Badische Neueste Nachrichten: Wichtige Weichenstellung
Geschrieben am 15-10-2013 |
Karlsruhe (ots) - Nach der jüngsten Erklärung des inhaftierten
kurdischen Rebellenchefs Abdullah Öcalan können Türken und Kurden
weiter über einen Friedensschluss nach fast drei Jahrzehnten Krieg
reden. Dass diese Verhandlungen überhaupt stattfinden, ist angesichts
der langen Tradition einer Assimilierungs- und Verleugnungspolitik
des türkischen Staates der kurdischen Minderheit gegenüber eine
wichtige Weichenstellung und ein Verdienst der Regierung Erdogan.
Bisher war Ankara allerdings davon ausgegangen, dass der Staat in den
Gesprächen mit Öcalan am längeren Hebel sitzt. Nun zeigt sich immer
mehr, dass auch der inhaftierte PKK-Chef ein wirksames Druckmittel
besitzt: Sollte der bei den Kurden nach wie vor hoch angesehene
Öcalan die Verhandlungen mit der Türkei für gescheitert erklären,
stünde das Land vor einer Rückkehr der Gewalt. Und das wäre für
Erdogan angesichts kommender Wahlkämpfe politisch sehr riskant. Der
Ministerpräsident hat viel politisches Kapital in den Friedensprozess
investiert. Deshalb hat Öcalans Wort Gewicht - nicht nur bei den
Kurden, sondern auch in Ankara. Vor einem Jahr war die Nachricht von
Verhandlungen zwischen dem Staat und Öcalan eine Sensation, heute
gehören die Gespräche zur türkisch-kurdischen Realität. Beide Seiten
haben eigene politische Interessen, aber beide würden von einem
Friedensschluss mehr profitieren als von einem neuen Krieg. Trotz
einiger Rückschläge haben es die Verhandlungspartner bisher
verstanden, den Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen. Damit das
auch in Zukunft nicht geschieht, fordert Öcalan nun weitere
Zugeständnisse vom türkischen Staat. Wahltaktische Überlegungen
dürften Erdogan davon abhalten, allzu eilig auf Öcalan und die Kurden
zuzugehen; abwürgen will der Ministerpräsident den Friedensprozess
aber auch nicht, die Gespräche mit Öcalan laufen weiter. Auf diese
Weise wird der als "Terroristenchef" titulierte Öcalan für die Türkei
immer mehr zu einem Partner, auch wenn türkische Politiker das
niemals offen sagen würden. Doch auch diese Entwicklung gehört zur
neuen türkisch-kurdischen Realität.
Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
491328
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Kommunen erwarten vom Bund Entlastung bei der Hilfe für Behinderte Düsseldorf (ots) - Vor dem nächsten Sondierungsgespräch von Union
und SPD fordern die Kommunen den Bund auf, Länder und Gemeinden bei
den Sozialausgaben für Behinderte deutlich zu entlasten. "Die
Soziallasten der Kommunen steigen immer weiter an. Einen großen
Anteil daran haben die Kosten der sogenannten Eingliederungshilfe für
Behinderte", sagte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und
Gemeindebundes, Gerd Landsberg, der in Düsseldorf erscheinenden
"Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). "Wir erwarten von der neuen
Bundesregierung, mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Parteispenden
Transparency International fordert von Gauck die Einrichtung einer Parteienfinanzierungskommission Halle (ots) - Der Geschäftsführer von Transparency International,
Christian Humborg, hat Bundespräsident Joachim Gauck angesichts der
jüngsten Großspende von BMW-Aktionären an die CDU aufgefordert, eine
Parteienfinanzierungskommission ins Leben zu rufen. "Die Spenden
sollten auf 50 000 Euro pro Jahr und Unternehmen gedeckelt werden,
damit diese Diskussion über den Einfluss von Großspenden endlich
aufhört", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen
Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe). "Auch die Veröffentlichungsgrenzen sind
zu mehr...
- Azerbaijan America Alliance gratuliert und unterstützt Aserbaidschan bei der Wiederwahl von Präsident Aliyev - Historisch niedrige Arbeitslosigkeit und historisch hoher
Haushaltsüberschuss zählen zu Hauptfaktoren für historische dritte
Amtszeit des Präsidenten
- Umfangreiche Berichterstattung zeigt Bedeutung des politischen
Fortschritts in Aserbaidschan
Washington (ots/PRNewswire) - Die Azerbaijan America Alliance und
viele andere in den USA und auf der ganzen Welt gratulieren und
unterstützen den Präsidenten der Republik Aserbaidschan bei seinem
überwältigenden Sieg in einer freien und offenen Wahl am 9. Oktober
als Fortsetzung mehr...
- Neue OZ: Neue OZ - Gespräch mit Omid Nouripour, Sprecher der Grünen im Bundestag Osnabrück (ots) - Nouripour: Ende des Atomstreits mit Iran in
einem Jahr möglich
Grünen-Politiker hofft auf weiteres Treffen in wenigen Wochen -
Westen sollte Sanktionen gegen Medikamente und Technik fallenlassen
Osnabrück.- Angesichts der Gespräche in Genf hält der
sicherheitspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Omid
Nouripour, eine Lösung des Atomstreits mit dem Iran binnen eines
Jahres für möglich. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Mittwoch) sagte er: "Der Iran spielt jetzt nicht mehr auf mehr...
- Neue Mittel gegen Infektionskrankheiten / Erreger kennen keine Grenzen / Sprecher des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung Krönke im Interview mit bmbf-online (BILD) Berlin (ots) -
Erreger kennen keine Grenzen und Resistenzen gegen Medikamente
nehmen rapide zu. Auch auf dem fünften Weltgesundheitsgipfel in
Berlin ist die Herausforderung an die Medizin durch
Infektionskrankheiten ein Schwerpunktthema. "Infektionskrankheiten
gehören heute zu den häufigsten Todesursachen weltweit", sagt
Professor Dr. Martin Krönke. Er ist Direktor des Instituts für
Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene an der Uniklinik
Köln und Sprecher des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung.
Unter dem mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|