertifikate-Preise auf EU-Ebene:
Dadurch sinkt automatisch die Differenz zum Preis von Kohlestrom, der
zurzeit in großen Mengen billig auf den Markt drängt.

3. Begrenzung der Ausnahmeregelungen auf wirklich im
internationalen Wettbewerb stehende, stromintensive Unternehmen:
Dadurch werden die Investitionskosten gerechter verteilt. "Mit
entsprechenden Anpassungen ist das EEG auch weiterhin das
effizienteste Instrument, um die Erneuerbaren Energien zügig
auszubauen", sagt Falk. "Durch die hohe Investitionssicherheit, die
das EEG bietet, werden unnötige Risikoaufschläge vermieden und so die
Kapitalkosten für den Umbau der Energieversorgung gering gehalten.
Allen alternativen Förderinstrumenten ist das EEG damit überlegen."

Um die Preise an der Strombörse zu stabilisieren und fairere
Wettbewerbsbedingungen für die Erneuerbaren herzustellen, müssen
zudem bestehende Überkapazitäten insbesondere bei Kohlekraft¬werken
aus dem Markt genommen werden. Dazu können angemessene CO2-Preise
ebenso beitragen wie das Konzept einer strategischen Reserve. Dabei
gehen konventionelle Kraftwerke aus dem Markt, um nur noch für den
Bedarfsfall zur Sicherung der Systemstabilität einzuspringen.

Hintergrundpapier zum Download unter www.bee-ev.de

Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Deutschland
bündelt der BEE die Interessen von 26 Verbänden und Organisationen
mit 30.000 Einzelmitgliedern, darunter mehr als 5.000 Unternehmen.
Wir vertreten auf diese Weise ca. 380.000 Arbeitsplätze und mehr als
3 Millionen Kraftwerksbetreiber. Unser Ziel: 100 Prozent Erneuerbare
Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr.



Pressekontakt:

Jens Tartler, Pressesprecher, Fon: 030/2758170-16, Fax: -20
E-Mail: presse@bee-ev.de, Internet: www.bee-ev.de


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